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0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

Titel: 0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker! Kostenlos Bücher Online Lesen
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fragte Mr. High.
    Ich spürte, daß er sehr gespannt war. Bill Smith lachte kurz auf.
    »Sie werden es nicht glauben.«
    »Was?« Der Rauschgiftpolizist verstand es tatsächlich, mich ebenso wie den Chef auf die Folter zu spannen.
    »Shamrock bestreitet, daß die Aktentasche mit dem Geld ihm gehört!«
    Bill Smith schüttelte den Kopf, als ob er selbst nicht glaubte, was er da erzählte.
    Der Chef nahm seine vorhin unterbrochene Wanderung durch sein Büro wieder auf. Auch mir kribbelte es überall. Dieser Tag ersparte uns aber auch nichts an den merkwürdigsten Überraschungen.
    Smith äußerte seine Vermutung.
    »Ich kann mir nicht helfen. Aber da ist eine ganz große Sache im Gange. Eine Sache, für die Shamrock glatte 120 000 Dollar sausen läßt, um nicht reden zu müssen.«
    Mr. High und ich sahen unä an.
    In Mr. Highs Augen glomm ein Funke auf. Sicher auch bei mir. Wir hatten eine erste direkte Spur.
    »Welcher Art könnte sie sein, Bill?« fragte ich.
    Seine Antwort war eindeutig: »Bull Shamrock wird sich nie mit etwas anderem befassen als mit Rauschgift. Es ist völlig abwegig, an irgendeine andere Möglichkeit zu denken. Und außerdem…«
    »Ja…?« Mr. High und ich fragten mal wieder gemeinsam.
    »Es ist wohl mehr Gefühlssache. Beweisen kann ich es nicht. Ich habe aber heute nachmittag den Eindruck gewonnen, daß hier auf dem New Yorker Rauschgiftmarkt ein Gefühl herrscht, als stünde Weihnachten vor der Tür. Gesichter, die lange nicht mehr zu sehen waren, sind wiederaufgetaucht. Die Kneipen und Keller sind bis zum letzten Stuhl besetzt. Übrigens - auch die Preise sind rückläufig. So, na - wie soll ich es sagen, es sieht so aus wie in einem Saison-Schlußverkauf. Merkwürdig.«
    »Merkwürdig«, nickte Mr. High. Beinahe hätte ich das Wort auch noch einmal wiederholt.
    Das Telefon auf dem Schreibtisch Mr. Highs schlug schrill an. Der Chef nahm den Hörer auf. Nach den ersten Sätzen sah er mich an und deutete auf die zweite Hörmuschel.
    »… durch drei Schüsse von hinten getötet. Der Todeszeitpunkt dürfte vermutlich zwischen elf und ein Uhr letzter Nacht liegen. Genaues darüber ist allerdings erst nach der Obduktion zu sagen. Tatwaffe vermutlich 38er Special. Zwei Patronenhülsen konnten sichergestellt werden, erste daktyloskopische Untersuchung ist im Gange. Fußspuren sind vorhanden, allerdings auf harter Grasnarbe. Die werden also wenig hergeben. Soweit es sich bis jetzt erkennen läßt, handelt es sich auch wieder um das bekannte Profil. Beim Profil des Autoreifens ist die Sache völlig klar - wie gehabt.«
    »Es muß also bei unserer Theorie bleiben?« fragte Mr. High kurz dazwischen.
    »Allerdings«, kam die Antwort. »Doch jetzt kommt etwas ganz Neues. Aldo Lorentio ist, wie Sie wissen, schwarzhaarig. So fanden wir ihn auch. Eines war allerdings merkwürdig dabei. Seine Haare lagen einen Fuß von seinem Schädel entfernt.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Unser Aldo Lorentio hat eine spiegelnde Glatze. Um die zu verdecken, trug er eine Perücke.«
    »Nichts dagegen einzuwenden«, meinte Mr. High, »aber man hätte uns das allerdings im Hinblick auf die Fahndung sagen müssen.«
    »Jawohl, Sir«, klang es aus dem Hörer zurück. »Man hätte uns auch noch etwas sagen müssen. Dieser Aldo Lorentio hat eine Schönheitsoperation hinter sich. Genau gesagt: Er lief zuletzt mit einem anderen Gesicht herum, als er es früher gehabt haben muß.«
    »Kein Zweifel?« fragte Mr. High.
    »Kein Zweifel, Sir«, antwortete der Washingtoner FBI-Mann auf der anderen Seite. »Der Arzt bei der Mordkommission hat es einwandfrei festgestellt.«
    »Wie sieht es mit den Fingerabdrücken aus! Vorhanden?« fragte der Chef.
    »Vorhanden, Sir. Wir haben sie bereits abgenommen und jetzt… Moment, jawohl, da kommt gerade die Formel. Sie lautet…«
    Ein Kopfnicken von Mr. High genügte.
    Ich schrieb eifrig mit.
    Ich kam gar nicht dazu, den Chef darauf hinzuweisen, daß der Fall nicht mehr bei uns liegen sollte. Er gab mir ein Zeichen, mit der Formel sofort zum Archiv zu flitzen.
    Es dauerte mir viel zu lange, erst auf den Lift zu warten. Immer drei Stufen nehmend, sauste ich hinauf.
    Warner hatte Dienst.
    Er grinste, als er mich sah.
    »Willst du bei der nächsten Olympiade doch noch dabeisein? Wo brennt es denn?«
    Ich legte ihm einen Notizzettel auf den Schreibtisch.
    »Kennen wir den Eigentümer dieser Prints?«
    Er warf einen Blick darauf. »Und dafür bist du so gerannt?« fragte er mitleidig. »Das

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