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0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing

0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing

Titel: 0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
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Parksünder aufschreiben, vermute ich. Richtige Gangster hinter Schloß und Riegel bringen, dafür haben die Cops keine Zeit. Oder Angst. Oder beides.«
    Phil lächelte dünn, »Wohnen Sie nebenan?« fragte er.
    Der bullige Mann nickte.
    »Genau nebenan.«
    »Haben Sie nichts gehört?«
    »Was soll ich denn gehört haben?«
    »Das möchte ich ja von Ihnen wissen. Gab es einen heftigen Wortwechsel in dieser Wohnung? Oder etwas dergleichen?«
    »Nein. Es war so ruhig, daß ich schon dachte, Miß Herold sei wohl nicht zu Hause.«
    »Gibt es in der Regel Lärm, wenn sie zu Hause ist?«
    »Nicht gerade Lärm, nein, das will ich nicht sagen. Aber sie kann nicht ohne Radio leben. Sie gehört zu den Leuten, deren erster Griff morgens zum Einschaltknopf vom Radio ist. Und sie schaltet es im allgemeinen erst wieder aus, wenn sie sich endgültig entschlossen hat, ins Bett zu gehen. Ich will nicht behaupten, daß sie es besonders laut laufen ließe. Es muß an diesen verdammten Wänden in diesem verdammten Haus liegen. Hohe Mieten fordern, das können die Brüder, aber was für ihre Mieter tun — nein, das können sie nicht. Dabei wäre es kein Problem, die Wände mit einer schalldichten Isolierschicht zu verkleiden. Ich muß das wissen, ich arbeite in einem Werk für Kunststoff Verwendung.«
    »Aha«, murmelte Phil, nicht sonderlich interessiert. »Also Sie haben nichts Ungewöhnliches gehört?«
    »Nein. Nur einmal war es mir, als ob ein Kind in der Wohnung gewesen wäre.«
    »Ein Kind?« staunte Phil. »Ein Baby?«
    »Nein. Ein größeres Kind schon. Vielleicht acht Jahre oder so. Es war einmal eine helle Kinderstimme zu hören, aber nur einmal. Dann war es wieder völlig ruhig.«
    »Das ist sehr interessant. Bleiben Sie in der nächsten Stunde in Ihrer Wohnung oder haben Sie die Absicht auszugehen?«
    »Ich bin um acht verabredet. Gegen halb acht werde ich gehen müssen, wenn ich zurechtkommen will.«
    »Bis dahin wird es der Mordkommission sicher möglich gewesen sein, mit Ihnen zu reden. Vielen Dank.«
    Phil ließ den Mann stehen und ging den Leuten von der Mordabteilung entgegen, die in diesem Augenblick aus dem Fahrstuhl traten. Der Leiter dieser Mordkommission hieß Alan Sanopulos und war Lieutenant wie sein Kollege Jackson im östlichen Manhattan. Er sah trotz seines griechischen Namens eher wie ein Skandinavier aus, mit seinem dünnen blonden Haar und den hellblauen Augen.
    »Da drin«, sagte Phil und zeigte mit dem Kopfe auf die Tür. »Ich habe sie aufgesprengt, weil ich durch das Schlüsselloch die Leiche auf der Couch sitzen sah.«
    »Sie sind natürlich im Zimmer gewesen?«
    »Ja. Ich bin von der Tür zum Telefon gegangen, von dort zu dem Toten und weiter zur Tür. Den Telefonhörer habe ich nur mit untergelegtem Taschentuch berührt.«
    »Okay. Machen wir uns an die Arbeit.«
    Fotograf und Spurensicherungsdienst traten in Aktion. Nachdem Sanopulos seine ersten Anordnungen getroffen hatte, ließ er sich von Phil den Inhalt des Gespräches wiedergeben, das Phil mit dem Wohnungsnachbarn geführt hatte. '
    »Ein Kind?« fragte der Detektiv-Lieutenant erstaunt. »Haben Sie in der Wohnung ein Kind gesehen?«
    »Nein. Aber ich habe nicht nachgesehen, ich war nur im Wohnzimmer.«
    Sanopulos schickte einen Mann in die anderen Räume, aber er kam ergebnislos zurück. Es sei weder ein Kind noch ein anderes Lebewesen in der Wohnung, berichtete er.
    »Gut, danke«, nickte der Lieutenant. »Ich werde jetzt mit dem Nachbarn sprechen. Die Geschichte mit dem Kind ist doch seltsam. Kommen Sie mit?«
    »Ich muß meine Dienststelle anrufen«, erwiderte Phil. »Sobald das Telefon nach Fingerspuren abgesucht wurde.«
    »Okay. Bis gleich.«
    Phil ging in die Wohnung und wartete, bis die Experten des Spurensicherungsdienstes mit dem Telefon fertig waren.
    »Lohnt sich die Ausbeute?« fragte Phil.
    »Ja, es geht. Neun verschiedene, deutlich zu identifizierende einzelne Fingerspuren, abgesehen von einem Dutzend unbrauchbarer, verwischter. Sie können den Apparat jetzt benutzen.«
    Phil bedankte sich, sah auf seine Uhr und rief das Distriktsgebäude an. Er ließ sich mit dem Chef der Fahndungsabteilung verbinden.
    »Hier ist Decker«, sagte er. »Ich bin in der Wohnung dieser Jennifer Herold. Auf ihrer Couch sitzt ein Mann, der mit einer Nylon-Gardinenschnur erdrosselt worden ist.«
    »Könnte es der entflohene Sträfling sein?« fragte der Fahndungsleiter.
    »Ich weiß nicht. Die Leiche ist noch nicht identifiziert.«
    »Okay. Und wo

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