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0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

Titel: 0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker! Kostenlos Bücher Online Lesen
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streiten oder Meinungsverschiedenheiten zu haben.
    John D. High schien an diesem Spätnachmittag Gedanken lesen zu können.
    »Etwas wissen wir immerhin ganz genau«, sagte er.
    »Das wäre?«
    »Die Tatsache, daß dieser alte Tramp, dieser…«
    »Washington Nashfield?«
    »Richtig, der. Daß sich in der Centre Street nicht die Balken gebogen haben, als der sein Geständnis diktierte, ist ein Weltwunder.«
    Ich lachte. »Hat sich das eigentlich schon aufgeklärt?«
    »Ja. Nashfield wurde dem angeblichen Winslow gegenübergestellt. Nashfield saß im Vernehmungsraum III, als dieser Jack Wonderby hereingeführt wurde. Der Tramp glaubte, ein Gespenst zu sehen. So ähnlich sah Wonderby allerdings mit seinem Kopfverband aus.«
    Mr. High setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch.
    Der zweite Akt der Komödie kam anschließend. Nashfield erholte sich von seinem Schrecken. Er deutete auf Wonderby und behauptete, das sei Winslow. Dann kam der richtige Winslow blessiert aus der Gangsterschlacht und behauptete, er sei nicht Winslow. Es wurde immer schöner.
    »Jetzt sind aber die Herren wohl alle sortiert?«
    Mr. High nickte. »Wir haben sie alle in unserer Kartei gefunden. Natürlich sind sie alle unschuldig. Der einzige, der sich selbst zweier Morde beschuldigt, war uns bisher unbekannt.«
    »Washington Nashfield«, sagte ich.
    »Ja, der hat offenbar große Sehnsucht nach einem Staatsquartier.«
    »Sicher bekommt er es auch.«
    Der Chef wiegte zweifelnd den Kopf. »Er hat zweifellos diesem Wonderby eins mit dem Eisenrohr auf den Kopf gegeben. Trotzdem wird er verhältnismäßig billig dabei wegkommen, denn er ist Kronzeuge gegen Wonderby. Von dem steht es fest, daß er den Zigarettenhändler Aldon Boll erschossen hat.«
    »Im Auftrag dieses Ritchie Winslow?«
    »Ja«, seufzte Mr. High. »Er sollte im Auftrag dieses Winslow Gelder eintreiben. Verstehen Sie - Gelder für den Mann, der sich auf einen Gangsterkrieg einließ, weil er sich an einem Geschäft über 100 Millionen Dollar beteiligen wollte und sich dabei von Chuck Deeph gestört sah.«
    »War er es denn?« Ich hatte die Vernehmungsprotokolle nur überflogen, weil mich die Einzelheiten in diesen Geschichten weniger interessierten. Für mich stand Phil Decker im Vordergrund.
    »Nein, Chuck Deeph war diesmal wirklich ganz unschuldig. Wonderby war daran schuld, daß Winslow zum Amokläufer wurde. Washington Nashfield wiederum hat bis jetzt noch keine Ahnung davon, daß sein Schlag mit der Eisenstange zwei Gangsterbanden aneinandertrieb.«
    »Ich habe den Pudding immer noch nicht an die Wand genagelt. Wo ist das Ende des Fadens, den wir entwirren sollen?«
    »Es gibt nur einen Anhaltspunkt, Jerry. Wir sehen lediglich, daß in Gangsterkreisen eine gewisse Unruhe herrscht. Es wird von einem 100-Millionen-Dollar-Geschäft gesprochen. Und es ist etwas im Gange, Jerry. Der Fall Phil Decker beweist das einwandfrei. Gehen wir doch diesen Fall noch einmal durch! Da war also zuerst…«
    Hinter der Tür zum Vorzimmer wurde es laut.
    Und dann wurde es bei uns stürmisch.
    Bill Smith war uns schon aus früheren Fällen bekannt. Wir arbeiten ja mit dem Bureau of Narcotics sehr eng zusammen.
    Smith hielt sich nicht lange mit Förmlichkeiten auf. Er knallte uns eine Aktentasche auf den Schreibtisch. Machte sie auf.
    Unsere Augen wurden groß.
    Ein Vermögen fiel uns entgegen. Es bestand aus gebündelten Dollarnoten.
    »Blüten?« fragte John D. High.
    »Glaube nicht«, erwiderte Bill Smith.
    »Woher?« forschte ich.
    »Vor etwa einem Jahr fanden wir hier in New York die Spur eines Rauschgifthändlerringes. Sie führte nach New Orleans. Wir reisten hin, und zusammen mit euren Leuten in New Orleans konnten wir den Laden ziemlich schnell dicht machen«, erzählte Bill Smith kurz. »Der Hauptdrahtzieher der ganzen Geschichte konnte uns damals entkommen. Es handelte sich um einen gewissen Bull Shamrock. Als ich heute, vor etwa einer Stunde, oben an der 149. Straße mit einem Taxi losfahren wollte, sah ich Shamrock. Er saß in einem anderen Taxi. Mein Fahrer war auf Draht. Ich schnappte Bull Shamrock. Er,hatte eine Aktentasche in seinem Yellow Cab. Diese hier.«
    »Wieviel?«
    »120 000 Dollar.«
    »Ganz schön«, knurrte ich.
    »Allerdings. Selbst für einen Mann wie Bull Shamrock ist ein solcher Betrag durchaus nicht alltäglich. Vor allem ist es nicht üblich, einen solchen Betrag in einer Aktentasche mit sich herumzuschleppen. Ziemfich unvorsichtig von dem Mann.«
    »Was sagt er?«

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