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046 - Penelope von der 'Polyantha'

046 - Penelope von der 'Polyantha'

Titel: 046 - Penelope von der 'Polyantha' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Bobby.
    »Ich werde nach ihm suchen. Bewache du so lange die beiden, Bobby.«
    John öffnete schnell die Kabinen, in denen der Captain und Mr. Orford eingeschlossen waren, und eilte dann nach oben. Arthur Dorban war nirgends zu sehen, auch auf dem Bootsdeck war er nicht zu entdecken. Nur die beiden Steuermannsmaate hielten sich auf der Kommandobrücke auf. Zwischen den beiden Schornsteinen auf dem rechten Achterdeck erhob sich eine kleine Kabine, in der die Funkstation untergebracht war. Instinktiv eilte John dorthin und fand dort auch Dorban, der eben hinaushinkte, als John zur Tür kam.
    »Sie kommen zu spät, mein Freund. Ich habe Ihren Funker veranlaßt, eine Botschaft abzusenden, die sehr unangenehme Folgen für Sie haben wird.«
    John stieß ihn beiseite und ging hinein.
    »Sie ist schon abgegangen«, sagte der Mann. »Er hat gedroht, mich zu erschießen, wenn ich ihm nicht gehorchte.«
    »Wie lautete der Spruch?«
    »Ich habe dem Kriegsschiff mitgeteilt, daß Sie an Bord sind.«
    »Welchem Kriegsschiff?«
    Er eilte an Deck und beschattete die Augen mit der Hand, um besser sehen zu können. Der Funker zeigte auf eine schwere graue Wolke am Horizont; es war schwer, die Umrißlinien des ebenfalls grauen Kriegsschiffes davon zu unterscheiden.
    Sie gingen wieder zurück.
    »Wir bekommen jetzt Antwort«, sagte der Funker, als er wieder an seinem Gerät saß.
    »Was funken sie?« fragte John.
    »Drehen Sie hart nach Backbord bei und halten Sie eine Meile von uns entfernt. Wir kommen an Bord.«
    Der Captain stand am Steuer, als John auf die Brücke trat. Er sah eben noch, wie Dorban von zwei Matrosen gefesselt und die Treppe hinuntergebracht wurde. John erklärte in einigen Worten die Lage.
    »Wir werden ihm aus dem Wege fahren«, sagte der Captain. »Das Schiff gehört zur Mynthic-Klasse; die fahren so langsam, daß sie uns nicht überholen können.«
    Er gab schnell seine Befehle, und die ›Polyantha‹ legte sich zur Seite, als sie eine vollständige Wendung machte und in entgegengesetzter Richtung weiterfuhr. Als sie kaum eine halbe Meile weit waren, kam eine neue drahtlose Nachricht. Der Captain brummte, als er sie las.
    »Sie wollen das Feuer auf uns eröffnen, wenn wir nicht sofort stoppen.«
    Er telefonierte zum Maschinenraum.
    »Holen Sie aus den Maschinen heraus, was Sie können, Mackenzie! Wir müssen einen Rekord machen!«
    Kaum hatte er das gesagt, als eine Rauchwolke von dem Kriegsschiff emporstieg. Sie hörten das Donnern des Geschützes, und gleich darauf erhob sich eine Wassersäule an der Stelle, wo das Geschoß eingeschlagen hatte. Die zweite Granate kam ihrem Ziel schon näher.
    »Wir bieten ihnen ein zu großes Ziel. Wenden Sie nach links«, sagte er zu dem Steuermann.
    Jetzt waren drüben zwei Geschütze in Tätigkeit. John sah die Mündungsfeuer und hörte das Heulen der großen Granaten. Aber sie richteten keinen Schaden an. Das Schiff fuhr mit größter Geschwindigkeit und war bald aus der Feuerzone entkommen. Das Kriegsschiff stellte das Feuer ein. Gleich darauf wurde ein eiliger Kriegsrat im Salon abgehalten. Penelope sah durch ein Deckenlicht hinunter, wie alle um den großen Tisch saßen und eifrig auf den Karten suchten.
    »Das ist der Augenblick, in dem sich meine Organisation bewährt«, sagte Mr. Orford, der seit langer Zeit wieder einmal vergnügt dreinschaute. »Hier ist der Punkt, Captain.« Er bezeichnete mit dem Bleistift eine Stelle auf der Karte. »Dorthin habe ich einen Tanker beordert. Er wartet auf uns, um uns mit Brennstoff zu versorgen. Ich habe das Tankschiff gechartert, es fährt unter amerikanischer Flagge.«
    »Ich bin nicht wegen des Brennstoffs beunruhigt«, erwiderte der Captain. »Wir haben noch genug für weitere zehn Tage. Ich habe viel schwerere Sorgen. In vierundzwanzig Stunden werden wir hier von Torpedobootszerstörern angehalten werden. Sie haben außerdem ein Flugzeug in Gibraltar, das sie ausschicken werden; ich sehe nicht, wie wir ihnen entkommen könnten.«
    »Lassen Sie sie uns doch ruhig anhalten«, meinte Orford. »Das einzige Zeugnis gegen uns sind die beiden Leute, die wir an Bord haben.«
    »Und Mr. John - und die junge Dame«, verbesserte ihn der Captain.
    »Sie haben recht«, nickte Mr. Orford. »Aber wenn sie uns eingeholt haben, werden wir nicht mehr an Bord sein.«
    »Aber wo wollen Sie denn bleiben?« fragte der Captain. »Wir können doch nicht zur spanischen Küste zurückfahren?«
    »Wir werden einfach an Bord des Tankers gehen und mit ihm

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