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046 - Viva Las Vegas!

046 - Viva Las Vegas!

Titel: 046 - Viva Las Vegas! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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am Großen Spiel raubt?«
    »Mir scheint diese Möglichkeit nahe liegend«, sagte Jethro. »Wo soll der ganze Luxus denn sonst herkommen, mit dem er sich umgibt, all der Prunk, die köstlichsten Speisen? Ich glaube, dass er eine Art Tauschhandel betreibt - Waren gegen Waren.«
    »Aber wer sollte denn an solcher… Ware interessiert sein?«, fragte Aruula unbehaglich.
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Jethro, »aber ich halte nichts für unmöglich auf dieser Welt.«
    Das tat Aruula allerdings auch nicht. Nicht mehr jedenfalls…
    »Vielleicht«, meinte Hedge achselzuckend, »werden die Körperteile ja irgendwo als… Ersatz verwendet.«
    »Schreckliche Vorstellung«, warf Ezekiel ein.
    Und Aruula sagte: »Das würde ja heißen, dass irgendjemand mit…«
    Sie sprach den Rest nicht aus, aber Jethro wusste, worauf sie hinaus wollte, und vervollständigte: »… dass irgendwo jemand mit meinem Gesicht herumliefe, ja.«
    Ezekiel erhob sich und meinte, nur halb im Scherz: »Bevor ihr das Thema noch vertieft und mir Albträume beschert, mache ich mich lieber auf den Rückweg.«
    Sie brachten den Blinden zum Einstieg in die Tunnelröhre und warteten, bis er das Pipe- Kart erreicht und damit unterwegs zurück zum Dam war.
    »Wie wollen wir morgen vorgehen?«, fragte Aruula auf dem Rückweg zu Jethros Versteck.
    »Schon irgendeinen Plan?«
    »Noch nicht«, sagte Jethro. »Aber vielleicht kommt mir im Traum die Erleuchtung.« Dabei lächelte er zwar, aber seine Worte meinte er ernst.
    Und Aruula fand daran nichts Lächerliches. Im Gegenteil beneidete sie ihn fast um dieses tiefe Vertrauen auf höhere Mächte und darauf, dass letztlich alles gut werden würde.
    Und mit dem Wunsch, dass auch Jethros Gesellschaft ein bisschen auf sie abfärben mochte, so wie die von Maddrax es getan hatte, schlief sie ein - und träumte.
    Erst von Jethro. Dann von Maddrax. Und dann begann der Albtraum…
    ***
    »Du bist nicht Ezekiel!«, stellte der Sprecher der sechs Mann starken Truppe fest, die der Gudfadda zum Dam geschickt hatte.
    »Nein«, erklärte Desmond, »Ezekiel ist… auf der Jagd.« Er hoffte, dass dem Mörder, der die rauchende Schusswaffe noch in Fäusten hielt, das kurze Zögern in seiner Erwiderung entgangen war.
    »Auf der Jagd?« Der andere, dessen Gesicht zerschunden war, als hätte vor kurzem ordentlich Prügel bezogen, lachte gemein auf.
    »Der alte Blindfuchs geht auf die Jagd? Das muss ein köstliches Bild abgeben!«
    Seine Leute fielen in das Lachen mit ein - das heißt, alle bis auf einen. Ein blonder Kerl, der ebenfalls angeschlagen aussah, lachte nicht mit, sah sich nur um - ein bisschen verwirrt, ein bisschen betreten. Als wusste er nicht recht, was es mit diesem Ort auf sich hatte und was er hier eigentlich sollte. Offenbar war er noch nicht ganz so verdorben wie seine Kumpane. Aber die Betonung, dachte Desmond, lag da wohl auf noch… Im Dunstkreis und im Dienste des Gudfadda verkam früher oder später jeder zu menschlichem Auswurf…
    Desmond wollte sich der Magen umstülpen, als er auf die beiden Toten hinab sah, die nur erschossen worden waren, weil Ezekiel nicht hier war.
    Andererseits, und da schlug sein tief sitzender Fatalismus wieder durch, war es für die beiden Opfer vielleicht besser so; vielleicht hatte ihnen dieser Killer einen Gefallen erwiesen…
    Nein!, durchzuckte es Desmond. So durfte er nicht einmal denkenl Leben war heilig, ein Geschenk der Götter. Und nur die Götter durften es nehmen. Nur wahre Götter - keine solchen, die sich selbst in einen gottgleichen Status erhoben hatten.
    »Was wollt ihr?«, fragte er rau.
    Und Troy machte keinen Hehl aus dem Grund ihres Hierseins. Freimütig erzählte er, welchen Ärger der ehrenwerte Don Vegas am Hals hatte, und endete mit der Vermutung, dass sie, die Ausgestoßenen mehr darüber wüssten.
    »Wie… wie kommt ihr auf diese Idee?«, fragte Desmond und gab sich Mühe, verwundert zu klingen.
    »Wir sind doch nicht blöd«, erwiderte Troy.
    »Habt ihr etwa gemeint, wir wüssten nicht von euren heimliche Verbindungen zur Stadt? Der Don hat seine Augen und Ohren überall!«
    Die letzten Worte unterstrich er mit einer Kugelgarbe, die er Desmond vor die verkrüppelten Füße setzte. Ein Querschläger fuhr ihm sengend heiß übers Bein und ließ ihn aufstöhnend in die Knie gehen.
    Als Troy die Waffe auf Desmonds Kopf richtete, ging der Blonde dazwischen und drückte den Waffenlauf zur Seite.
    »Hör auf!«, schnauzte er Troy an.
    »Was fällt dir ein

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