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046 - Viva Las Vegas!

046 - Viva Las Vegas!

Titel: 046 - Viva Las Vegas! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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-?« Troy war drauf und dran, dem Blonden die Mündung unters Kinn zu drücken. Doch bevor er das tun konnte, hatte der ihm das Schießeisen entrissen.
    »Lass ihn reden«, sagte Buster nur und starrte Troy eisig an.
    Troy erwiderte den Blick in gleicher Weise, sagte aber nichts, sondern wandte sich wieder an Desmond, »Glück gehabt, Krüppel. Hast wohl einen Stein im Brett bei meinem Kumpel hier. Also, was ist? Spuck aus, was du weißt, vielleicht erlös ich dich dann doch nicht von deinem Elend.«
    Von hinten trat Hedder zu Desmond, half ihm hoch und sagte leise: »Wovon redet der Mann, Desmond? Sagt er die Wahrheit? Weißt du etwas, das wir anderen nicht wissen?«
    Desmond schüttelte mit zusammengebissenen Zähnen den Kopf.
    Da klang hinter ihm eine vertraute Stimme auf. »Doch, das tut er. So wie ich und ein paar andere.«
    Desmond fuhr herum. »Ezekiel?! Nicht, du darfst nicht -«
    Ezekiel trat zu ihm und lächelte ihm zu.
    »Ich muss, Desmond. Wir müssen. Unser Geheimnis ist es nicht wert, dass wir alle dafür sterben. Und das würden wir«, er wandte sich mit leerem Blick an Troy, »nicht wahr?«
    »Da kanast du dich drauf verlassen, Alterchen!«, knirschte der.
    Desmond war noch nicht überzeugt. Aus irgendeinem Grund festigte sich seine wankende Hoffnung in diesem Moment.
    Vielleicht lag es daran, dass er so lange so mühsam daran festgehalten hatte, dass es ihm jetzt schwer fiel, sie fahren zu lassen.
    »Aber, Ezekiel - weißt du, was du damit tust? Sie werden…«
    Er verstummte wieder, doch Ezekiel wusste, was Desmond sagen wollte: - sie werden deinen Sohn umbringen!
    »Vielleicht. Vielleicht nicht. Er weiß auf sich aufzupassen.«
    Ezekiel hob die Schultern. »Und vielleicht leisten wir seinem Plan nur Vorschub, wenn wir unser Geheimnis aufgeben. Dies könnte das Zeichen für den Umschwung sein.«
    »Wovon redet ihr da, verdammt noch mal?«, ging Troy dazwischen. Er packte Ezekiel und zog ihn herum. »Spucks aus, Krüppel. Was weißt du?«
    Ezekiel war die Ruhe selbst. »Kommt mit«, sagte er, »ich zeige es euch.«
    Dann führte er die Männer des Gudfadda zum Pipe-Kart.
    »Jethro! Wach auf! Sie kommen!«
    Aruula befand auf dem Grat zwischen Schlafen und Wachen, als die Stimme in ihr Unterbewusstsein drang, und es war ihr nicht möglich, sich für eine der beiden Seiten zu entscheiden. Sie meinte zu schwanken, stürzte aber nicht, weder zurück in den Tiefschlaf noch ins Wachsein.
    »Aruula!«
    Sie kannte diese Stimme - auch wenn sie sie anders in Erinnerung hatte: ruhig, tief, angenehm, warm… Jetzt klang sie aufgeregt. Überschlug sich beinah.
    »Ezekiel…?«
    »Steht auf! Ihr müsst fliehen! Schnell!«
    »Ezekiel!« Jetzt war Aruula wach, so rasch, als sei sie von jenem Grat gestoßen worden. Sie sprang von dem Deckenlager hoch, auf dem sie sich zur Ruhe gelegt hatte. »Was ist geschehen?«
    Sie sah den Blinden nur als Schemen. Es war nicht völlig dunkel in dem weitläufigen Raum; hinter Glasstürzen brannten zwei, drei Öldochte. Dennoch zu wenig Licht, um wirklich etwas zu sehen.
    »Keine Zeit für Erklärungen!«, sprudelte Ezekiel hervor. »Ich musste sie hierher führen. Es tut mir Leid, aber es ging nicht anders!«
    »Vater?« Jethro stürzte herbei. »Vater, was ist? Von wem redest du?«
    »Don Vegas' Männer! Ich musste sie herbringen, sonst hätten sie draußen im Dam alle umgebracht!«
    »Wo sind sie?«
    »Im Tunnel konnte ich sie abhängen. Ich habe das Kart früher gestoppt und bin im Dunkeln voraus gelaufen. Aber sie sind mir auf den Fersen -«
    »Verdammt richtig!«, sagte da jemand jenseits des Kerzenscheins.
    Und dann flackerten im Dunkeln Lichter auf. Winzige Lichter nur, die auch gleich wieder verloschen - mit einem hässlichen und ohrenbetäubend lauten Rattern.
    Aruula fühlte sich von warmen Tropfen getroffen.
    Vor ihr zuckte Ezekiel wie in Krämpfen.
    Nicht lange. Dann brach er in die Knie und kippte tot vornüber.
    Im Finstern erklang wieder die Stimme.
    »Na, dann wollen wir mal sehen, wen wir da ha- aarrgghhhl«
    Die Gestalt, zu der die Stimme gehörte, taumelte schreiend in eine der Lichtinseln, die die Öllampen schufen. In der einen Hand hielt sie ein Gewehr, wie Aruula noch keines gesehen hatte, die andere hatte sie sich gegen die Kehle gepresst. Zwischen den Fingern sprudelte es dunkel hervor, rund um glitzernden Stahl.
    Jethro musste einen Dolch oder ein Messer geworfen haben.
    Aber er hielt sich nicht damit auf, die Auswirkung seiner Aktion zu beobachten. Er

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