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046 - Der Schatten des Werwolfs

046 - Der Schatten des Werwolfs

Titel: 046 - Der Schatten des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Vinci denke!« Olivaro runzelte die Stirn, dann grinste er. »Wenn diese Architekten nichts Außergewöhnliches schaffen, dann mache ich ganz einfach eine Totenbeschwörung. Ich erwecke Michelangelo.«
    »Du hast verrückte Ideen«, sagte Coco.
    Olivaro lachte. »Es wäre nicht einmal so schwierig. Aber warten wir erst einmal die Ergebnisse ab.«
    Er stand auf, als Elvira Lorrimer und Te-Ivi-o-Atea das Versammlungshaus betraten.
    Te-Ivi-o-Atea, der Göttervogel, war eine eindrucksvolle Erscheinung. Er war über einen Meter achtzig groß und trug einen Vogelfedermantel, wie ihn die Häuptlinge der Maori tragen und der aus den haarähnlichen Federn des Kiwi gefertigt war. Sein schmales Gesicht war über und über mit Narben bedeckt und sah abstoßend hässlich aus. Der Dämon stammte von der heiligen Insel Raiatea im Tahiti-Archipel. Seine Macht reichte über ganz Polynesien.
    Er verneigte sich leicht vor Coco, dann vor Olivaro und setzte sich.
    Elvira Lorrimer hatte ihr rotes Haar zu einem Rossschweif zusammengebunden. Sie trug ein einfaches Baumwollkleid, das ihre gute Figur vorteilhaft zur Geltung brachte. Sie setzte sich neben Coco an den Tisch.
    »Mit Enrique Castillo haben wir einen wertvollen Verbündeten verloren«, stellte Olivaro fest.
    »Allerdings«, sagte Elvira. »Wie kam es zu seinem Tod?«
    »Das weiß ich nicht genau«, sagte Olivaro vorsichtig. »Irgendjemand fand seinen Körper, als er wehrlos war, und tötete ihn.«
    »Und du hast keine Ahnung, wer dafür verantwortlich ist?«
    »Keine«, sagte Olivaro. »Ich nehme aber an, dass dahinter die Sippen der Familien stehen, die sich gegen mich gestellt haben. Ich werde herausbekommen, wer an Castillos Tod schuld ist.«
    Coco wusste, dass der Dämonenkiller Enrique Castillo getötet hatte, doch sie hütete sich, den Mund aufzumachen. Es war ziemlich schwierig gewesen, Olivaro zu täuschen. Der Fürst der Finsternis hatte Coco nach Mexiko gebracht.
    Dort hatte sie das werdende Leben in ihrem Leib verlieren sollen, doch Dorian hatte das vereitelt: Es war ihm jedoch nicht gelungen, Coco zu befreien. Jetzt war sie wieder an Olivaros Seite, der sie nicht aus den Augen ließ. Sie wusste nicht, was er Teuflisches plante – er weihte sie nicht mehr in seine Pläne ein, er war misstrauisch geworden.
    »Wir müssen vorsichtig sein«, sagte Te-Ivi-o-Atea. »Wir wissen nicht, was die feindlichen Sippen planen. Hier sind wir sicher. Hier können sie uns nicht erreichen.«
    »Wir müssen Castillos Tod rächen«, sagte Elvira heftig. »Unternimm etwas, Olivaro!«
    »Keine Sorge! Ich habe schon einiges unternommen. Meine Feinde werden sich noch wundern.«
    Elvira kniff die Augen zusammen. »Ich glaube, du vergeudest deine Zeit, Olivaro. Wir erfüllten deinen Wunsch und brachten dir die bedeutendsten Architekten der Welt. Aber findest du nicht, dass es im Augenblick wichtigere Dinge gibt, als ein Bauwerk zu errichten? Noch dazu für …« Sie warf Coco einen Blick zu, der alles andere als freundlich war. »Die fünf Architekten, die aus England kamen, sind von uns zu willenlosen Dämonendienern gemacht worden. Nur einer tanzt aus der Reihe. Dieser Ronald Chasen. Ich glaube, ich werde ihn mir einmal vornehmen müssen. Er reagiert nicht so wie die anderen.«
    »Tu, was du willst, Elvira. Der Bau hat mit meinen anderen Plänen etwas zu tun. Aber das werde ich dir später erklären«, sagte Olivaro ungeduldig. »Ist bei dir alles klar, Te-Ivi-o-Atea?«
    Der Dämon nickte. »Ich kann dir so viele Helfer zur Verfügung stellen, wie du nur willst. Es sind Eingeborene der verschiedensten Inseln. Ich werde noch heute einige rufen lassen, damit deine Architekten etwas Abwechslung haben.«
    »Das wird wohl notwendig sein«, sagte Olivaro. »Sonst können wir sie kaum auf die Dauer beherrschen. Sie müssen ihren Trieben folgen.«
    »Ich werde alles Notwendige veranlassen.« Te-Ivi-o-Atea erhob sich langsam, verbeugte sich kurz und verließ gemessenen Schrittes das Haus.
    »Wie lange wirst du hier bleiben, Elvira?«, fragte Olivaro.
    »Einige Tage – bis mich meine Familie abholt. Sie ist nach Hawaii gefahren.«
    Sie verabschiedete sich, um schwimmen zu gehen.
    Olivaro sah ihr nach, dann verdüsterte sich sein Gesicht. Vor den anderen hatte er sich optimistisch gegeben, doch innerlich dachte er anders. Es lief nicht alles nach Wunsch. Die gegnerischen Dämonenfamilien erwiesen sich als ernsthafte Widersacher. Olivaro war froh, dass sich der Großteil der Sippen neutral verhielt: Sie

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