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0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aus den USA ganz andere Entfernungen gewohnt war. »Da kann man ja fast Kirschkerne hinspucken.«
    »Deshalb hat Parascience sich auch erlaubt, Sie in Dorchester einzuquartieren. Benötigen Sie noch Ausrüstungsgegenstände?«
    »Ich nehme an, die Hotelzimmer verfügen über gutgefüllte Getränkeboxen. Bekanntlich schließen die Pubs hier ja bereits um elf Uhr abends, und das dürfte auch für die Hotelbar gelten, oder?«
    »In der Tat, Sir. Aber wir haben vorgesorgt. Es wird Ihnen an nichts mangeln. Sind Sie sonst mit allem versorgt?«
    McNaught nickte.
    »Fehlt etwas, fordere ich es an und schicke den Piloten«, sagte er. »Ich danke Ihnen, Sir.«
    Der Dunkelblaue verneigte sich und zog sich zurück. Man sah ihm an, daß er es als eine große Ehre betrachtete, mit einem Mann aus der Parascience-Zentrale zu sprechen, mit einem der ganz hohen Tiere.
    Noch während sie sich unterhielten, hatten zwei andere Scientisten das Gepäck zum Hubschrauber gebracht.
    Dorchester ist doch nur ein kleines Kaff, dachte McNaught. Wenn da ein Hubschrauber landet, ist es doch eine Weltsensation, die spätestens einen Tag drauf durch die ganze lokale Presse geistert!
    Aber so wie er Parascience kannte, hatte sich irgend jemand auch darüber sicher längst Gedanken gemacht.
    ***
    »Glücklich ist er hier bestimmt nicht, unser Degenschwinger«, sagte Ted Ewigk, als er später zu Zamorra und Nicole stieß. Der Parapsychologe wirkte etwas ermattet. Nach einem Flug noch rund zweihundert Kilometer mit dem Auto zurückzulegen, mit den Passagieren an Bord, hatte ihn geschlaucht. Die Dusche hatte ihm die frischen Lebensgeister nicht wieder zurückgegeben, obgleich die Nachtstunden eigentlich seine aktive Zeit waren. Er saß im Kaminzimmer, nippte am Whisky und berührte hin und wieder Nicoles Hand. Argwöhnisch betrachtete er Teds Arm, doch unter dem Hemd war nichts zu erkennen, was auf eine weitere Veränderung hinwies. Dennoch konnten sie alle sicher sein, daß es diese Veränderung gab, daß die Schwarzfärbung wieder Fortschritte machte.
    Ted schenkte sich ebenfalls von dem Whisky ein und ließ sich in einen der hochlehnigen Ledersessel fallen. »Er findet es zwar recht bemerkenswert, daß ihr es als Franzosen geschafft habt, den Engländern ein Haus abzukaufen und hier auch noch Aufenthaltsrecht zu erwerben, aber für ihn ist es halt nur ein Bauernhaus. Ihm fehlt der Prunk des Geldadels. Ihm fehlt überhaupt eine Menge. Von einem Besuch im Dorf und der Kneipe will er nichts wissen, er will sich nicht unter Proleten und Pöbel, unter dummen Bauern und niedrigen Arbeitern bewegen, wie er sich ausdrückt. Himmel, Zamorra, haben die Adligen damals alle diese beispiellose Arroganz gezeigt?«
    »Davon mußt du ausgehen«, sagte Zamorra. »Der Haß des sogenannten einfachen Volkes auf den Adel kommt nicht von ungefähr. Nun gut, wenn er das Haus nicht verlassen will, kann das nur gut sein. Wer mir Sorgen macht, ist der Gnom. Er gehört nicht zur Adelsschicht seiner Zeit, er ist nur ein kleiner Wicht - sowohl von der Körpergröße her als auch von seiner persönlichen Bedeutung. Daß Cristofero ihn fast wie einen Bruder liebt, es ihm allerdings nicht zeigt, ist eine andere Sache. Der Namenlose wird jedenfalls keine Hemmungen kennen, sich unter das sogenannte gemeine Volk zu mischen, und mit etwas Pech verführt er die Dorfschönheiten reihenweise, weil sie in ihm entweder eine originelle Abwechslung sehen oder Mitleid mit ihm haben. Und wenn er dann anfängt, großkotzig anzugeben und zu zaubern, dann…«
    »Warum habt ihr ihn dann hierher gebracht?« fragte Ted.
    »Weil ich es satt habe, im Château ständig über seine Zauberfallen zu stolpern, von denen er manchmal nicht einmal etwas ahnt, weil ihm gerade mal wieder ein genialer Zauber ausgerutscht ist! Weißt du, wieso die beiden in unserer Zeit gelandet sind? Weil der verflixte Gnom einen todsichern Zauberspruch konnte, mit dem er aus irgend etwas Gold machen konnte!«
    Ted lachte verkrampft. Zamorra sah, daß er verstohlen mit der linken Hand nach seinem rechten Arm faßte. Offenbar schmerzte der Arm.
    »Die Gipfelpunkte waren, daß er dann mit einem mißglückten Zauber sämtliche Türschlösser im Château verriegelt und verschweißt hat, natürlich ungewollt. Aber keiner konnte hinein und hinaus. Und daß er den Motor von Zamorras BMW in eine metallene Pferdeskulptur verwandelt hat, weil ein richtiger Wagen bekanntlich von einem Pferd gezogen wird. Ich will ihn im Château nicht mehr

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