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0459 - Reklame für den toten Boß

0459 - Reklame für den toten Boß

Titel: 0459 - Reklame für den toten Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stablampe, so daß die Birne gleichmäßig mildes Licht verstreute, das nicht stärker als Kerzenschein war. Aber er reichte aus, um die Schnellhefter durchzuforsten. Nach einer Stunde waren wir fertig, ohne nur ein einziges Schriftstück gefunden zu haben.
    Wir durchsuchten die Erdgeschoßräume und stiegen in den Keller hinunter. Aber von Shunkers fehlte jede Spur.
    Im Kellerausgang steckte der Schlüssel von innen. Ich stieg ins Erdgeschoß hinauf, verriegelte das Küchen-IVnster und verließ mit Phil das Haus durch den Kellerausgang. Wir schlossen von außen ab. Ich steckte den Schlüssel m die Tasche. Bei der nächsten Gelegenheit wollte ich ihn Shunkers zurückgeben.
    Unser Ziel hatten wir erreicht — nämlich ein Foto des Verschleppten und die Gewißheit, daß er nicht in seiner Villa angekommen war. Nun gab es eine Reihe von Möglichkeiten. Entweder war der Fabrikant geflohen, hatte sich irgendwo versteckt, oder er war tatsächlich entführt worden. Alles deutete auf die letzte Vermutung hin.
    Über einige Nachbargrundstücke trabten wir zu meinem Wagen zurück. Diesmal schwang ich mich hinter das Steuer.
    »Wie weit bist du mit deinen Nachforschungen über den Doc gekommen?« fragte ich.
    »Dr. Flinch war Claytons Hausarzt und hat ihn häufig behandelt. Seine Assistentin ‘hat mir das heute morgen bestätigt. Flinch ist ein tüchtiger Arzt, und man sollte meinen, daß er einen normalen Herztod von einer Zyankalivergiftung unterscheiden kann.«
    »Die Frage ist, ob er die Leiche überhaupt gesehen hat«, wandte ich ein.
    »Du meinst, die haben ihn erpreßt.«
    »Genau das.«
    »Flinchs Assistentin erklärte mir heute morgen, daß der Doc ihr einen Brief hinterlegt hat. In diesem Brief steht etwa: Miß Barbara. Sie werden erstaunt sein, mich heute morgen nicht im Sprechzimmer anzutreffen. Ich habe gestern abend eine Einladung nach Florida erhalten und reise heute früh ab, ehe Sie kommen. Meine Vertretung übernimmt Dr. Henric wie immer. Arbeiten Sie heute die Rückstände auf. Ab morgen können Sie frei machen. Ich melde mich früh genug, wenn ich zurück bin. «
    »Natürlich war das Girl von dem Sonderurlaub begeistert«, kombinierte ich.
    »Ja, sie war mehr als begeistert.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Wir werden gleich bei Dr. Henric nachfragen, ob sein Kollege ihn verständigt hat. Am besten machen wir das von der nächsten Telefonzelle aus. Dann können wir uns den Weg zu Flinchs Villa sparen.«
    »Du traust dem Doc zu, daß er New York verlassen hat, weil er Unannehmlichkeiten fürchtete?«
    »Wer würde das nicht tun?«
    An der nächsten Telefonzelle kletterte ich aus dem Wagen, wälzte das Telefonbuch und suchte mir die Nummer von Dr. Henric heraus.
    Es war zwei Uhr nachts, als ich den Arzt anläutete. Eine verschlafene Frauenstimme meldete sich. Ich stellte mich mit Duckles vor und bat, Dr. Henric zu sprechen. Es dauerte keine dreißig Sekunden, bis der Arzt an der Strippe war.
    Er meldete sich und fragte:
    »Was ist passiert, Mr. Duckles?«
    Jetzt erst kam mir zum Bewußtsein, daß ich mich mit dem falschen Namen vorgestellt hatte. Deshalb verbesserte ich ihn und sagte:
    »Cotton, FBI, Doc. Entschuldigen Sie die Störung. Wir haben nur eine Frage. Hat Dr. Flinch Sie gestern angerufen und Sie gebeten, für einige Tage seine Vertretung zu übernehmen?«
    »Ja, es war kurz nach zwölf Uhr nachts, eine etwas ungewöhnliche Zeit. Aber für uns Ärzte wird manchmal die Nacht zum Tag.«
    »Und was sagte er?«
    »Daß er nach Florida reisen wolle zu Verwandten. Mehr nicht. Er war etwas kurz angebunden.«
    »Es war die Stimme von Dr. Flinch?«
    »Ja, warum fragen Sie? Ist etwas geschehen?«
    »Nein, kein Grund zur Aufregung, Doc. Sie sind also sicher, daß es die Stimme von Dr. Flinch war?«
    »Ja, wenn man am Telefon überhaupt sicher sein kann.«
    »Ja. Ich bedanke mich für die Auskunft und wünsche Ihnen jetzt eine ungestörte Nachtruhe.«
    Ich hängte ein und schwang mich wieder hinter das Steuer.
    »Na?« fragte Phil.
    »Flinch hat sich bei seinem Kollegen abgemeldet. Scheint also seine Richtigkeit zu haben.«
    »Eine Unterhaltung mit ihm könnte Licht in die Angelegenheit bringen.«
    Die Straßen waren feucht und menschenleer. Wir jagten zum FBI-Distriktgebäude in der 69. Straße zurück. Ich lud Phil ab und wollte gerade aus dem Wagen klettern, als Phil zurückkam.
    »Gerade hat Mr. High nach dir gefragt.«
    Da blieb mir nichts anderes übrig, als für wenige Minuten wieder FBI-Agent Cotton

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