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0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

Titel: 0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker! Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ist das klar?«
    Ich mußte kräftig schlucken, denn das war sehr deutlich. Bevor ich überlegt hatte, ob es ratsam sei zu antworten, fuhr Charles W. Dorkey fort:
    »Meine Herren! Der Special Agent Phil Decker, der beschuldigt wird, ein schweres Verbrechen begangen zu haben, ist Angehöriger des FBI-Distrikts New York. Das Verbrechen, dessen er beschuldigt wird, ist ein Bundesdelikt. Sie sind also nicht in der Lage, die Sache an die City Police abzugeben, wie es angebracht wäre. Da Sie andererseits diesen Fall nicht selbst bearbeiten können, wird er bis auf weiteres von der FBI-Zentrale übernommen. Klar?«
    Wir standen alle da wie geprügelte Hunde. Trotzdem konnte keiner von uns sagen, daß diese Entscheidung ungerechtfertigt oder ungerecht gewesen wäre.
    »So, meine Herren, und jetzt lassen Sie mich bitte mit Mr. High allein.«
    Das war ein Rauswurf, wie er deutlicher nicht hätte sein können. Und deutlich genug hatte Dorkey aus Washington uns gezeigt, was er von einem FBI-Distrikt hielt, dessen G-men harmlose Bürger der Vereinigten Staaten kidnappen.
    Wir, der alte Neville, Steve Dillaggio und ich, standen in Helens Zimmer. Wir standen dort wie bestellt und nicht abgeholt. Der alte Neville seufzte tief.
    »Jerry«, sagte Steve, »denk dir mal ein ganz häßliches Wort!«
    In diesem Moment öffnete sich die Tür des Lifts. Heraus trat, von einem Beamten des Zellentrakts begleitet, mein Freund Phil Decker.
    Der FBI-Häftling Phil Decker.
    »Hallo!« sagte er.
    Seinen Humor hatte er immer noch nicht verloren, oder er hatte ihn bereits wiedergefunden.
    »Was heckt ihr denn jetzt aus? Einen Mord oder einen Bankraub?«
    Dann verschwand er hinter der Tür, wo Charles W. Dorkey auf ihn wartete.
    ***
    Vor zwei Jahren war Jack Wonderby nach Verbüßung einer Strafe wegen einer Reihe von Autodiebstählen aus dem State Prison entlassen worden. Seit jenem Tag war es ihm nie mehr passiert, ohne ausreichende Barschaft zu sein. Notfalls hatte die Pistole nachgeholfen.
    Jetzt war beides weg - Geld und Pistole. Lediglich den Schalldämpfer hatte der Räuber zurückgelassen.
    Ritchies Reaktion auf die Mitteilung, überfallen worden zu sein, hatte dem Killer im jetzt verdreckten Geckenanzug deutlich gezeigt, daß er von dieser Seite auch nichts mehr zu erwarten hatte.
    Im Gegenteil. Jack Wonderby wußte, daß sein Ruf in der Unterwelt restlos dahin war, sobald die Ereignisse dieses Vormittags sich herumgesprochen haben würden. Das war nur eine Frage der Zeit.
    Rasende Kopfschmerzen quälten Wonderby. Er dachte, der Schädel müßte ihm zerspringen. Dazu plagte ihn ein bohrendes Hungergefühl, das ihm um so mehr zu Bewußtsein kam, als er wußte, daß er sich nicht einmal einen Hamburger leisten konnte.
    Seine Pleite war einfach komplett.
    Er zermarterte sein Hirn, um einen Ausweg zu finden.
    Die Liste, dachte er, wenn ich wenigstens .noch die Liste hätte!
    Wie ein Blitzschlag wirkte es auf ihn, als ihm plötzlich wieder eine der Adressen einfiel. Elizabeth Street. Moons Newspapers.
    Jack Wonderby raffte alle ihm verbliebene Energie zusammen. Bei jedem Schritt spürte er den rasenden Kopfschmerz, aber er ging schneller und schneller. Zuletzt lief er fast.
    Heftig hechelnd fand er den kleinen Laden in der Elizabeth Street. Ohne auf die Umgebung zu achten und ohne eine der sonst von ihm beachteten Vorsichtsmaßregeln stürmte er in den Laden.
    Er stieß einen Kunden achtlos zur Seite.
    »Langsam, langsam!« mahnte Anatol Moon, der Inhaber des kleinen Zeitungsladens.
    »Gib das Geld her!« japste Jack Wonderby.
    »Welches Geld, Mister?«
    Mit einer letzten Kraftanstrengung hob der Killer in der Manteltasche den ihm verbliebenen Schalldämpfer hoch, um den Anschein zu erwecken, er ziele mit einer Pistole auf den Zeitungshändler.
    »Ich zähle bis drei…«
    Der Zeitungshändler ging gar nicht darauf ein.
    »Der spinnt!« sagte er vielmehr und blickte dabei zur Ladentür.
    Jack Wonderby drehte sich herum, um zu sehen, mit wem Anatol Moon sprach.
    Vor ihm stand die riesenhafte Gestalt eines Patrolman der City Police. Dem Beamten war der merkwürdig aussehende Kunde des Zeitungshändlers schon in dem Moment aufgefallen, als er mit einem gehetzten, irren Ausdruck auf den Laden zugeeilt war.
    Jetzt sah der Patrolman den runden Gegenstand in der Tasche des Mannes auf sich gerichtet.
    »Eins…« lallte Wonderby.
    Der Cop Jim Lazaar trug, wie immer auf Patrouillengängen, seinen Polizeiknüppel an der Schlaufe, die er sich

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