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0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

Titel: 0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker! Kostenlos Bücher Online Lesen
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gewohnheitsgemäß um den Zeige- und Mittelfinger der linken Hand gewickelt hatte.
    Mit der freien rechten Hand versetzte Jim Lazaar dem Verbrecher einen Stoß, der seinen Widersacher herumschleuderte. Ganz leicht ließ der Cop den Knüppel auf den Schädel des Verbrechers fallen.
    Jim Lazaar wunderte sich, daß sein Gegner auf der Stelle restlos ausgeknockt war.
    Der Patrolman konnte schließlich nicht wissen, daß auf dem gleichen Schädel erst wenige Stunden vorher schon mal ein stabiles Eisenrohr mit wesentlich größerer Wucht gelandet war.
    ***
    »CG 1022« leuchteten die riesigen weißen Lettern vom schwarzen Rumpf des Schnellbootes, das durch das ebenso schwarze wie aufgewühlte Wasser stampfte.
    Lieutenant Baltimore gähnte herzhaft vor sich hin.
    »Ay, ay, Sir!« grinste Sergeant Hacksei. Auch er sehnte sich danach, endlich wieder nach Bay Shore zurücklaufen zu können.
    Dann fühlte sich Hacksei plötzlich am rechten Ärmel gepackt. Der Lieutenant starrte durch sein Glas.
    Unter der Küste, genau südlich von Islip, lief eine Jacht mit offensichtlich voller Kraft westwärts.
    Hacksei hatte das Ruder schon längst herumgelegt. CG 1022 lief auf die weiße Jacht zu.
    »Der hat wohl noch nicht gemerkt, daß die Sommerferien zu Ende sind?« spöttelte der Sergeant.
    CG 1022 war viel schneller als die Jacht. Es dauerte nur Minuten, bis sie längsseits gehen konnten.
    »Hallo!« rief der Lieutenant hinüber.
    »Darf ich an Bord kommen?«
    »Herzlichst eingeladen!«
    Zwei Mann der CG-1022-Besatzung täuten die Schiffe aneinander fest. Der Lieutenant sprang hinüber. Das Manöver glückte trotz der rauhen See.
    »Lieutenant Baltimore!« stellte sich der Offizier vor.
    »Jack Farmsen. Da liegen die Papiere!«
    »Sie waren wohl auf unseren Besuch vorbereitet?«
    Farmsen lachte.
    »Sollte ich das nicht? Wer in dieser Jahreszeit mit einer Luxusjacht hier herumschippert, ist selbst dran schuld, wenn er Mißtrauen erregt!«
    Der Lieutenant blätterte in den Papieren und nickte zustimmend.
    »Der Kahn ist verkauft, und der Käufer wünscht, daß er das Schiff so schnell wie möglich bekommt. Was tut man nicht alles für einen guten Preis? Und außerdem hat er recht - bald ist es wieder Frühling, und bis dahin soll der Dampfer umgerüstet sein. Mit TV und so…«
    »Okay!« dankte der Lieutenant und gab die Papiere zurück. »Wo wollen Sie heute noch hin?«
    »Nach Babylon.«
    »Geht ja…«
    »Klar. Whisky?«
    Jack Farmsen riß den Kühlschrank in der kleinen Pantry weit auf. Baltimore sah einige sehr einladende Scotch- und Bourbon-Flaschen. Er schüttelte trotzdem den Kopf.
    »Bin im Dienst, leider!«
    »Schade…«
    Farmsen hielt die Kühlschranktür noch immer offen.
    »Da haben Sie wohl nur Whisky drin?« fragte der Lieutenant, während sein Blick aus alter Gewohnheit schon weiterschweifte.
    »Was meinen Sie, wie wertvoll der Schrank für mich ist!« grinste Farmsen.
    Baltimore hob drohend einen Zeigefinger.
    »Laufen Sie mir nur nicht auf Grund, weil Sie zu oft am Schrank waren!«
    Beide lachten. Dann legte Baltimore wieder grüßend die Hand an den Mützenschirm und ging nach draußen. Der Wind überfiel ihn wie ein gieriges Tier, und die Schneeflocken schlugen fast schmerzhaft in sein Gesicht.
    »Nichts für ungut - aber bei dem Wetter mit der Jacht hier draußen…« brüllte er gegen den Wind.
    Farmsen hob beide Hände und zeigte mit dieser Geste, daß er Verständnis für das Mißtrauen der Coast Guard hatte. Er hielt sich an der Reling fest und beobachtete, wie CG 1022 ablegte und wieder Kurs auf die offene Bay nahm.
    Fünf Minuten später wunderte sich Baltimore, als sein Funker ihm ein Blatt zuschob.
    »NAPOLI WÜNSCHT CG 1022 GUTE FAHRT FARMSEN«, lautete der Spruch.
    Acht Meilen westlich vom Standort der Napoli wurde dieser Satz mit großer Erleichterung zur Kenntnis genommen. Er war das Zeichen dafür, daß der Coup gelingen würde.
    Es war ja auch so leicht, die Polizei in die Irre zu führen…
    ***
    Die teils bulligen, teils finsteren sechs Gestalten der Malone-Gang, die seit einiger Zeit ‘praktisch eine Winslow-Gang war, standen in Ritchie Winslows Office.
    Für manche von ihnen war es das erstem mal, daß sie in einem Büro standen - von Polizei- und Zuchthausbüros abgesehen. Deshalb wanderten ihre Blicke neugierig umher. Piet Graachten gab der Meinung seiner Kumpane sicherlich Ausdruck, als er grinsend bemerkte: »Fein, ein Mobster mit Schreibmaschine!«
    Tony Altkiss schnappte diese Bemerkung

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