0459 - Reklame für den toten Boß
Nähe. Sobald der Thunderbird sein Ziel erreicht hat, sind auch die Kollegen der City Police zur Stelle. Warten Sie nicht zu lange mit dem Zuschlägen, damit Jerry nichts zustößt. Sie geben fortlaufend Ihren Standort durch.«
»Okay, Chef, verstanden. Wir befinden uns jetzt auf der Seventh Avenue, kurz vor dem Times Square. Der Verkehr ist normal. Wir werden den Anschluß nicht verlieren.«
Mr. High schaltete das Gespräch auf einen anderen Apparat. Hier saß ein Kollege, der die Lichtzeichen des Stadtplans bediente, der sichüber eine ganze Wand in Mr. Highs Office ausbreitete. So war unser Chef in der Lage, den Weg des Gangsterwagens zu verfolgen.
Alles andere war hundertmal geübt worden. Die Gegend wurde eingekreist. Es war ein einfaches Planspiel, in dem wir alle viel Übung hatten.
Der graue Gangsterwagen hatte den Vorsprung geschickt ausgebaut. Außerdem versperrten eine Menge Fahrzeuge die Sicht. Phil kurbelte das Fenster herunter, reckte seinen Oberkörper hinaus und versuchte, sich hinzustellen. So gewann er einen höheren Standort und war in der Lage, über die Dächer der Vordermänner hinwegzusehen.
»Er ist noch vor uns, etwa hundert Yard Entfernung«, brüllte Phil, »hat sich links eingeordnet. Wahrscheinlich wird er abbiegen wollen.«
Joe schaltete blitzschnell. Er klemmte sich den Hörer, den Phil ihm mit der linken Hand entgegenstreckte, ans Ohr, gab den Standort durch und meldete, daß der Gangsterwagen sich links eingeordnet habe, um abzubiegen.
Phil hing immer noch aus dem Fenster. Aber er schwieg.
»Wo ist der Wagen?« brüllte Joe, »ich sehe ihn nicht.«
Phil winkte ab. Joe nahm den Fuß vom Gaspedal. Vor ihnen lag die Kreuzung mit dem Broadway. Sie huschten darüber hinweg. Aber noch immer gab Phil keine Meldung, daß er den Wagen wieder entdeckt hatte.
Von der 51. Straße gingen eine Reihe von Nebenstraßen ab. Joe nahm den Fuß vom Gaspedal.
»Achte auf die rechte Seite«, brüllte er Phil zu, »ich gebe Obacht auf die linke. Die Gangster scheinen bemerkt zu haben, daß wir in ihrem Schlepp sind. Sie sind offenbar in einer Seitenstraße verschwunden.«
Joe beschleunigte wieder. Die Straße vor und hinter ihm war frei. Das erleichterte seine Aufgabe. Die Straßenbeleuchtung in diesem Distrikt war ausgezeichnet.
Plötzlich zuckte Joe zusammen. Seine Augen hatten den bleigrauen Thunder- bird in einer Seitenstraße entdeckt. Er rammte seinen Fuß auf die Bremse und rastete den Rückwärtsgang ein, ehe der Wagen vollständig stand.
»Wenn mich nicht alles täuscht, ist er da vorn in der Seitenstraße«, schrie Joe und riß das Steuer nach links.
Richtig. Hundert Yard vor ihnen fuhr der Thunderbird. Joe gab Gas. Phil beugte sich nach vorn, preßte die Stirn gegen die Windschutzscheibe und kniff die Augen zusammen, um die Nummer lesen zu können.
»Wir müssen näher heran«, knurrte Phil, »um sicher zu sein, daß es der Gangsterwagen ist. Aber langsam.«
Der Hörer lag zwischen ihnen auf der Sitzbank. Der Kollege im Distriktgebäude konnte jedes Wort verstehen.
Joe langte nach hinten. Seine Hand tastete die Fondbank ab, faßte einen Gegenstand und holte ihn nach vorn. Phil ergriff das Fernglas und setzte es an die Augen.
»Auch daran habe ich gedacht«, sagte Joe und grinste.
»Es ist tatsächlich der Gangsterwagen. Die Nummer stimmt«, stellte Phil fest, ließ das Glas auf die Knie sinken und griff zum Hörer. Seine Stimme vibrierte leicht, als er die Standortmeldung an die Zentrale durchgab.
Weil der Betrieb in den Nebenstraßen stark abgeflaut war, konnte sich der Chevy nicht zu nah heranschieben. Auf der anderen Seite war es verhältnismäßig einfach, den Wagen im Auge zu behalten, da er ein normales Tempo fuhr.
Kurz vor der Eight Avenue bog der Karren rechts in eine Nebenstraße. Joe stoppte ab und bog ebenfalls ein. Als er sich in der Straße befand, jagte der Thunderbird mit doppelter Geschwindigkeit los. Ehe der Chevy auf Touren kam, betrug der Abstand zwischen den beiden Fahrzeugen hundertfünfzig Yard.
Joe fluchte in sich hinein.
Phil gab den Standort durch und sagte:
»Die Gangster scheinen irgend etwas gemerkt zu haben. Sie haben das Tempo beschleunigt. Wir bleiben ihnen auf ilen Fersen. Ende.«
Der Thunderbird verwechselte die rehmalen Nebenstraßen mit einer Rennstrecke. Mit Vollgas jagte er in die Kurve, veranstaltete eine wilde Raserei, ohne den Distrikt zu verlassen. Aber Joe ließ sich nicht abschütteln. Er hielt achtzig Yard Abstand.
Phil mußte
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