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0456 - Gedungen und zum Mord bestellt

0456 - Gedungen und zum Mord bestellt

Titel: 0456 - Gedungen und zum Mord bestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
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seinem Sessel hockte. Angstschweiß stand in dicken Perlen auf seiner Stirn. Er war blasser geworden.
    »Das sind die Beweise, Palmese«, sagte ich, »deine beiden Gorillas, die mich jetzt zum zweitenmal fertigmachen wollten. Willst du noch immer behaupten, daß du so unschuldig bist wie ein frischgeborenes Lamm?«
    Der Italiener starrte mich wütend an.
    Phil brachte Bro Meiches und den Fahrer herein.
    »Ich fürchte, ich komme zu spät«, sagte Bro.
    »Keineswegs«, erwiderte ich, »sei so liebenswürdig und hole das Telefon herein. Ich sehe über dem Sideboard eine Steckdose. Mr. Palmese wird nach einem Anwalt telefonieren — für sich und seine Gorillas. Außerdem brauchen wir einen Polizeiwagen, der die drei nach Manhattan hinüberschafft. Zum Schluß benötigen wir für morgen früh einen Haussuchungsbefehl für diese Villa und für das 21. Stockwerk und seine Lagerräume. Oder, Palmese, wirst du uns freiwillig die Genehmigung geben, dein Haus zu durchsuchen?« wandte ich mich an den Italiener.
    »Ich hätte dich gleich von Anfang an zum Teufel schicken sollen«, knurrte er und sprang auf. Meiches war zur Stelle und ließ die Handschellen um Palmeses Gelenke schnacken.
    Der Firmenchef bedachte seine Gorillas mit seltenen Kosenamen. Ich fürchte, daß Charly das restliche Selbstvertrauen verlor, als er die Meinung seines Chefs erfuhr.
    ***
    Als wir ins Office zurückkehrten, wurden uns einige Überraschungen serviert. Auf einem Hinterhof in Harlem war der giftgrüne Thunderbird gefunden worden. Unsere Lab-Boys hatten sich in der Zwischenzeit über den Wagen hergemacht und eine Reihe von Fingerprints entdeckt. Es waren bereits Vergleiche angestellt worden. Die Prints gehörten Al Bitcher. Am Steuer war nichts zu entdecken gewesen. Der Fahrer mußte Handschuhe getragen haben.
    Die Täter hatten den Wagen sogar verlassen, ohne die drei Patronenhülsen mitzunehmen. Ein Beweis, daß Mister-Unbekannt schon um diese Zeit vorhatte, uns den Killer ans Messer zu liefern. Um überhaupt keinen Zweifel aufkommen zu lassen, hatte er Bitcher mit dergleichen Waffe ermordet, mit der Carol Landini auf der Straße vor dem Police Headquarter erschossen wurde. Alle Kugeln waren aus derselben belgischen Waffe abgefeuert worden, die neben Bitchers Leiche lag. Deutlicher konnte der Gangster uns nicht beweisen, daß Al Bitcher der Killer war.
    Ich schrieb einen kurzen Tatbericht und legte ihn auf Mr. Highs Schreibtisch.
    Inzwischen war Roberto Palmese mit den beiden Gorillas auch schon im FBI-Gebäude eingetroffen. Kollegen hatten die Routinearbeiten erledigt und die Personalien der beiden Gorillas festgestellt. Es handelte sich um Charly Powe und Jesse Collins.
    Es dauerte nicht lange, bis die Dreierstreifen mit dem Vorstrafenregister auf unserem Schreibtisch lagen. Charly Powe war wegen eines Kraftfahrzeugdiebstahls und einer Unterschlagung mit Gefängnis bestraft worden. Collins wegen gefährlicher Körperverletzung.
    Dann endlich haute ich mich in unserem Bereitschaftsraum aufs Ohr. Ich glaubte, nur Minuten geschlafen zu haben, als Phil mich wachrüttelte. In Wirklichkeit war es schon zehn Uhr. Ich hatte vier Stunden geschlafen, ohne mich einmal umzudrehen.
    »Die Ergebnisse der Haussuchung sind da«, sagte mein Freund. Ich blinzelte verständnislos in das trübe Novemberlicht und setzte mein Gedächtnis in Trab.
    »In Palmeses Villa haben die Kollegen zwei Kartons mit Heroin gefunden, allerdings ziemlich wertloses Pulver, das jedem die Lust am Heroin-Rausch verderben kann. Die Haussuchung im 21. Stockwerk in den Büroräumen der Firma Dentico ist ergebnislos verlaufen. Lediglich in den Lagerräumen im Erdgeschoß wurde ein Stapel Schuhkartons entdeckt, die ebenfalls Heroin in Plastikbeuteln enthielten. Wie die Kollegen vom Labor versichern, hat dieser Stoff allerdings auch mehr Ähnlichkeit mit Backpulver, so daß die süchtigen Käufer auch ganz schön hereingefallen wären.«
    »Aber die Burschen haben doch eine Menge Kartons abgeladen«, wandte ich ein, »wo steckt das übrige Zeug?«
    »Es ist wahrscheinlich schon in die Verteilerkanäle geflossen, denn du hast ja bestimmt mehr als zwei Stunden im Koffer raum geschlummert.«
    Ich setzte die Füße auf den Boden, stand auf und reckte mich. »Dann müssen Powe und Collins von Queens aus wieder zurückgefahren sein, das Geschäft abgewickelt haben und anschließend mit ihrem Boß nach East Rockaway gejagt sein. Die Gangster arbeiten mit doppelter und dreifacher Sicherheit, nehmen

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