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0459 - Reklame für den toten Boß

0459 - Reklame für den toten Boß

Titel: 0459 - Reklame für den toten Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
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»ziehen Sie den an. Fred wird Ihnen eine Tasse heißen Kaffee machen. Anschließend unterhalten wir uns.«
    Der andere bewegte sich schwerfällig auf die Kajüte zu und zog eine Wasserspur hinter sich her.
    O’Hara übernahm das Steuer, das der Sergeant vor der Rettungsaktion festgesetzt hatte, löste es aus der Halterung und brachte den Motor auf Touren. Der Lieutenant wendete auf Nordkurs. Nach fünf Minuten erschien Fred mit dem Schwimmer wieder in seinem Blickfeld.
    »Na, ist er jetzt aufgetaut?« fragte O’Hara.
    »Ich weiß wirklich nicht, wie ich in den Teich gekommen bin«, erwiderte der Schwimmer.
    »Getrunken?« fragte O’Hara.
    »Kann ich mich nicht erinnern.«
    »Es steht Ihnen frei, mit uns Katze und Maus zu spielen«, sagte O’Hara ärgerlich, »aber Sie müssen es sich dann gefallen lassen, daß wir Sie einsperren, bis wir restlose Klarheit über Sie haben. Und das wird nicht lange dauern. Deshalb gebe ich Ihnen den Rat, möglichst sofort auszupacken.«
    Der andere zuckte die Achseln und sah zu den Hafenanlagen hinüber, die sich links ausdehnten.
    »Wo bin ich?« fragte er nach einer Weile unsicher.
    »Mann, haben Sie erwartet, daß ich in Antwerpen oder Hamburg sagte?« erwiderte O’Hara wütend, »Sie sind immer noch in New York. An Ihrer Stelle würde ich mir ein anderes Spiel aussuchen. Mich können Sie nicht auf den Arm nehmen. Hat er seine Identitätskarte in der Tasche gehabt?« wandte sich der Lieutenant an den Sergeanten.
    »Nein, Sir, nur eine Rechnung aus einem teuren Restaurant und ein Schlüsselbund, sonst nichts«, antwortete Fred.
    »Wie heißen Sie?« fragte O’Hara.
    Der andere dachte einige Sekunden nach. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Wollen Sie mir erzählen, daß Sie nicht wissen, wie Sie heißen?« brüllte der Lieutenant.
    »Ich weiß es wirklich nicht«, murmelte der Mann im Trainingsanzug.
    »Und Sie bilden sich ein, Sie könnten uns hinters Licht führen?« wetterte O'Hara, »wir werden Ihnen in ein, zwei Stunden sagen, wer Sie sind, Mann. Wenn Sie den Verrückten spielen wollen, kommen Sie zur Beobachtung in eine Anstalt. Soll nicht sehr angenehm sein.«
    Die Worte schienen auf den Fremden keinen Eindruck zu machen.
    »Sie müssen doch wissen, wie Sie heißen«, knurrte der Lieutenant nach einer Weile versöhnlicher.
    »Ich überlege schon die ganze Zeit«, entgegnete der Mann, »aber mein Name fällt mir nicht ein. Ich weiß auch nicht, wo ich wohne.«
    »Akuter Gedächtnisschwund, Sir«, stellte der Sergeant fest, »auf dieser Masche haben schon viele geritten. Vielleicht hat der Bursche eine Menge auf dem Kerbholz, einen Mord oder so was, und jetzt spielt er den Unwissenden.«
    Fred sah den Schwimmer von der Seite an.
    »Nehmen Sie eine Zigarette«, sagte O’Hara und hielt dem anderen das Päckchen hin, »vielleicht hilft das Ihrem Gedächtnis.«
    Der Schwimmer nahm eine Zigarette, steckte sie zwischen die Lippen und ließ sich vom Lieutenant Feuer geben. Er machte einige Züge und begann zu husten. Schließlich warf er den Glimmstengel über Bord.
    »Die Marke kann man aber rauchen«, erwiderte der Lieutenant beleidigt und sah zu den Hafenanlagen hinüber, auf die er zusteuerte.
    »Vielleicht wissen Sie nicht einmal, daß Sie Nichtraucher sind«, sagte Fred und grinste, »so was soll ja Vorkommen. Aber Sie .können sicher sein, die Vermißtenpolizei wird Ihnen schnell auf die Schliche kommen. Haben Sie Angehörige?«
    Wieder zuckte der Mann die Achseln. »Wir werden sehen, was Sie auf dem Kerbholz haben«, sagte der Lieutenant. Er übergab dem Sergeanten das Steuer wieder, um den Schwimmer zu beobachten. Der Mann stand an der Reling gelehnt und sah neugierig auf das Hafenbecken.
    ***
    Als Phil morgens gegen neun Uhr unser Office betrat, lag ein Blatt auf seinem Schreibtisch, das mit der Maschine beschrieben war. Der Text lautete: »Rufen Sie bitte Mr. Bloom an, Vermißtenpolizei. High.«
    Phil ließ sich von unserer Zentrale mit der Vermißtenpolizei verbinden und verlangte Mr. Bloom.
    Nach wenigen Minuten hörte mein Freund eine abgrundtiefe Baßstimme. Sie gehörte Mr. Bloom.
    »Hallo, Mr. Decker«, trompetete er in den Hörer, als hätte er die Absicht, die Verständigung kraft der eigenen Lautstärke ohne Telefon durchzuführen, »wir haben jemanden gefunden, den Sie seit gestern suchen.«
    »Sie machen mich neugierig, Mr. Bloom«, sagte Phil und zückte seinen Kugelschreiber, »das FBI sucht eine ganze Menge Leute. Wen haben Sie uns zu bieten?«
    »Alles

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