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0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

Titel: 0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker! Kostenlos Bücher Online Lesen
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gebrannt!«
    »Warum?«
    »Nur so.«
    »Ich will es Ihnen sagen: Sie haben ihn erschossen und nachher den Brand gelegt, weil Sie vorhatten, das kassierte Geld für sich zu behalten. Sie wollten Ihrem Auftraggeber Winslow gegenüber behaupten, Boll habe nicht gezahlt und Sie hätten ihn deshalb erschossen. Stimmt das?«
    »Ja!« Der Tramp lachte befriedigt vor sich hin. Jetzt war er ein wichtiger Mann.
    Damned, dachte der Sergeant, der alles mitstenografierte und sogar jedes Lachen des Angeschuldigten notierte, der Kerl steht doch unter Alkohol. Der wird doch alles widerrufen, sobald er klar ist. So was von Geständnisfreudigkeit gibt es doch nicht.
    Es sollte aber für den Sergeant noch überraschender werden.
    »Haben Sie Winslow schon mitgeteilt, was in der Mott Street passiert ist?« forschte der Lieutenant.
    Washington Nashfield befand sich in einem Rausch von Lüge und Wichtigtuerei.
    Sein Verstand, vom Alkohol umnebelt, reichte nicht mehr aus. Dazu kam, daß Nashfield als' alter Tramp schon immer die unwahrscheinlichsten Geschichten zusammenfabuliert hatte. Bei seinesgleichen bestanden Erzählungen aus Mischungen von Fabel und Wahrheit. Er machte es jetzt nicht anders.
    »Er war doch dabei.«
    »Wer war dabei? Winslow?«
    »Ja…«'
    »Der hat also mit angesehen, wie Sie Boll erschossen haben?«
    Bis zu dieser Sekunde hatte Lieutenant Kinsey vor, sofort nach Abschluß der ersten Vernehmung das FBI von der Sache zu verständigen. Es stand für ihn fest, daß dieser Winslow ein Erpresser war. Eine Figur, deren Auftauchen dem FBI mitgeteilt werden mußte. Aber jetzt blieb dafür keine Zeit. Jetzt mußte schnell gehandelt werden.
    »Wo ist Winslow jetzt?« fragte der Lieutenant.
    Der Sergeant hielt den Atem an, als er die überraschende Antwort des Landstreichers auf den endlosen Streifen tippte.
    »Der ist tot. Ich habe ihn mit einer Eisenstange erschlagen!«
    ***
    Fast im gleichen Moment verurteilte der auf diese Weise für die Polizei aus dem Leben geschiedene Ritchie Winslow einen anderen Prominenten der New Yorker Unterwelt zum Tode.
    »Chuck Deeph ist dran. Dieser Halunke hat es gemerkt, was los ist!«
    »Was ist denn los?« fragte Robert Malone.
    »Frag nicht soviel, sondern hol deine Leute! In der Zwischenzeit stelle ich fest, wo Chuck Deeph steckt. Dem werden wir es zeigen!«
    »Sofort?« fragte Malone, der sich mit seiner Bande in den Dienst des nach außen so seriösen Einzelgängers Ritchie Winslow gestellt hatte. Malone erhielt für seine Tätigkeit eine Monatspauschale.
    »Sofort!« bestätigte Winslow. »Waffen bekommt ihr von mir. Ihr bringt nur eure Wagen mit!«
    Malone erhob sich aus dem Sessel und begab sich zur Tür des unauffällig eingerichteten Büros. Daß sich hinter den Rücken von zahlreichen Briefordnern keine Kundenkorrespondenz und keine Rechnungen, sondern ein umfangreiches Waffenarsenal einschließlich Maschinenpistolen und Eierhandgranaten befand, wußte selbst Malone nicht.
    »Hey, Rob!«
    Malone drehte sich zu seinem Arbeitgeber herum.
    Winslow hielt schon den Telefonhörer in der Hand. Einen Finger hatte er in einem Loch der Wählscheibe.
    »Ich habe leider aufgelegt, ohne Jack Wonderby zu fragen, wo er sich aufhält. Wenn ihn einer von euch sieht, kann er mir einen kleinen Gefallen tun.«
    »Und?«
    »Ich lege Wert darauf, daß ihr Wonderby gleich mit erledigt. Den Spaß lasse ich mir gern 1000 Bucks kosten.«
    ***
    Ich erkannte ihn auch sofort. Es war Charles W. Dorkey von der FBI-Zentrale in Washington, eine der wichtigsten Persönlichkeiten unserer Organisation.
    Weniger sein Erscheinen selbst als sein Auftritt zu dieser Stunde überraschten uns.
    »Hallo, Charles«, sagte John D. High. »Sind Sie mit einer Rakete gekommen? Ich habe die Zentrale doch erst vor einer halben Stunde unterrichtet.«
    Dorkey genoß einen Moment die allseitige Überraschung. Dann grüßte er jovial.
    »Ich bin bereits seit 20 Minuten hier im Haus«, sagte er dann. »Da ich in einer anderen Angelegenheit in New York war, konnte ich so schnell hier sein. Ich bin telefonisch von dieser Sache unterrichtet worden. Peinlich, peinlich…«
    »Sir, darf ich…« Wieder wollte ich für Phil auf die Barrikaden gehen, ganz gleich, was darauf folgen würde. Doch der Mann aus Washington holte mich schnell wieder herunter.
    »Mr. Cotton! Sie können sich gern als Zeuge melden. Dann wird Ihre Aussage zu gegebener Zeit und am gegebenen Ort zur Kenntnis genommen. Sonst aber haben Sie nichts mit dieser Sache zu tun.

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