Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0459 - Reklame für den toten Boß

0459 - Reklame für den toten Boß

Titel: 0459 - Reklame für den toten Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Hand aufflammen.
    Es war ausgeschlossen, daß sich in diesem Scheiterhaufen jemand innerhalb von wenigen Sekunden versteckt haben konnte. Es bot sich außerdem ein weitaus besserer Fluchtweg an — über die Mauer upd die Nachbargrundstücke wieder zurück auf irgendeine Parallelstraße. Vorausgesetzt, der Bursche hatte tatsächlich verschwinden wollen.
    Nach einem Rundgang und einem Blick in die Mülltonnen kehrte Phil in den Flur zurück. Er blieb im Treppennaus stehen und horchte. Gedämpfte Radiomusik war zu hören. Stimmen von Menschen, dazwischen das Kreischen einer Frau.
    Mit langsamen Schritten ging Phil auf die Straße zurück.
    Joe stand an der Hauswand und rauchte eine Zigarette.
    »Der Bursche ist wie vom Erdboden verschluckt«, sagte mein Freund. Joe nickte und blies den Rauch gegen das Laternenlicht.
    »Eine Haussuchung ist so gut wie ausgeschlossen«, setzte Phil seine Gedanken laut fort, »außerdem würden wir den Burschen nicht wiedererkennen, weil wir ihn nur flüchtig gesehen haben.«
    »Mir ist nur eines unklar«, bemerkte Joe, »wo sind die anderen Insassen so schnell geblieben? Denn praktisch haben sie nur wenige Sekunden Zeit gehabt, um auszusteigen.«
    »Allerdings«, stimmte Phil bei, »aber vielleicht haben diese wenigen Sekunden ausgereicht, Jerry und das Girl aus dem Wagen zu zerren.«
    »Auf einer belebten Straße?«
    »Du hast recht, das ist fast ausgeschlossen.«
    Phil trat neben den Chevy und las das Nummernschild laut ab.
    »Ja, es ist die Nummer des Wagens, der vor Fisher’s Restaurant geparkt hat«, sagte Joe und warf die Zigarettenkippe in den Rinnstein. »Das habe ich ebenfalls schon festgestellt. Aber…«
    »Eine vollständige Täuschung war ausgeschlossen?« unterbrach Phil.
    »Ich könnte die Nummer nach zehn Jahren noch wiederholen«, erwiderte Joe. »Außerdem habe ich die Nummer aufgeschrieben.«
    »Mr. High wird von unserem Bericht nicht begeistert sein«, sagte Phil und kratzte sich am Kopf. »Und Jerry auch nicht.«
    »Auf jeden Fall wartet er auf eine Erklärung«, ergänzte Joe und wies auf den Chevy.
    Phil runzelte die Stirn und kletterte in den Wagen. Mein Freund holte tief Luft, als er den Hörer in die Hand nahm und mit seinem Kurzbericht begann.
    Unser Chef hörte stumm zu. Als Phil geendet hatte, bemerkte er:
    »Okay, Phil, warten Sie, bis einige Wagen auf tauchen. Selbstverständlich werden wir den Thunderbird beschlagnahmen. Die Kollegen der City Police werden den ganzen Block sorgfältig durchforsten, um entweder nach dem Besitzer oder dem Fahrer des Wagens zu fahnden. Allerdings verspreche ich mir nicht allzuviel davon. Das ist alles, was wir im Augenblick unternehmen können.«
    Phil mußte den Kloß hinunterschlucken, der in seinem Hals steckte, ehe er okay sagte.
    Er legte den Hörer ins Handschuhfach und brauchte nur eine Minute zu warten, ehe der erste Streifenwagen der City Police anrollte und hinter dem Chevy der Fahrbereitschaft stoppte.
    Mehrere folgten.
    Die City Police war bereits über Funk benachrichtigt worden, so daß es Phil erspart blieb, Anweisungen zu geben. Er konnte auch nicht untätig Zusehen, wie die Polizeibeamten in mühevoller Kleinarbeit Wohnung für Wohnung durchkämmten und sich die Personalpapiere zeigen ließen. Deshalb verabschiedete er sich von dem Einsatzleiter der City Police, kletterte in den Chevy und bat Joe, zum FBI-Distriktgebäude zu rollen.
    »Vielleicht sind sie auch unterwegs Ln einen anderen Wagen umgestiegen«, bemerkte Joe, als sie in die Fifth Avenue einbogen und nur noch fünf Meilen von der 69. Straße Ost entfernt waren.
    »Das ist völlig gleichgültig«, knurrte Phil, »sie haben uns in jedem Fall an der Nase herumgeführt, und Jerry sitzt nun durch unsere Schuld in der Tinte. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, um möglichst schnell herauszufinden, wo die Burschen ihn hingeschleppt haben.«
    »Ich fürchte, das wird nicht ganz einfach sein«, murmelte Joe.
    »Es gibt einen Weg«, erwiderte Phil, »vielleicht ist es der letzte Weg überhaupt. Wir müssen ihn versuchen.«
    Zehn Minuten später saß Phil im Office. Er griff zum Hörer und ließ sich mit der Vermißtenpolizei verbinden. Der Psychiater, Mr. Bloom, war noch im Hause.
    »Na, hat Shunkers sein Gedächtnis wiedergefunden?« fragte Phil.
    »Hat Ihr Freund Ihnen nicht vom Besuch in Shunkers’ Villa erzählt?« fragte Mr. Bloom, »es war eine glatte Fehlanzeige. Der Patient hat bruchstückhafte Erinnerungen. Aber die Lücken sind noch zu groß,

Weitere Kostenlose Bücher