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0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Caermardhin befindet sich Merlins dunkler Bruder bekanntlich seit einiger Zeit nicht mehr. Seines Verschwindens wegen hat Gryf ja seinerzeit schon angenommen, er sei wieder auf den Thron des Fürsten der Finsternis zurückgekehrt - was sich natürlich als Falschmeldung erwies, weil eben Julian Peters der neue Boß der Teufelschar wurde.«
    »So natürlich finde ich das gar nicht«, knurrte Ted. »Teufel bleibt Teufel.«
    »Ja, den Spruch kennen wir inzwischen auswendig«, sagte Zamorra verärgert. »Warum geht es in eure Schädel nicht hinein, daß sich jemand wirklich geändert haben könnte?«
    »Weil es sich dabei um den Fürsten der Finsternis handelt«, sagte Ted. »Das ist nicht irgendein Unterteufelchen, sondern das ist der Oberboß selbst.«
    »Das war er mal.« Zamorra räusperte sich. »Falls du von Merlin Hilfe erwartest, solltest du dich in Caermardhin selbst etwas zurückhalten, was Sid Amos angeht. Merlin hat’s nicht gern, wenn man gegen seinen Bruder hetzt.«
    »Was heißt hier hetzen?« empörte sich Ted. »Ich warne nur. Und, verflixt, was kann ich dazu, wenn ich von Asmodis träume?«
    »Ich habe von Gryf geträumt«, sagte Zamorra.
    »Von Gryf?« Das kam gleich zweifach: von Ted ebenso wie von Nicole.
    »Ich habe ihn im Traum als Vampir gesehen«, sagte Zamorra.
    »Schwer zu glauben. Das kann doch nur ein Witz sein«, sagte Nicole. »Wenn du ihn in deinem Traum dabei erlebt hättest, wie er einen Vampir pfählt oder ein hübsches Mädchen verführt, das käme den Tatsachen näher.«
    Zamorra nickte und überholte einen Sattelschlepper. Gleich danach scherte er wieder ein, weil ein Sportwagen mit überhöhtem Tempo förmlich heranflog. Zamorra hatte es zwar auch eilig, aber vorsichtshalber hatte er den Tempomat auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 112 km/h auf Autobahnen eingestellt. Wenn eine Polizeistreife sie mit höherem Tempo erwischte, konnte das eine größere Zeiteinbuße bedeuten, als wenn er sich an die erlaubte Höchstgeschwindigkeit hielt. Andere hielten sich allerdings weit weniger daran.
    »Trotzdem«, sagte Zamorra. »Ich habe in diesem Traum Gryf als Vampir gesehen. Übrigens nicht zum ersten Mal.«
    »Du also auch«, murmelte Ted.
    Zamorra sah in den Rückspiegel. Ihre Blicke trafen sich im Glas. »Du? Wie das?«
    »Seit ein paar Wochen«, sagte Ted, »sehe ich unseren Druiden-Freund hin und wieder im Traum als Vampir. Ich sehe es als eine Art Warnung des Unterbewußtseins an. Vielleicht befindet er sich in Gefahr, weiß es aber nicht einmal.«
    »Mir geht’s genauso«, gestand Nicole. »Ich habe in der letzten Zeit ebenfalls öfters von Gryf als Vampir geträumt.«
    »Das ist doch nicht mehr normal«, entfuhr es Zamorra. »Wenn wir alle drei diese Träume haben? Aber, hol’s der Geier, Gryf ist doch niemals ein Vampir gewesen! Er läßt diese Blutsauger doch gar nicht so nahe an sich herankommen, daß sie ihm gefährlich werden und ihn zu einem der ihren machen können!«
    »Es muß also irgend etwas zu bedeuten haben«, sagte Nicole. »Und das ist sicher nichts Gutes. Träume sind Schäume, sagt man, aber in diesem Fall…«
    »Träume«, knurrte Zamorra. »In letzter Zeit hat dieses Wort einen recht negativen Beigeschmack bekommen. Es erinnert mich immer wieder an Julian Peters.«
    »Vielleicht kann uns Merlin mehr über diese Träume sagen«, überlegte Nicole.
    »Oder Gryf selbst«, sagte Zamorra. »Man sollte ihn beim nächsten Wiedersehen danach fragen.«
    Und er selbst fragte sich, weshalb Gryf derzeit überhaupt nicht zu erreichen war. Sollte es etwas mit dieser Traumvorstellung zu tun haben…?
    Es gab wesentlich angenehmere Vorstellungen!
    ***
    Linda Barcas kam nackt aus dem Bad. McNaught saß bereits am Tisch, auf dem das vom Zimmerkellner heraufgebrachte Frühstück ausgebreitet worden war. Linda setzte sich zu ihm, ohne auch nur einen Gedanken an Kleidung zu verschwenden. Sie wußte, daß ihre Nacktheit ihm gefiel. Von Anfang an war ihr klar gewesen, daß sie während des Europa-Trips mit ihm schlafen würde. Warum sonst hätte er sie mitnehmen sollen? Er, der Mächtige aus der oberen Chefetage, und sie, die sich zwar sehr mit den Zielen der Organisation Parascience indentifizierte, und die bereit war, eine ganze Menge zu tun, damit die Heilslehre so vielen anderen Menschen teilhaftig wurde, wie es nur eben möglich war, aber die eben nur ein ganz kleines Licht am unteren Ende der Hierarchie war. Gerade bedeutend genug, um als aktives Mitglied der Sekte

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