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0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing

0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing

Titel: 0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
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Glück, Mister. Es wäre mir lieber, die Herold hätte einen Freund wie Sie. Sie sehen verdammt nicht nach einem Gangster aus.«
    »Schade, daß es mein Freund nicht hört«, grinste Phil. »Auf Wiedersehen!« Er fuhr mit dem Lift hinauf ins achte Stockwerk und suchte im Flur die Nummer des Apartments, das Jennifer Herold bewohnte. Als er die Tür gefunden hatte, drückte er auf den goldenen Klingelknopf. Ein melodisches Glockenspiel hinter der Tür ertönte. Phil wartete vielleicht zwei Minuten, dann drückte er erneut den Knopf.
    .Nichts rührte sich. Phil beugte sich vor und lugte durch das Schlüsselloch, nachdem er die Metallklappe vor dem Schloß beiseite geschoben hatte. Seine Augen wurden groß. Dann trat er zwei Schritte zurück und warf sich mit voller Wucht gegen die Tür. Er mußte es viermal tun, bevor das Schloß endlich splitterte. Ein letzter Tritt machte ihm schließlich den Weg frei.
    Hinter der Tür begann sofort das große Wohnzimmer. Auf einer üppigen Schaumgummicouch hockte ein in sich zusammengesunkener Mann. Der linke Arm hing leblos über die Seitenlehne herab. Über der Schulter lag ein Ende von einer Gardinenschnur aus Nylon. Mit bloßem Auge war zu erkennen, daß der Mann von hinten erdrosselt worden war.
    ***
    Der junge Hilfssheriff hatte Stunden gebraucht, bis es ihm gelungen war, sich an einem herausragenden Nagel den Knebel vom Mund wegzuziehen und anschließend mit den Zähnen die Handfesseln des Farmers aufzuknoten. Als er es endlich geschafft hatte, keuchte er: »Los, Cambers, knoten Sie meine Fesseln auf! Der Kerl hat jetzt schon einen Vorsprung von vielen Stunden.«
    Der Farmer machte sich mit seinen fast abgestorbenen Fingern an die Arbeit. Er mußte es gleich darauf wieder aufgeben. Seine Finger gehorchten ihm nicht.
    »Schütteln Sie die Hände kräftig, damit erst einmal wieder Blut in die Finger fließt«, riet ihm der junge Hilfssheriff. »Und dann massieren Sie sich die Finger abwechselnd. Auf ein paar Minuten kommt es jetzt auch nicht mehr an.«
    »Wie spät mag es sein?«
    »Keine Ahnung. Schieben Sie mir den Ärmel hoch, damit wir auf meine Uhr sehen können.«
    Der Farmer beugte sich vor und streifte dem Hilfssheriff den Ärmel der Zuchthausjacke hoch.
    »Großer Gott«, murmelte der Farmer erschrocken. »Es ist ja schon halb sieben! Der ganze Nachmittag ist schon verstrichen!«
    Er fing wieder an, seine abgestorbenen Hände zu schütteln und zu massieren. Nach einer Weile murmelte er: »Ich verstehe nicht, daß man uns nicht längst gefunden hat! Meine Frau muß doch nach uns gesucht haben.«
    »Das ist nicht gesagt«, meinte der Hilfssheriff. »Mein Wagen ist fort. Sie wird denken, daß wir zusammen weggefahren sind.«
    Cambers wurde blaß.
    »Ach ja«, krächzte er heiser. »Er hat doch das Kind mitgenommen! Großer Gott im Himmel, was wird meine Frau dazu sagen! Joe, was soll ich denn jetzt machen?«
    »Zuerst sollen Sie mir endlich die Fesseln abnehmen!«
    »Kommen Sie. In meinen Fingern kribbelt es wie von zehntausend Ameisen.«
    »Das ist ein gutes Zeichen. Die Durchblutung setzt wieder ein.« Zehn Minuten lang arbeiteten sie schweigend und verbissen, dann war es endlich geschafft. Weitere Minuten vergingen damit, die Glieder des jungen Hilfssheriffs zu massieren und wieder gebrauchsfähig zu machen. Danach kletterten die beiden Männer über die Leiter hinab in den Stall.
    »Joe«, sagte der Farmer flehentlich, »was soll ich denn jetzt machen?«
    »Da gibt es gar nichts zu überlegen. Batters hat das Mädchen schließlich nicht entführt, weil er ein Lösegeld erpressen will, sondern nur, weil er es als Geisel braucht.«
    »Und?« fragte der Farmer bang. »Was wollen Sie damit sagen, Joe?«
    Der Hilfssheriff legte dem geprüften Mann die Hand auf die Schulter.
    »Es hat keinen Zweck, daß ich Ihnen was vormache«, sagte er mitfühlend. »Für Batters ist das Mädchen nichts als ein Schutzschild. Wenn er es nicht mehr braucht, wenn es ihm gar lästig wird, nun, Sie wissen ja, was für diesen Gangster ein Menschenleben zählt. Es gibt nur eines: Wir müssen ihm zuvorkommen. Wir müssen ihn und das Mädchen gefunden haben, bevor er etwas Entsetzliches tun kann.«
    »Wir?« wiederholte Cambers tonlos. »Du lieber Himmel, wenn ihn Hunderte von Polizisten nicht finden, wie sollen wir ihn dann auftreiben können?«
    »Wir können ihn nicht finden. Es gibt nur eine Macht der Welt, die jetzt noch Aussichten hat, den Wettlauf mit der Zeit zu gewinnen.«
    »Und das

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