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0460 - Zeitpunkt X

Titel: 0460 - Zeitpunkt X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann in die gewünschte Position und blieb im Schatten des vierten Planeten in einer stabilen Umlaufbahn, also stets über dem gleichen Punkt der Planetenoberfläche.
    Die Hyperfunkstation des Kreuzers sendete pausenlos.
    Sie verwendete die Flottenfrequenz und strahlte den Notruf aus. Sie schilderte kurz die Situation und erbat sofortige Antwort. Die Männer hatten ein langes Band vorbereitet, das sich ständig über die Abtastkopfe bewegte...unaufhörlich, immer wieder, pausenlos, monoton und gleichlautend. Und mit stärkster Sendekapazität.
    Ähnlich arbeitete die Ortungszentrale.
    Die Antennen suchten jeden Fleck der Umgebung ab und versuchten, Energien fremder Schiffe anzumessen. Aber es zeichneten sich weder die charakteristischen Merkmale der terranischen Triebwerke noch die ebenfalls bekannten Ströme ab, die entstanden, wenn takerische Schiffe sich in den Raum innerhalb des Planetensystems begaben.
    Nichts.
    Und jetzt brach der dreißigste November des Jahres 3437 an.
    30.11. 3437 - lUhr 30 Minuten: Logbucheintragung - Kreuzer CMP-1: Wir befinden uns im Orbit um den vierten Planeten des Pysoma-Sonnen-Systems. Seit unserem Alarmstart vom brennenden Planeten Molakesch sind acht Stunden vergangen.
    Die Lage an Bord ist katastrophal, aber bisher gab es noch keine Ausfälle. Bewußtlose werden von Dr. Chabrol versorgt, und die Essensportionen reichen noch lange. Ein Problem wird die Versorgung mit Flüssigkeit und die dadurch entstehenden Probleme.
    Nach wie vor strahlen wir den Notruf ab.
    Keine Antwort.
    Unsere Ortungszentrale hat außer einer Menge von störenden stellaren Strömen, die der leuchtenden Gaswolke zugeschrieben werden, keinerlei Energie anmessen können.
    Wir sind allein.
    Perry Rhodan rechnet damit, daß sich im Laufe der nächsten vierundzwanzig Stunden entweder die Lage an Bord dramatisch zugespitzt haben wird, oder daß die Takerer nach uns suchen, uns finden und angreifen werden. Im Augenblick laufen Besprechungen mit den einzelnen Moritatoren."
    gez. Kuruzin Jeder an Bord hatte seine eigenen Probleme, zuzüglich denen, die die hoffnungslose Überfüllung mit sich brachte.
    Ybsanow, dem es gelungen war, sich auf zwei Kissen, die man auf den Boden der Zentrale gelegt hatte, hinzusetzen, umfaßte seine Knie mit den Armen und dachte nach.
    Wenn man den Sturm seiner durcheinanderwirbelnden Gedanken als „Nachdenken" bezeichnen konnte.
    Er fühlte die zunehmende Wärme um sich herum, und diese Wärme machte ihn müde. Er war ein alter Mann, der zeit seines Lebens das Archiv gehütet hatte wie einen kostbaren Schatz - was auch der Bedeutung der Milliarden Informationen entsprach. Jetzt war dieses Archiv restlos zerstört. Sein Leben hatte den Sinn verloren, und auch die Arbeit der Moritatoren, die ja ihre Informationen aus dem Archiv schöpften, war innerhalb einiger Stunden sinnlos geworden.
    Oder nicht?
    Soweit es die eng stehenden Menschen zuließen, schwankte der Oberkörper des Mannes hin und her.
    Diese Fremden mit ihrer Technik hatten einen Großteil des Archivs gerettet und bei sich gespeichert Zusammen mit dem, was die herumfahrenden Schiffe der Moritatoren besaßen, ergab es vielleicht eine größere Menge. Das bedeutete, daß man ein neues Archiv anlegen konnte.
    Doch die Zuversicht schwand erneut.
    Entmutigt dachte Ybsanow daran, daß die Informationen zum größten Teil gefälscht waren.
    Schonungslos und ohne jede Rücksicht, nur weil die Takerer durch einen falschen Ganjo... es war nicht auszudenken.
    Wut loderte in dem Greis hoch. Seit zweihundert Jahrtausenden sangen die Moritatoren unaufhörlich den falschen Text. Sie waren Werkzeuge der Takerer gewesen; gute, hervorragende Werkzeuge.
    Sein Leben hatte keinen Sinn mehr.
    Sein Heim war zerschmolzen, verbrannt, explodiert...
    Die Bäume, die er gepflanzt hatte, waren verbrannt und zu leuchtendem Gas geworden...
    Und er war alt. Zu alt, um wieder neu anfangen zu können.
    Und diese Wärme... die Hitze, der fehlende Sauerstoff und die durchdringenden Gerüche der zahllosen Menschen hier und in den anderen Räumen des Schiffes... er wurde müde, sein Kopf sank auf die Brust, und Ybsanow schlief ein.
    Er erwachte eine Stunde später, als ihm ein Terraner, der im Raumanzug steckte, auf die Finger trat.
    Unaufhörlich ging der Notruf hinaus. Niemand antwortete. Das Raumschiff war verlassen und allein - und an Bord stiegen Hitze, Spannung und Verzweiflung.
    30. 11. 3437 - 2 Uhr 46 Minuten: Perry Rhodan lag schwitzend und erschöpft in

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