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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war. Aber er würde beim Abklingen der Kälte-Lähmung erhebliche Schmerzen haben. Das war für die Sauroiden typisch, wie Zamorra von früher her wußte. Er konnte Reek diese Schmerzen nicht ersparen.
    Der Professor kletterte wieder nach draußen. Gerade blitzte es grell auf, und ein Laut erklang, der eine Mischung aus jaulendem Fauchen und schrillem Pfeifen war. Der Ssacah-Ableger wurde von dem Laserstrahl aus Nicoles Waffe zerschmolzen und verdampft. Nichts blieb von der Messingschlange übrig.
    Nicole stellte die Waffe wieder von Zerstören auf Betäuben um und ließ sie in einer Tasche ihres Lederoveralls verschwinden, der eine Generalreinigung dringend nötig hatte. Die sumpfige Dschungellandschaft hatte während ihres Marsches dafür gesorgt, daß ihre Kleidung von Schmutz jetzt geradezu starrte.
    »Das Biest macht uns keinen Ärger mehr«, sagte Nicole. »Was ist mit Reek?«
    »Kälte-Lähmung«, erklärte Zamorra knapp. »Wie stark hast du Carras Ladung dosiert?«
    »Die Betäubung dürfte vielleicht eine Viertelstunde anhalten«, sagte Nicole.
    Zamorra nagte an seiner Unterlippe. Er dachte daran, daß die Messingschlange aus dem Mund der Sauroidin gekommen war. Das war neu, aber es entprach dem, was Reek Norr über seine Begegnung mit den zurückgekehrten Freiwilligen ausgesagt hatte -Shiarrek hatte ihm die Schlange ins Gesicht spucken wollen.
    »Wenn Carra erwacht, werden wir prüfen müssen, ob sie noch infiziert ist oder ob der Ssacah-Keim sie mit der Schlange verlassen hat«, sagte Zamorra. »Allerdings kann ich daran nicht glauben. Ich habe die dumpfe Befürchtung, daß das Echsenmädchen verloren ist.«
    »Sie sind gefährlicher als Zombies, und sie sind nur schwer zu töten durch ihre Fähigkeit, sich zu verwandeln«, erinnerte Nicole sich an ihre ersten Begegnungen mit den Ssacah-Kult. Wer zu den Schlangenmenschen gehörte, war fast unbesiegbar.
    Zamorra verstand jetzt, warum Carra Shakk den Nahkampf gesucht hatte, statt ihn von sich zu schleudern und in den Schußbereich ihrer Waffe zu bekommen. Sie hatte ihm die Kobra in den Mund drängen wollen!
    Er schüttelte sich.
    Reek Norrs Verhalten bei der Begrüßung seiner Freundin kam ihm wieder in den Sinn; diese distanzierte Kühle, die der Sauroide an den Tag gelegt hatte. Zamorra wußte, daß Norr über schwach ausgeprägte Para-Fähigkeiten verfügte. Gehörte auch Vorahnung dazu, und hatte Norr deshalb seine Freundin nicht zu nahe an sich herangelassen, weil sein para-gesteuertes Unterbewußtsein ihn davor gewarnt hatte?
    Nicole bewegte sich an der bewußtlosen Sauroidin vorbei und erkletterte ihrerseits den Luftgleiter, um sich in seinem Inneren umzusehen. Nach einer Weile kam sie mit einem flachen Kunststoffkasten wieder nach draußen. »Kannst du mir verraten, was diese Schriftzeichen bedeuten und wie man das Ding aufmacht, Cheri?«
    Die Schrift übersetzen konnte Zamorra nicht, weil seine sauroidischen Sprachkenntnisse soweit auch nicht reichten, aber den Öffnungsmechanismus sah er auf den zweiten Blick und ließ den druckfedergesteuerten Deckel des Behälters aufklappen. »Verbandskästen«, stellte er nach einem Blick auf den Inhalt fest.
    Nicole nickte, »Das habe ich gehofft«, sagte dieser.
    Zamorra fuhr sich mit zwei Fingern über die Unterlippe, wo ihn die Fangzähne der Messing-Kobra gestreift hatten. Dort konnte er keine Verletzung feststellen. »Aber ich bin in Ordnung, Nici«, wehrte er ab.
    »Ich habe auch nicht vor, dich zu verarzten«, konterte sie, »sondern ich möchte Reek eine vorbeugende Injektion geben, die schmerzstillend wirkt, damit er’s bei seinem Aufwachen nicht gar so schlimm hat.«
    »Du bist ja verrückt!« entfuhr es Zamorra. »Du kennst dich mit der Sauroiden-Medizin doch überhaupt nicht aus und kannst ihn damit viellicht umbringen, statt ihm zu helfen!«
    Nicole lachte leise. »Keine Sorge, mein Lieber. Reek wird mir selbst dabei helfen.«
    Mit dem Verbandskasten kehrte sie in den Gleiter zurück.
    Zamorra blieb draußen bei Carra Shakk zurück.
    Sie war infiziert. Wieviel noch? Die beiden Freiwilligen, Tecko und Shiarrek, mußten es garantiert sein. Sie hatten die Schlangen ja aus Ash-Cant mitgebracht.
    Über die Lage in Ash’Cant, der Nebelwelt, machte er sich erst einmal keine Gedanken. Daß es dort Ssacah-Anhänger gab, war bekannt. Dagegen ließ sich von hier aus ohnehin nicht viel machen, und vermutlich würden allein schon die Ewigen, denen die Ash-Welten ja gehörten, versuchen, mit der Kobra

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