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0461 - Der Druide und die Echse

0461 - Der Druide und die Echse

Titel: 0461 - Der Druide und die Echse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mit Shi Khituu in nähere Verhandlungen kommen konnten - und ehe sie an eine Drachenschuppe gelangten!
    Natürlich bewegte Reek Norr sich in diesem Dschungel wesentlich natürlicher als die drei Menschen. Immer wieder machte er sie auf Echsen aufmerksam, die sich in ihrer Nähe durch das Unterholz bewegten, schlichen, hüpften oder schlängelten. Aber keines dieser Tiere kam für Zamorras Zwecke in Frage. Sie waren zwar Echsen, durchaus schon mittelgroße Saurier, aber unter den Begriff »Drache« fielen sie nicht.
    Plötzlich blieb Reek Norr stehen, der ein paar Meter vorausgegangen war. Zamorra atmete tief durch. Er spürte einen seltsamen Hauch der Gefahr. Etwas Großes, Unheimliches, mußte sich vor ihnen befinden.
    »Still«, flüsterte der Sauroide.
    Zamorra lauschte. Er konzentrierte sich auf das, was sich vor ihnen befand, drängte die anderen Dschungel-Geräusche zurück.
    Da atmete etwas.
    Vorsichtig schritt Zamorra an Norr vorbei, bemüht, nicht laut aufzutreten und keinen knackenden Ast zu berühren.
    Ich glaube, diesmal wirst du fündig, vernahm er Gryf telepathisch in seinem Gehirn. Das Biest, das ich da spüre, muß verflixt groß sein, aber mit einem winzigen Gehirn ausgestattet. An etwas anderes als ans Fressen denkt es nicht.
    Der Wildpfad, dem sie gefolgt waren, machte eine kleine Biegung. Bevor Zamorra sie durchschritt, zog er lautlos das Schwert Gwaiyur aus der Rückenscheide. »Kristall ist bereit«, flüsterte Nicole hinter ihm. Drachen pflegte man mit dem Schwert zu erschlagen, aber es war beruhigend zu wissen, daß auch die Macht eines Dhyarra-Kristalls 3. Ordnung einsatzbereit war. Zamorra und Nicole wollten kein Risiko eingehen.
    Und trotzdem hatten sie es schon getan.
    Nicoles Flüstern war noch zu laut gewesen!
    Im gleichen Moment, in welchem er um die letzte Biegung trat, schien der Dschungel vor ihm explodieren zu wollen. Brüllend und fauchend richtete sich unmittelbar vor ihm jene Kreatur zu Kirchturmgröße auf, die Gryf telepathisch gespürt und die sie alle atmen gehört hatten. Sie stand in einem Morastloch, und stinkendes Brackwasser flog empor und über Zamorra hinweg. Eine gewaltige Pranke schlug nach ihm, verhakte sich in der Lederjacke und schleuderte den Parapsychologen durch die Luft. Ein mächtiger Feuerstrahl aus dem riesigen Maul des Saurier-Ungeheuers verfehlte ihn dabei nur knapp. Leder riß durch die Beanspruchung, und Zamorra löste sich von der Kralle der Drachenpranke, um weiter im hohen Bogen durch die Luft zu fliegen - direkt auf den mit meterlangen Stacheln bewehrten, peitschenden Schweif der Großechse zu!
    Noch ehe Zamorra überhaupt nur versuchen konnte, seine Fallrichtung durch eine schnelle Körperdrehung zu ändern, um an den mörderischen Stacheln vorbei in das Wasserloch zu klatschen, handelte Gryf.
    Er wandte seine Fähigkeit des zeitlosen Sprungs an, materialisierte jäh in der Luft neben Zamorra und packte mit beiden Händen zu. Der Bewegungsschwung, in den Zamorra den Druiden mitriß, reichte aus, einen weiteren Sprung durchzuführen und damit in relative Sicherheit zu gelangen.
    Aber die Echsenwelt hatte, was Magie anging, ihre eigenen Gesetze.
    Der zeitlose Sprung funktionierte zwar, nur benötigte Gryf dazu unwahrscheinlich viel mehr Kraft als auf der Erde. Nach dem zweiten Sprung brach er bewußtlos zusammen!
    Er hatte sich mit dieser Aktion, durch die er Zamorra das Leben gerettet hatte, restlos verausgabt!
    Zamorra sah Gryf neben sich zusammenbrechen, wirbelte, das Schwert in der Hand, unwillkürlich herum und kontrollierte seine Umgebung. Aber hier gab es keine unmittelbare Gefahr. Sie befanden sich inmitten der Aschenfläche, die nach dem Dschungelbrand übriggeblieben war.
    Weitab von Nicole und Reek Norr, die der Drachen-Bestie jetzt allein gegenüber standen…
    ***
    Carra Shakk war nicht schnell genug heran gekommen, um einzugreifen. Der verfolgende Fluggleiter zwang den anderen, in welchem sie Reek Norrs Fahrzeug erkannte, zur Landung!
    Sorge um ihren Freund packte sie. Sie beschleunigte, jagte ihr Luftfahrzeug auf die beiden anderen Maschinen zu, aber sie war dennoch zu langsam. Als sie herankam, hoben beide Geräte bereits wieder ab.
    Über Funk versuchte Carra Shakk, Reek anzusprechen. Aber weder er antwortete, noch jemand aus dem anderen Gleiter. Als wären sie unbemannt und automatisch gesteuert, flogen die beiden Apparate in Richtung Stadt weiter. Carra fragte sich, was hier vorging. Warum reagierte niemand auf ihre Anrufe?
    Sie

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