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0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

Titel: 0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker! Kostenlos Bücher Online Lesen
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52?« fragte er noch einmal nach hinten.
    Doch Bill Smith gab keine Antwort. Er starrte durch die leicht beschlagene Seitenscheibe. Mit dem Mantelärmel verschaffte er sich klare Sicht.
    »Fahren Sie diesem Taxi nach - ganz gleich, wohin!« befahl er dann plötzlich.
    »Aber Mister…« Der Driver schaute ihn verwundert durch den Rückspiegel an.
    Die zwei anderen Fahrgäste reagierten nicht anders.
    »Wohl wahnsinnig geworden?« fragte der Mann mit der roten Nase. Er hatte das freie Taxi als erster angehalten und war der Kavalier gewesen, der den beiden anderen die Mitfahrt gestattet hatte.
    »Zum Rockefeller Center!« forderte die etwas zu grell geschminkte Lady mit Nachdruck. Ihre Stimme war plötzlich schrill.
    Gleichzeitig mit ihren Einwänden hatte Bill Smith in die Brusttasche seines Mantels gegriffen. Schon im Heranziehen hatte er das schmale Lederetui aufgeklappt. Jetzt reichte er es nach vorn, vor die Augen des Taxifahrers.
    »Machen Sie schnell, hinter dem anderen Taxi her!«
    »Bureau of Narcotics…« las der Yellow-Cab-Fahrer laut vor.
    »Rauschgiftpolizei?« Verwundert wiederholte der Mann mit der roten Nase die Feststellung des Fahrers.
    »Herrlich - wie aufregend!« stammelte die etwas zu grell geschminkte Dame. Ihre noch schriller gewordene Stimme gab den Ausschlag. »So tun Sie doch schon, was der Officer von Ihnen verlangt!« forderte sie von dem Fahrer. Der bewies, daß ihn auch der hektische und nervöse Betrieb während einer fast katastrophalen Verkehrssituation nicht sonderlich beeindrucken konnte.
    Der Kollege in dem anderen Taxi fuhr der chaotischen Verkehrslage entsprechend. Er hatte kaum 20 Yard zurückgelegt, als Bill Smith den Driver von der Notwendigkeit überzeugt hatte.
    »Gut so, der Abstand reicht aus!« sagte Bill Smith zum Fahrer. Dann nahm er sich die Zeit, um seinen Mitpassagieren für ihr Verständnis zu danken. Er werde sie nach Möglichkeit nicht lange aufhalten.
    »Schon gut«, sagte der Mann mit der roten Nase.
    »Tun Sie erst Ihre Pflicht, alles andere kann warten«, meinte die Frau.
    »Wird es hart?« fragte der Fahrer vorsichtshalber.
    »Ich hoffe, nicht«, entgegnete Bill Smith.
    Die beiden Taxis fuhren langsam über den verstopften Broadway südwärts, in Richtung Downtown. Der Abstand hatte sich nicht mehr verändert. Der Mann am Steuer verstand es meisterhaft, ihn zu halten. Versuche anderer Fahrer, ihr Fahrzeug zwischen das Taxi und den Vordermann zu schieben, vereitelte er durch millimetergenaues Fahren.
    Plötzlich reckte der Fahrer seinen Hals.
    »Das ist doch…« murmelte er.
    Er sagte nicht, was er festgestellt hatte. Bill Smith bemerkte nur mit Erstaunen, daß der Driver seine ganze Fahrkunst aufwandte. Mit einem atemberaubenden Manöver schob er sich zwischen einem Limonadenauto und einem Linienbus hindurch und nutzte eine Lücke aus, um sich unmittelbar hinter das andere Taxi zu setzen.
    »Das ist Henry!« erklärte er dann das Kunststück.
    Im Rückspiegel sah er im Gesicht des ' Beamten der Rauschgiftpolizei, daß dieser ihn nicht verstanden hatte.
    »Henry«, erläuterte er deshalb, »ist ein alter Köllege von mir. Sind Sie an seinem Fahrgasfinteressiert?«
    »Ja…«
    »Was Bestimmtes, oder wollen Sie ihn nur ganz einfach greifen? In dem Fall werde ich nämlich dafür sorgen, daß Henry…«
    »Ja, Mann, das ist gut!« Bill Smith hatte schnell erkannt, was der Mann am Steuer beabsichtigte.
    Der Fahrer hatte die Finger schon auf der Sprechtaste seines Funkgerätes.
    »10 399, Henry, bitte kommen!«
    »Ja!« klang es laut und deutlich aus dem Lautsprecher.
    »Hier ist Mike, Henry - ich bin genau hinter dir!«
    »Grüß dich, Mike, wo brennt’s?«
    »Bei dir brennt es, Henry…«
    Bill Smith erschrak. Vermutlich konnte der Passagier vorn das ganze Gespräch ebenso mithören wie er. Er legte seine Hand auf die Schulter des Fahrers, wollte ihm ein Zeichen geben. Doch dann mußte er grinsen. Dieser Mike war verteufelt auf Draht.
    »Unter deiner alten Kiste«, sagte Mike und grinste, »qualmt etwas. Fahr mal lieber da vorn, 100 Yard vor dir, in die Einfahrt, ehe du in die Luft gehst!«
    Henry, der Fahrer des Yellow Cab, stieß einen Schwall von Verwünschungen gegen sein angeblich so miserables Fahrzeug aus. Und er befolgte den Rat seines Freundes. Unter kräftigem Hupen und mit wilden Handzeichen zu den anderen Fahrern gewann Cab 10 399 die rechte Fahrspur und bog dann in eine breite Toreinfahrt ein.
    Mike folgte ihm.
    »Zufrieden, Mister?« fragte er

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