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0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mich schlau gemacht. Weiß der Himmel, was dahintersteckt, daß ein Scherzbold das Cottage als erhaltenswertes Baudokument unter Denkmalschutz stellen läßt. Zum Teufel, es gibt doch genug schönere alte Herrenhäuser hier in der Gegend. Warum ausgerechnet das hier? Jetzt müssen wir bei jeder Kleinigkeit, die wir vielleicht verändern oder verschlimmbessern wollen, bei der Behörde um Erlaubnis ersuchen! Das heißt, den Plan, hier eine vernünftige moderne Heizung und Isolierfenster einbauen zu lassen, können wir vergessen! Oder wir müssen einen Papierkrieg entfesseln, der teurer kommt und länger dauert als die ganze Umbauaktion!«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Denkmalschutz«, murmelte er. »Ich fasse es einfach nicht. - Wir werden Widerspruch einlegen.«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Geht nicht mehr. Die Frist ist abgelaufen. Wir waren zu lange nicht hier. Das Schreiben ist nur ein paar Tage nach unserem letzten Aufenthalt hier eingetrudelt.«
    »Verdammt noch mal«, entfuhr es Zamorra, »weshalb schicken diese Bürokraten die Benachrichtigung nicht nach Château Montagne?«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Frag sie. Für England ist Beaminster-Cottage als unser Wohnsitz eingetragen, warum sollten sie also?«
    »Ich geh’ ins Dorf und hole den Wirt aus dem Bett, und der hat mir zu sagen, welcher Wahnsinnige hierfür verantwortlich ist!«
    »Du holst ihn nicht«, sagte Nicole. »Vielleicht weiß er nicht mal was davon. Morgen fahren wir nach Caermardhin weiter, und wenn wir zurückkommen, können wir immer noch ein Bierchen trinken und im Dorf herumfragen.«
    »Bierchen?« Zamorra schüttelte den Kopf und tippte sich an die Stirn. »Das, was sie auf der Insel als Bier verkaufen, kannst du nur verkaufen, nicht aber trinken! Kein Wunder, daß seit Jahrhunderten Feindschaft zwischen Insel und Kontinent besteht. Es geht mit Sicherheit vorwiegend um die Braukunst… aber Whisky können sie brennen. Das wäre schon eher was. Denkmalschutz… und ausgerechnet Beaminster-Cottage! Die spinnen, die Briten…«
    Nicole schmunzelte. »Hat das nicht zu Cäsars Zeit schon mal ein Gallier behauptet? Nur war der ein wenig dicker als du und als kleiner Junge in den Zaubertrank gefallen!«
    Zamorra seufzte.
    »Laß uns für heute Schluß machen«, schlug er vor. »Die Fahrt morgen wird nicht gerade eine Erholungsreise werden.«
    ***
    »Es ist alles vorbereitet, Sir«, sagte der Mann im dunkelblauen Anzug. »Sie werden mit einem Hubschrauber nach Dorchester gebracht. Dort haben wir drei Hotelzimmer für Sie gebucht, natürlich Erster Klasse. Der Hubschrauber bleibt, solange Sie es wünschen, zu Ihrer Verfügung vor Ort. Desgleichen ein Mietwagen, der bereits auf Sie wartet. An der Rezeption wird man Ihnen Papiere und Schlüssel aushändigen.«
    »Ganz hervorragend«, sagte McNaught. Linda Barcas Augen waren groß geworden. Sie wußte zwar, daß Parascience weltweit vertreten war und über erhebliche Mittel und Möglichkeiten verfügte, daß aber innerhalb so kurzer Zeit so viel auf die Beine gestellt werden konnte, überraschte die junge Scientistin. Parascience mußte ein enormer Apparat sein. Sie selbst hätte nicht einmal ansatzweise gewußt, woher sie auf die Schnelle einen Hubschrauber organisieren sollte; sie wäre nicht einmal auf die Idee gekommen, dieses Verkehrsmittel zu wählen. Statt dessen hatte sie insgeheim schon gegrübelt, an welchem Bretterzaun am Ende der Welt dieses Beaminster-Cottage lag und ob es überhaupt eine Bahnlinie oder wenigstens eine Straße gab, die breiter war als ein Feldweg. Man hörte so viel über die englische rustikale Romantik und die weitgehend naturbelassenen Landschaften - naturbelassen deshalb, weil die Briten lieber streikten als sich um ihre Landwirtschaft oder ihre Industrie zu kümmern. So zumindest war das gängige Vorurteil, das sich ihr eingeprägt hatte.
    Dabei war sie schon froh, zu wissen, wo Großbritannien überhaupt zu finden war. Sie gehörte zu jenem hohen Prozentsatz an US-Bürgern, die von Europa nicht viel mehr wußten, als daß es sehr weit entfernt lag und US-Truppen dort stationiert waren. Welche Länder dort zu finden waren, welche unterschiedlichen Sprachen benutzt wurden - das war für so manchen ein kosmisches Welträtsel.
    Der Dunkelblaue lächelte. »Das Beaminster-Cottage ist etwa 18 Meilen von Dorchester entfernt; Sie fahren am besten über Bridport. In der Luftlinie sind es etwas weniger als 15 Meilen.«
    »Katzensprung«, winkte McNaught ab, der

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