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0459 - Reklame für den toten Boß

0459 - Reklame für den toten Boß

Titel: 0459 - Reklame für den toten Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu schwimmen, klar?«
    Ich stieß ein freches Lachen aus und entgegnete:
    »Ihr werdet mir nicht vorschreiben, was ich zu tun habe.«
    »Das werden wir sehen«, erwiderte der andere, »bei unserer Behandlung sind schon andere weich geworden.«
    »Ich glaube, ihr unterschätzt mich«, sagte ich.
    »Merkst du was?« knurrte der Dicke und sah dabei seinen Komplizen an, »der grüne Junge spielt den Starken, weil Amalie dabei ist. Er will zeigen, was für ein Kerl er ist. Aber die Laune wird ihm schnell vergehen, wenn er merkt, was bei uns gespielt wird.«
    »Na, hast du es dir überlegt, wirst du unterschreiben?« fauchte mich der Hagere an.
    »Ich bin noch nicht dazu gekommen«, entgegnete ich.
    »Gut. Dann entschließe dich schnell. Für diese Spazierfahrt wird die Summe um zweitausend im Vierteljahr erhöht. Bei weiterer Bearbeitung wird eine Gebühr von tausend Bucks zusätzlich erhoben.«
    Ich sah an dem Bulligen vorbei nach draußen. Wir jagten die Seventh Avenue in Richtung Nord. Der Bursche fuhr mit einer geradezu verbotenen Geschwindigkeit. Wenn irgendwo eine Radarfalle der Polizei aufgebaut war, würde der Thunderbird garantiert geschnappt.
    »Und weißt du, was passiert, wenn du nicht unterschreibst?« fuhr der Hagere fort und zerrte ein Messer aus seiner Tasche. »Dann werden wir ein wenig nachhelfen.« Er ließ das Messer aufschnappen. »Nur eine kleine Unterschrift ist unter ein Testament zu schreiben, den Rest erledigen die Fische im Hudson.«
    »Nein«, schrie Amalie plötzlich auf, »das werdet ihr nicht tun! Anhalten, ich will aussteigen. Ich werde die Polizei alarmieren, ich mache nicht mehr mit.«
    Das Girl verlor die Nerven. Sie faßte zum Türgriff. Aber ehe sie zupacken konnte, hatte sich der Dicke mit einer Geshwindigkeit, die ich ihm nicht zugetraut hätte, nach vorn geworfen, und seine Arme um Amalies Hals geworfen und sie nach hinten gegen das Polster gepreßt.
    »Na, nervenschwach?« höhnte der Hagere, »hat dir der Galan eine wertvolle Diamantenbrosche versprochen, oder hast du sie bereits bekommen? He, antworte, oder du wirst ebenfalls das Schwimmen lernen.«
    »Wenn ihr dem Girl die Luft abpreßt, wird sie keinen Ton sagen können«, schaltete ich mich ein und befreite Amalie aus dem Griff des Dicken.
    Der Gangster war zuerst erstaunt und wollte sich auf mich werfen.
    »Was soll der Unsinn?« fauchte der Hagere, »setz dich auf deinen Platz. Amalie weiß genau, daß sie mit drinhängt, wenn sie uns verpfeifen sollte. Sie hat den Lockvogel gespielt. Nicht wahr, Täubchen?«
    Das Girl lehnte sich nach vorn. Sie hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und seufzte.
    Wir jagten durch einige Querstraßen, landeten dann auf der Ninth Avenue, die ebenfalls nach Norden führt, und fuhren auf dieser bedeutend schmaleren Straße weiter.
    Ich prägte mir den Weg genau ein und warf einen schnellen Blick nach hinten. Die Straße war frei. Warum folgte Phil uns nicht, wie ich es ihm vorgeschrieben hatte?
    Langsam machte sich auch bei mir ein leichtes Kribbeln bemerkbar.
    ***
    Mein Freund sprang auf, als sich die Restauranttür hinter den Gangstern, Amalie und mir schloß. Er legte einen Dollarschein auf das weiße Tischtuch und steuerte mit langsamen Schritten auf die Drehtür zu.
    Als er den Gehweg erreichte, fuhr der blaugraue Thunderbird an. Phil jagte auf einen Chevy zu, der mit laufendem Motor am Bordsteinrand wartete, riß den Schlag auf und warf sich auf den Beifahrersitz.
    »Los, Joe, halte dich an diesen Thunderbird da, wo Jerry eingestiegen ist. Wir müssen ihm genau auf den Fersen bleiben.«
    »Okay«, sagte Joe, »ich habe mir die Nummer bereits vorsichtshalber notiert. Nur dumm, daß die Burschen nach hinten eine farbige Scheibe haben. Da kann man nicht sehen, was drinnen passiert.« Er ließ die Kupplung kommen, fuhr an und fädelte sich in den Verkehrsstrom. Phil angelte den Hörer aus dem Handschuhfach, schaltete das Sprechfunkgerät ein und wartete, bis die rote Lampe aufleuchtete. Das war das Zeichen, daß der Apparat seine notwendige Betriebswärme hatte.
    Phil rief die Zentrale, ließ sich mit Mr. High verbinden und schilderte in kurzen Worten, was sich im Restaurant abgespielt hatte. Außerdem gab mein Freund die Beschreibung des Wagens und die Wagennummer durch. So waren die Kollegen von der Fahndung schon in der Lage, den Namen des Besitzers herauszufinden.
    »Gut, Phil«, sagte Mr. High schließlich. »Es bleibt so, wie verabredet. Ich beordere die Funkstreifenwagen in Ihre

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