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0458 - Der Zombie-Zug

0458 - Der Zombie-Zug

Titel: 0458 - Der Zombie-Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber sie waren wesentlich zielstrebiger und ließen sich von einem einmal gefaßten Vorsatz nur durch gewaltsame Argumente abbringen.
    Gilbert handelte zombietypisch. Er hatte sich einen neuen Gegner ausgesucht und griff sofort an. Bevor der Konstabler dazu kam, sich zu drehen und seine Waffe zu ziehen, warf sich der Untote gegen ihn. Er fiel einfach, hielt die Arme vorgestreckt und schlug seine Hände in die Kleidung des Mannes.
    James fluchte. Er konnte das Gleichgewicht nicht mehr halten, rutschte aus und krachte auf den Rücken.
    Diesen plötzlichen Druck waren die alten Bohlen des Bahnsteigs nicht mehr gewohnt. Sie brachen mit einem splitternden Krach zusammen. Zuerst verschwand der Polizist in dem Loch, dann folgte der Zombie, der auf ihm lag und ihn erwürgen wollte.
    Mit einer Hand wehrte James ihn ab. An seine Waffe kam er nicht heran, weil er auf ihr lag, aber er hatte eine Hand frei, und es gelang ihm, eine Bohle zwischen die Finger zu bekommen. Sogar den Arm konnte er anheben und schlug mit seiner Waffe zu.
    Zweimal traf er den Kopf des Untoten, ohne allerdings etwas erreichen zu können. Die Bohle war zu weich, er hörte nur das Klatschen, einen Erfolg erzielte er nicht.
    So schleuderte er sie weg und griff zu einem anderen Mittel. Der Untote war zwar schwer, aber nicht so schwer, als daß es der Konstabler nicht geschafft hätte, sein rechtes Bein anzuwinkeln und es in den Leib der Gestalt zu pressen.
    Er drückte ihn hoch.
    Es war eine ungeheure Anstrengung für ihn, der Zombie schwebte förmlich auf seiner rechten Kniescheibe. Er wollte noch einmal nach ihm greifen. Auch wenn er seine Arme noch so weit dehnte und streckte, er erreichte den Polizisten nicht. Die Hände griffen immer wieder ins Leere, und Finger mit lang gewachsenen, leicht bläulich schimmernden Nägeln huschten dicht über das Gesicht des Mannes hinweg.
    Fields Gesicht war vor Anstrengung krebsrot geworden. Er keuchte und gab noch einmal Druck.
    Da kippte der Zombie nach links weg. Sein Körper bekam noch einmal den nötigen Drall, er warf die Arme hoch in die Luft und prallte zwischen den Gleisen und dem Konstabler auf die Schwellen, von denen wieder einige zusammenkrachten.
    James Field war frei.
    Er rollte sich auf die rechte Seite und nutzte den Schwung aus, um wieder auf die Füße zu kommen. Keuchend blieb er stehen. Er schaute zu, wie sich der Untote aus den Trümmern hervorwühlte und ihn aus stieren Augen anstarrte.
    Madge lehnte noch immer an der Wand und sagte immer wieder den Namen ihres Mannes.
    Und Field wollte diesen Mann vernichten!
    Endlich hatte er die Zeit bekommen, um seine Waffe zu ziehen. Er holte sie in dem Augenblick hervor, als der Wiedergänger breitbeinig dastand und eine gute Zielscheibe bot.
    James Field streckte den Arm aus. Er zitterte, die Nervenanspannung war einfach zu groß, doch auf diese Entfernung hin konnte er die bleiche Gestalt auch in der Dunkelheit nicht verfehlen.
    Es war nicht zu erkennen, ob sie sich vor dem Kommenden fürchtete. Wahrscheinlich wußte der Untote nichts.
    Zombies können nicht denken. Sie folgen nur ihrem bösen, schwarzmagischen Trieb, der sie ins Verderben stürzt.
    Der Konstabler schoß nicht.
    Hinter Gilbert Claim nahm der Polizist plötzlich eine Bewegungswelle wahr. Es war nicht der Zug, der langsam anfuhr, nein, Gestalten hatten ihn verlassen.
    Auch Zombies…
    James hatte sie schon einmal gesehen. Ihre Gesichter waren gespenstisch hinter den Scheiben aufgetaucht, doch nun kamen sie selbst, um ihren Artgenossen zu unterstützen.
    Der Mann konnte nicht einmal zählen, wie viele dieser Untoten den Zug verlassen hatten, jedenfalls waren es zu viele, und die Angst peitschte in ihm hoch wie ein Stromstoß. Sie sorgte noch für eine gewisse Unsicherheit, so daß sein Arm plötzlich anfing zu zittern. Er schoß trotzdem. Blaß sah er das Mündungsfeuer und bekam auch mit, wie die Kugel in den Körper der Gestalt einschlug.
    Der Zombie drehte sich um seine eigene Achse. Er prallte dabei gegen zwei hinter ihm stehende Gestalten, die ihn sofort wieder nach vorn drückten, er aber den Stand verlor und zu Boden fiel.
    Dann kamen sie.
    Aus der Welle wurde eine Woge aus Leibern. Furchtbare Gestalten, die dicht vor dem Konstabler erschienen.
    Er sah die bleichen Hände, die manchmal clownartig verzerrten Gesichter, offene Mäuler mit eingerissenen Lippen und Augen, die den starren Blick der Toten hatten.
    James Field wollte zurück. Zwei Schritte ließ man ihn gehen, dann war die

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