Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing

0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing

Titel: 0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
verdächtige. Bewegung!«
    Ich hatte sie so aufgeteilt, daß sie nicht durcheinanderzulaufen brauchten und sich dadurch gegenseitige Deckung gegeben hätten. Es dauerte nicht lange, da standen sie, wie ich es ihnen befohlen hatte.
    Der Barkeeper hatte ihre Bewegungen ebenso aufmerksam beobachtet wie ich. Jetzt grinste er zufrieden.
    »Ich gebe Ihnen die Waffen«, sagte ich. Und fing an, sie einzusammeln, wobei ich mehr die Männer im Auge behielt als die Waffen. Selbst ohne Schießeisen waren dreizehn Männer für zwei noch gefährlich genug.
    »Rufen Sie das nächste Revier an«, bat ich den Barmixer, als ich die Waffen über die Theke gereicht hatte. »Wenn Captain Hensley selber da ist, soll er herkommen. Sagen Sie ihm nur einen Gruß von Jerry Cotton, dem G-man, dann wird er schon kommen.«
    »Ja, Sir«, erwiderte der Barkeeper. Er wollte sich umdrehen. '
    »Halt!« rief ich schnell. »Geben Sie mir Ihr Schnellfeuergewehr, bis Sie mit dem Telefonieren fertig sind. Und rufen Sie auch noch das FBI an. Sagen Sie, daß Sie in meinem Auftrag sprechen. Man soll ein paar G-men heraufschicken.«
    Er reichte mir seine Waffe herüber. Ich wechselte die Pistole in die linke Hand um und hielt mit der rechten das Schnellfeuergewehr so, daß ich sofort hätte abdrücken können, wenn es nötig geworden wäre. Inzwischen hatte David Lincoln Welshire seine Fassung wiedergefunden.
    »Diese elenden…«
    »Halten Sie den Mund!« fauchte ich. »Sie sehen doch, wohin es führt. Dieses verfluchte Gewäsch gegen die böse Technik hier und von den bezahlten Agenten das hängt mir allmählich zum Halse heraus! Werdet endlich wieder normal! Ihr heizt doch nur ein Feuer an, an dem Dunkelmänner ihr Süppchen kochen können.«
    Der Stämmige machte sich wieder einmal bemerkbar.
    »G-man, lassen Sie uns laufen«, bettelte er. »Sie werden doch aus so einem harmlosen Späßchen keine Riesenaktion machen?«
    »Späßchen?« wiederholte ich. »In meinen Augen war es versuchter Lynchmord, Landfriedensbruch, Widerstand gegen die Staatsgewalt. Wie ich den Distriktanwalt kenne, findet er noch ein paar einschlägige Bezeichnungen. Das nennen Sie ein harmloses Späßchen? Sie liegen völlig daneben, Mister. Mit dem FBI macht man keine Späßchen, schon gar nicht mit abgesägten Schrotflinten in den Händen. Bleiben Sie schön ruhig an Ihre Wand gelehnt. Ob wir gegen Sie alle Haftbefehl beantragen werden, wird unser Distriktchef entscheiden. Aber daß wir uns gründlich unterhalten werden, bevor Sie wieder frei herumspazieren dürfen, das weiß ich jetzt schon.«
    »Unsinn, G-man!« brummte der Bursche. »Was gibt es denn da viel zu reden? Wir hatten ein paar getrunken, und irgend jemand hatte uns von diesem Naturfanatiker erzählt. Da beschlossen wir, ihm einen kleinen Schreck einzujagen. Mehr wollten wir doch gar nicht. Es war nur ein dummer Scherz, G-man.«
    Er schien es merkwürdig eilig zu haben, das Feld räumen zu dürfen. In den nächsten zehn Minuten sprach er pausenlos auf mich ein.
    »Hören Sie mal«, fiel ich dem Stämmigen ins Wort. »Wer war das eigentlich, der Ihnen von Welshire erzählt hat?«
    »Was spielt denn das für eine Rolle?«
    »Ich soll Sie laufenlassen, aber Sie denken nicht einmal daran, mir meine Fragen zu beantworten?«
    »Es hat eben jemand gesagt.«
    »Wenn jemand zu Ihnen sagt, Sie sollten im Januar in den Hudson springen, würden Sie es auch tun?«
    Er knurrte etwas Unverständliches. Ich ließ mir die ganze Geschichte noch einmal durch den Kopf gehen, aber es gab ein paar Enden daran, die nicht recht zusammenpassen wollten. Ich hatte durchaus eine Vorstellung von dem, was hier gespielt wurde, aber so ganz war mir die Sache doch noch nicht klar.
    »Sie sind sich doch alle darüber klar, daß Sie uns jeder einen Waffenschein werden zeigen müssen, nicht wahr?« fragte ich.
    »Spielen Sie nicht den Bürokraten, G-man! Bei uns kann jeder mit einer Waffe…«
    »Im Bundesstaat New York brauchen Sie eine staatliche Lizenz zum Führen einer Schußwaffe, Mann, das sollten Sie wissen.«
    »Aber wir wollten doch nur…«
    »Ich weiß«, Jiel ich ihm ins Wort. »Sie wollten nur einen Mann auf eine Spazierfahrt mitnehmen. Und morgen früh hätte man den Mann dann ermordet aufgefunden. Ich kenne diese Fahrten. Bilden Sie sich nicht ein, daß Sie mit dem Märchen durchkommen. Und halten Sie das FBI nicht für dumm.«
    Die Lokaltür ging. Ich warf mich herum. In der Tür stand Snibby Racktime, der junge Farbige, der bei dem

Weitere Kostenlose Bücher