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0458 - Der Zombie-Zug

0458 - Der Zombie-Zug

Titel: 0458 - Der Zombie-Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß ich an deiner Seite bleibe.«
    Ich sprach eine indirekte Warnung aus. »Auch ein Geisterzug kann jemand überrollen.«
    »Ich gebe schon acht.«
    Es war wirklich kein Wetter, um im Haus zu sitzen. Es gelang mir, meinen Vater zu einem Spaziergang zu überreden. Mutter wollte nicht mit. Sie mußte sich um das Essen kümmern.
    »Aber seid pünktlich!« rief sie uns nach.
    Das waren wir nicht, weil wir noch einkehrten und aufgehalten wurden. Das Bier schmeckte uns, der Whisky ebenfalls, und als wir mit einer halbstündigen Verspätung nach Hause kamen, sah man uns an, daß wir gebechert hatten.
    »Da sind beide Männer so alt geworden und können sich nicht benehmen«, sagte meine Mutter. Anschließend strafte sie uns mit Verachtung. Die aber bald wieder verschwand, denn ihr Lammbraten war vorzüglich.
    Danach war meine Batterie ziemlich leer, und ich legte mich ins Bett.
    Fest und traumlos schlief ich bis zum anderen Morgen!
    ***
    James Field sorgte sich und grübelte immer wieder darüber nach, ob er richtig gehandelt hatte, als er Horace F. Sinclair Bescheid gab.
    Aber er hatte sich keinen anderen Rat gewußt und von Sinclair auch eine positive Antwort bekommen, daß er seinem Sohn Bescheid geben wollte. Allerdings war fraglich, ob der Geisterjäger die Zeit fand, nach Schottland zu kommen.
    In den folgenden beiden Tagen hatte Field sich in Stobo umgehorcht und hin und wieder Fragen gestellt, die sich auf den Geisterzug bezogen.
    Keiner hatte ihn gesehen. Wenigstens gab es niemand zu, aber man hatte dieses Signal gehört.
    Field war ziemlich zerknirscht gewesen. Daß er keinen Traum erlebt hatte, stellte er fest, wenn er tagsüber zum Bahnhof ging und sich dort umschaute. Da waren noch genau die zerstörten Planken zu erkennen, die er mit seinem Gewicht eingedrückt hatte.
    Auch am Abend und in der Nacht war er zum Bahnhof gegangen, ohne allerdings den Zug ein zweitesmal einfahren zu sehen. Daß es ihn gab, stand fest. Nur traf der nicht auf Kommando ein und hielt sich auch an keinen Fahrplan.
    Er ging seinen alltäglichen Aufgaben nach – viel war es nicht – und fuhr am Abend des dritten Tages wieder hinaus zu Madge Claim, die ihn schon erwartete.
    Zwar lag in der Luft ein leichter Dunst, aber die Schwaden waren zu dünn, als daß aus ihnen ein dicker Nebel geworden wäre. Vielleicht kam der noch in der Nacht.
    Der Konstabler wunderte sich über die glänzenden Augen der Frau und über deren hektisches Benehmen. Als er sich danach erkundigte, wollte sie erst nicht mit der Sprache heraus, doch Field ließ nicht locker. »Sagen Sie mir doch, was geschehen ist.«
    Madge Field ließ sich ihm gegenüber nieder. »Sie müssen mir aber versprechen, mich nicht zu verraten.«
    »Das werde ich.«
    »Also gut. Sie haben es ja von Beginn an miterlebt. Ich werde heute meinen Mann sehen.«
    »Ach.« Mehr bekam der Mann nicht heraus. Er war wirklich sprachlos. »Wie kommt das denn?«
    »Ganz einfach. Er hat mir Bescheid gesagt.«
    »War er hier?«
    »Nein, er ist doch tot…«
    »Moment, Moment, und trotzdem werden Sie ihn heute abend oder in der Nacht sehen?«
    »Ja.«
    »Das müssen Sie mir erklären, Mrs. Claim.«
    »Die Sache ist ganz einfach. Ich habe seine Stimme im Schlaf gehört. Da hat er sich bei mir gemeldet.«
    »Einfach so?«
    »Sicher. Er war es. Darauf wette ich!«
    »Und was will er von Ihnen?«
    »Das weiß ich nicht. Möglicherweise wird er nur mit mir reden wollen. Vielleicht hat er auch eine Botschaft. Ich werde auf jeden Fall eine Tasche mit warmer Kleidung dabeihaben. Im Jenseits soll es ja kühl sein, habe ich gehört.«
    Der Konstabler verdrehte die Augen. »Ja, kühl«, murmelte er und schüttelte den Kopf. »Das ist schon fast ein halber Wahnsinn, den ich nicht begreifen kann.«
    »Wieso?«
    »Weil Tote tot sind, deshalb.«
    Die Frau legte den Kopf schief. »Glauben Sie das wirklich, Konstabler? Ist das Ihre Meinung?«
    »Dazu stehe ich!«
    John Field wischte über seine Stirn. Er konnte die Frau nicht begreifen. Das erschien ihm alles so weit hergeholt, aber wenn er ehrlich gegen sich selbst war, hatte er ja auch Dinge erlebt, die rational nicht zu begreifen waren.
    »Wann wollen Sie denn los?«
    »Gleich.«
    »Er hat Ihnen keine Uhrzeit mitgeteilt?«
    »Nein. Gilbert bat mich nur, am Bahnhof zu warten. Er würde dann schon erscheinen.«
    »Wahrscheinlich mit dem Zug.«
    »Das kann sein.«
    »Ich möchte mit, Mrs. Claim.«
    Sie lächelte und hob die Schultern. »Das überrascht mich, Konstabler.

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