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0458 - Der Zombie-Zug

0458 - Der Zombie-Zug

Titel: 0458 - Der Zombie-Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rhythmisches Stampfen, sahen die auffliegenden Funken, wenn Metall über Metall schrammte, den fetzenartig an der Maschine vorbeifliegenden Qualm, und mein Vater, der keuchend neben mir stand und sich bei mir aufstützte, schüttelte den Kopf.
    »Das ist also der Geisterzug.«
    Ich lachte scharf. »Danach sieht er mir gar nicht aus.«
    »Wieso?«
    »Er kommt mir ziemlich normal vor. Wir werden sehen, wer aus den Wagen steigt.«
    Ich ging vor, aber es dauerte doch seine Zeit, bis ich den Bahnhof erreichte. Da war der Zug längst an der für mich nicht sichtbaren Seite eingelaufen.
    Ich schaute auf das Stationsgebäude und sah auch den Müll davor.
    Hier hatte jemand einfach seinen Abfall hingekippt, ohne über die Folgen nachzudenken.
    Ich stieg über die Berge hinweg, sah so etwas wie einen Weg, der jetzt durch Unkraut überwuchert war, und erkannte sogar eine Tür, die sich in zitternder Bewegung befand.
    Zwei Schritte vor dem Eingang erfaßte mich eine Gänsehaut. Ein schlimmer Schrei hallte vom Bahnhof her über das Dach des Stationsgebäudes hinweg, aber es wurde nicht nur geschrien, auch das Krachen war deutlich zu vernehmen, als wäre vor mir etwas umgefallen.
    Ich benötigte zwei Schritte, um die Tür zu erreichen. Mit einem wuchtigen Tritt rammte ich sie auf, hielt meine Lampe schon in der linken Hand und leuchtete in den schmutzigen und ebenfalls mit Abfall übersäten Raum hinein.
    Es war schrecklich!
    Bleicher konnte das Gesicht der Gestalt auch nicht durch den Strahl meines Scheinwerfers werden, als es ohnehin schon war, und ich hatte mit einem Blick erkannt, um wen es sich dabei handelte.
    Es war ein Zombie!
    Und er lag auf einer älteren Frau, deren Körper durch die umgefallene Bank unnatürlich geknickt war. Die Kniekehlen der Frau lagen auf der Sitzkante.
    Der Zombie hockte fast auf ihr. Er würde sie umbringen, das stand für mich fest.
    Ich tat zwei Dinge gleichzeitig. Mit der rechten Hand zog ich im Sprung meine Waffe und hatte bereits zu einem wuchtigen Tritt ausgeholt, der den Untoten in der Rückenmitte traf.
    Wie von einer Kanonenkugel getroffen, flog er so weit nach vorn, daß er mit dem Schädel gegen die Innenwand des Gebäudes schlug, so daß auch die restlichen drei Wände ins Wanken kamen, aber nicht zusammenkrachten.
    Die Frau mußte Mrs. Claim sein. Sie hatte noch nicht begriffen, welcher Gefahr sie entgangen war. Ich konnte mich auch nicht um sie kümmern. Der Zombie war wichtiger.
    Er hockte noch auf dem Boden, hatte sich aber bereits gedreht, um wieder hochzukommen.
    Meine Silberkugel traf ihn in der Bewegung. Wie von Fäden gezogen, zuckte er in die Höhe. Es sah so aus, als würde er es noch schaffen, dann aber sackte er zusammen und blieb regungslos liegen.
    Diese Gestalt würde nie mehr versuchen, einen Menschen anzugreifen.
    Mein Vater hatte den Schuß gehört. Ich hörte seine erschreckt klingende Stimme und drehte mich um.
    »Kümmere du dich um die Frau, Dad«, sagte ich und rannte auf die zweite Tür zu, die kaum noch normal in den Angeln hing. Als ich sie aufriß, vernahm ich abermals den Pfiff.
    Es war ein Startsignal, und der Zug setzte sich langsam in Bewegung, wobei die schwere Maschine stampfte und ächzte wie ein altes Walroß. Einige Male drehten ihre Räder noch durch, wieder sah ich die gelblichen Funken fliegen, und meine Blicke glitten auch an den Fenstern der vier Wagen entlang.
    Hinter den schmutzigen Scheiben sah ich die Bewegungen nur undeutlich.
    Dennoch, das mußten sie sein.
    Was ich in den nächsten Sekunden unternahm, hätten andere Personen vielleicht mit dem Wort Wahnsinn umschrieben, ich aber setzte diesmal alles auf eine Karte.
    Es sah so langsam aus, wie der Zug aus dem Bahnhof rollte, aber er wurde von Sekunde zu Sekunde schneller. Ich mußte mich beeilen, um noch den letzten Wagen zu erwischen.
    Auf den brüchigen Schwellen gestaltete sich das Laufen als sehr schwierig. Ich rutschte auch mal ab und warf mich, als sich der letzte Wagen in meiner Höhe befand, mit ausgestreckten Armen auf den Perron.
    Hatte ich Glück?
    In diesem Fall ja, denn beide Hände bekamen eine Haltestange zu packen, die das Dach des Perrons stützte. Noch hatten meine Füße Kontakt mit dem Boden, ich rannte praktisch neben dem Wagen her und zog mich dann mit einem Klimmzug in die Höhe.
    Zwei Sekunden später stand ich auf dem Perron. Der Geisterzug hatte einen Passagier mehr bekommen…
    ***
    »John, du bist verrückt!«
    Horace F. Sinclair stand auf dem Bahnsteig und

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