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0459 - Reklame für den toten Boß

0459 - Reklame für den toten Boß

Titel: 0459 - Reklame für den toten Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
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wenigen Stunden entführt worden ist, begleiten solltest. Hast du Lust?«
    »Wenn ich vorher einen starken Mokka trinken kann, bin ich mit von der Partie. Versuch aber gleichzeitig, einen Haussuchungsbefehl für den Doc zu bekommen.«
    »Okay, Jerry.«
    »Und noch einen Tip. Da die Burschen den Butler ermordet haben, brauche ich einen neuen. Hast du nicht Lust, einzusteigen?«
    »Darüber können wir verhandeln, wenn wir die beiden, Villen durchgeforstet haben. Es kommt auf dein Angebot an.«
    »Gut. Ich verlasse das Haus zu Fuß. Wir treffen uns in einer halben Stunde am Eingang Nord Mount Morris Park. Du nimmst meinen Wagen?«
    »Ja, bis gleich.«
    Ich legte auf und kleidete mich um. Diesmal wählte ich einen dicken strapazierfähigen Sportanzug. Schließlich hatte sich das FBI die Vorbereitungen für diesen Coup eine Menge kosten lassen.
    Aber wir mußten die Burschen zur Strecke bringen, ehe sie weitere Morde auf ihr Gewissen luden. Schließlich mochte die Zahl ihrer Kunden stimmen, die der Hagere angegeben hatte. Demnach hatten die Burschen ihre Saugnetze über die New Yorker Millionäre gestülpt. Erschreckend war, daß keiner bis auf den heutigen Tag Anzeige erstattet hatte. War das Vertrauen in die Justiz so gering, oder fürchteten sie die Rache der »Werbeagentur«?
    Wenn die kleinen Leute schwiegen, die von einem Racket ausgepreßt wur- den, spielte die nackte Existenzangst mit. Die Millionäre hielten sich teilweise Detektive und eine eigene Schutztruppe.
    Wie kam es, daß sich die Gangster trotzdem durchsetzten?
    Ich steckte die beiden Pistolen in die Taschen und verließ das Haus durch den Hintereingang.
    Nachdem ich den Rasen hinter der Villa überquert hatte, erreichte ich' das Nachbargrundstück, das einen verlassenen Eindruck machte. Ich schwang mich über die niedrige Mauer, stapfte über den samtweichen Rasen und erreichte nach wenigen Minuten die Straße. Ich erwischte ein Taxi, und kurz vor dem Morris Park ließ ich mich wieder absetzen.
    Phil stand bereits im Schatten eines Baumes. Ich schlüpfte in meinen Jaguar und machte es mir auf dem Beifahrersitz bequem.
    »Du hast wieder das bessere Los erwischt«, sagte Phil, »ich hatte bisher lediglich die Ehre, eine Bar zu besuchen, aus der man den Fabrikanten Shunkers entführt hatte.«
    »Es gibt eine Menge für dich zu tun«, entgegnete ich, »als Butler in meinem Haus nämlich.«
    »Zum Geschirrspülen such dir jemand anders«, zürnte Phil, »ich hoffe, daß du mir bessere Angebote machen kannst.«
    »Wir werden sehen.«
    Im Telegrammstil berichtete ich von meinen Erlebnissen als Harry Duckles.
    Als ich geendet hatte, waren wir vor Shunkers’ Villa angekommen.
    Phil hatte bereits seine Erkundigungen eingezogen. Shunkers war unverheiratet und bewohnte die Villa allein. Seine Köchin und seine Hausgehilfin kamen erst morgens gegen neun. So lange konnten wir nicht warten.
    Wir stellten meinen Jaguar etwa zweihundert Yard von Shunkers’ Villa entfernt im Schatten einer Pappel ab und trabten los.
    Der schwache Schein der Straßenbeleuchtung reichte gerade noch aus, um Einzelheiten am Haus unterscheiden zu können. Die Rolläden waren nicht heruntergelassen.
    Wir stiefelten zur Haustür und legten den Finger auf die Klingel. Sie schrillte durchs Haus wie eine Alarmglocke, aber nichts rührte sich.
    »Hier können wir schellen bis morgen früh«, sagte Phil und zog mich um das Haus herum. »Vielleicht bietet sich eine Gelegenheit, einzusteigen. Schließlich haben wir den Haussuchungsbefehl in der Tasche.«
    Wir fanden das Küchenfenster nur angelehnt und schwangen uns hinauf.
    »Kein Licht machen«, sagte ich. Phil zückte seine Stablampe und leuchtete uns den Weg in den zweiten Stock.
    Shunkers’ Schlafzimmer war unberührt. Wir warfen auch einen Blick in die übrigen Gästezimmer und ins Bad.
    Aber der Fabrikant war nirgendwo zu entdecken.
    Wir stiegen ins Arbeitszimmer hinunter und sahen auf dem Schreibtisch ein Foto im Lederrahmen, das Shunkers darstellen konnte. Aber Gewißheit hatten wir erst, als uns in der Schreibtischschublade die Fahrlizenz in die Hände fiel.
    Der Mann auf dem Foto war tatsächlich William Shunkers.
    »Die Burschen sollen ihm Briefe geschrieben haben, bevor sie ihn aus dem Restaurant verschleppten«, sagte Phil.
    »Hoffentlich hat er die Sendung abgeheftet, das würde uns die Arbeit wesentlich erleichtern.«
    Ich fand fünf Schnellhefter in einem Schrank und legte sie auf den Fußboden. Phil zog den Kopf von der

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