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046 - Viva Las Vegas!

046 - Viva Las Vegas!

Titel: 046 - Viva Las Vegas! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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obwohl ein solcher Glaube gerade in einer Stadt wie Vegas schwer aufrecht zu erhalten war.
    Desmond jedenfalls hatte mitunter Mühe, nicht aufzugeben und weiter zu hoffen, dass ihr Elend irgendwann ein Ende haben würde. Dass irgendwann jemand dem Gudfadda und seiner grausamen Organisation das Handwerk legen würde und sie selbst diesem Ghetto, in das man sie gesteckt hatte, entkommen konnten.
    Doch was wäre, wenn die »normalen« Menschen da draußen sie nicht akzeptierten?
    Die Ablehnung all dessen, was anders war, lag dem Menschen in der Natur, davon war Desmond überzeugt. Er brauchte sich , doch nur vorzustellen, wie er selbst auf Verstümmelte reagieren würde, wäre er noch unversehrt - sich das einzugestehen war er ehrlich und vor allem realistisch genug.
    Aber er hütete sich, diese Gedanken laut auszusprechen, nicht einmal Ezekiel gegenüber. Es stand ihm nicht zu, irgendjemandem die Hoffnung zu rauben oder auch nur zu untergraben. Schließlich war Hoffnung das einzige Licht, das ihnen allen in der Tiefe des Dams leuchtete. Mit jedem, der diese Hoffnung aufgab, würde das Licht ein wenig schwächer werden… »Desmond?«
    Er drehte sich um, auf Krücken gestützt, und sah Hedder an; Hedder, die einmal hübsch gewesen sein musste - und jetzt ein Monster war. Außer Atem kam sie zu ihm.
    »Wo ist Ezekiel?«, fragte sie. Desmond wusste es, aber er durfte es ihr nicht sagen.
    Es war nur zu ihrem Besten - zu jedermanns Besten -, wenn der Weg in die Stadt ein Geheimnis blieb.
    »Ich… weiß es nicht«, log er darum. »Was gibt es?«
    Hedder trat ein wenig näher und damit ins Fackellicht, das seine Unterkunft erhellte. Jetzt erst sah Desmond, dass sie geweint hatte. Tränen glänzten in den roten Klüften ihres
    »neuen« Gesichtes, wie kein Gott es einem seiner Geschöpfe gab.
    »Es sind Männer gekommen«, sagte Hedder, »aus der Stadt. Männer des Gudfadda. Sie wollen Ezekiel sprechen.«
    »Sie -?« Desmond stockte. Ein ungutes Gefühl explodierte in ihm, ein schlimmer Verdacht. Der Verdacht, dass ihr Geheimnis entdeckt war und der Gudfadda nun Rechenschaft forderte…
    Nichts überstürzen!, mahnte sich Desmond zur Ruhe. Keine voreiligen Schlüsse ziehen!
    »Wo sind diese Männer?«, fragte er erzwungen ruhig; sein Tonfall sollte Hedder suggerieren: Nur keine Angst - Hab keine Angst, wie ich sie habe…!
    »In der Halle des Heilens«, erwiderte Hedder. »Sie… sie haben gesagt, dass sie einen nach dem anderen umbringen werden, wenn Ezekiel nicht auf der Stelle zu ihnen -«
    Ein abgehacktes Donnerkrachen rollte durch die Gänge des Dams und verebbte wieder.
    Dann eine Stimme, die unheimlich wie die eines Dämons durch die Dunkelheit rollte, vielfach verstärkt und verzerrt durch die kahlen Wände überall hier unten.
    »Ezekiel! Das war der Erste! Ich zähle bis sechzig, dann ist der Nächste dran!«
    Desmond humpelte los, fast schneller, als er es je mit zwei gesunden Füßen getan hatte.
    Selbst Hedder hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten.
    Dennoch kam er zu spät.
    Der nächste splitternde Donnerschlag hallte ihm schon entgegen, als er den Zugang zur Halle des Heilens als blasses Rechteck vor sich sah, zum Greifen nah - und für einen der Verletzten doch zu weit entfernt…
    ***
    »Jethro ist der Erste und Einzige, dem die Flucht aus dem Dam gelang.« Ezekiel sah seinen Sohn mit einem Lächeln an, das väterlichen Stolz ausdrückte.
    »Ich bin der Einzige, von dem wir wissen, dass er es geschafft hat«, schränkte Jethro/Azrael ein.
    Ezekiel nickte. »Richtig. Aber du bist in jedem Fall der Einzige, der nicht vergessen hat, wo er herkam - was Anderen dort widerfährt. Und du bist der Einzige, der zurückgekommen ist, um die Dinge zu ändern.«
    »Das hätte ich vielleicht nicht getan, wäre ich nicht dem Master begegnet«, erinnerte Jethro, »dem Mann, der mich das Kämpfen lehrte und vor allem den Mut. Aber die Saat dazu hast du gelegt, Vater, mit deinen Geschichten, mit deiner Hoffnung, die uns alle aufrichtete.«
    »Die Geschichte um den Rache-Eynshel Azrael scheint dir in besonderer Erinnerung geblieben zu sein«, meinte Ezekiel.
    Sein Sohn zuckte die Achseln. »Sie kam mir in den Sinn, als Hedge«, er wies auf den kleinen rundlichen Mann, der mampfend an seiner Seite hockte, »mich nach meinem Namen fragte.«
    Sie saßen bei einer schlichten, aber herzhaften Mahlzeit beisammen: Käse, Milch, Schinken und Brot hatte Jethro aufgetragen in seinem Unterschlupf. Auch Aruula langte tüchtig zu. Erst

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