Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Luft.
    Was den Einsatz anging, wollte McNaught keine Zeit verlieren. Er hatte den Europa-Aufenthalt zwar zeitlich großzügig geplant, um eben auch eine Art getarnten Urlaub daraus zu machen. Aber er wußte, daß er diesen Urlaub erst dann genießen konnte, wenn der eigentliche Auftrag erfüllt war Wenn es Professor Zamorra nicht mehr gab.
    ***
    Hilflos schüttelte der Gnom den Kopf. »Ich kann es nicht«, stieß er fast angstvoll hervor.
    »Aber du hast es doch schon einmal gekonnt!« hielt Nicole Duval ihm vor. »Du hast den schwarzmagischen Keim schon einmal zurückgedrängt.«
    »Und ich wäre fast dabei gestorben«, keuchte der Gnom. »Bewirkt hat es aber nur einen Aufschub! Und - der Gebieter wäre dabei ebenfalls fast gestorben. Erinnert Euch, daß ich ihn in den Zustand des Todes versetzen mußte, weil ich glaubte, damit auch die Magie in ihm zu töten… und wenn es weiter fortgeschritten gewesen wäre, wenn der Keim stärker gewesen wäre, hätte es länger gedauert, bis er abstarb, und damit auch bis zum Erwachen des Gebieters… und dann wäre er eben nicht mehr erwacht!«
    »Warum nennst du ihn und uns eigentlich ständig Gebieter?« fragte Nicole. »Wir sind nicht deine Herren, und du bist nicht unser Sklave.«
    Der Gnom reagierte nicht darauf.
    »Versuch es wenigstens«, bat Zamorra. »Ich verspreche dir, daß du so viele Süßigkeiten bekommst, wie du willst - notfalls, bis Dir die Zähne ausf allen.«
    Die Augen des naschhaften Gnoms, der hinter jeder Art von Süßigkeiten wilder her war als der Teufel hinter der verlorenen Seele, leuchteten sekundenlang auf. Dann aber verlosch der Glanz wieder.
    »Ich kann es nicht.«
    »Bitte«, sagte Zamorra leise. »Ted Ewigk ist einer meiner besten Freunde. Ich will nicht, daß er stirbt. Er muß wenigstens noch zwölf Stunden durchhalten, besser etwas länger. Aber das ist das Mindeste. Bitte, schwarzhäutiger kleiner Freund…«
    Der Gnom schluckte. In seinen Augen schimmerte es plötzlich feucht. »Das ist nicht fair«, flüsterte er.
    »Was meinst du damit?« fragte Zamorra verwundert.
    »Ihr nennt mich Freund, Gebieter. Selten ist mir größeres Glück geschehen, denn ich weiß, daß Ihr es ehrlich meint, daß Ihr in mir nicht nur einen Krüppel seht, den man aus dem Weg stößt. Doch… Ihr verlangt Unmögliches.«.
    »Du hast es einmal geschafft, kleiner Freund«, sagte Zamorra leise. »Bitte -versuche es noch einmal. Ich helfe dir. Ich kann deine Magie verstärken. Aber tu noch einmal das, was du schon einmal…«
    »Nein!« schrie der Gnom auf. »Ihr meint die silberne Zauberscheibe oder den blauen Sternenstein? Damit habt Ihr mir schon beim allerersten Versuch ins Handwerk gepfuscht! Versteht Ihr nicht, daß meine Magie anders ist als Eure?«
    Nicole streckte die Hand aus und berührte beide bei den Schultern. »Einen Augenblick«, bat sie. »Hört mir zu, beide, und sagt mir, was Ihr davon haltet.«
    Sie machte eine kurze Pause, vielleicht um ihre Gedanken zu sammeln. »Vorhin sagtest du, Zamorra, die Briten spinnen, und ich erinnerte dich an diese Comic-Figur, die ständig einen ähnlichen Spruch drauf hat. Da gibt’s diesen Zaubertrank. Cheri, ist dir klar, worauf ich hinauswill?«
    Zamorra nickte.
    »Du hast recht«, sagte er. »Und die nötigen Zutaten dürften wir hier haben. Es ist einen Versuch wert. Vielleicht hilft es vorübergehend. Einverstanden, ich braue diesen Zaubertrank.«
    Der Gnom wich zurück. »Was für einen Trank?« fragte er schrill. »Laßt Ihr mich zuschauen, Gebieter, wie Ihr ihn bereitet?«
    Zamorra lächelte. »Sicher, mein Freund«, sagte er. »Aber - falls es nicht wirkt, solltet Ihr dann doch versuchen, Ted Ewigk zu helfen.«
    Der Gnom starrte den Geisterreporter an, den sie in sein Zimmer und in sein Bett verfrachtet hatten. Zamorra hatte ihm das Hemd abgestreift. Die Schwarzverfärbung ging über die Schulterpartie hinaus und breitete sich immer weiter aus.
    Zamorra war nicht sicher, ob der »Zaubertrank« helfen würde. Aber Ted war wegen körperlicher Schwäche zusammengebrochen. Ihm fehlte die Kraft, dem magischen Keim zu widerstehen. Was Zamorra ihm geben konnte, war ein Stärkungsmittel, aus allerlei Kräutern und anderen geheimnisvollen Zutaten zusammengestellt. Er hatte es selbst schon etliche Male an sich erprobt. Es konnte für eine Weile über einen Erschöpfungszustand hinweghelfen. Wenn die Wirkung des Trankes nachließ, kam der körperliche Zusammenbruch dann um so stärker, der Konstitution des

Weitere Kostenlose Bücher