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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurde. Er öffnete die Tür und sah Sara Moon vor sich.
    Der Raum flirrte vor Energie, aber diese Energie floß jetzt ab und verflüchtigte sich. Hunderte von magischen Symbolen bedeckten Fußboden, Wände und Decke des Zimmers. Inmitten des Flirrens und Funkeins war kaum das Bett zu erkennen, in welchem der tiefschwarz verfärbte Körper Ted Ewigks lag.
    Sara, die Merlins Eintreten registriert hatte und nicht mehr als störend empfand, richtete sich langsam auf, drehte sich um und sah ihren Vater an.
    »Es ist vorbei«, sagte sie leise.
    Merlin schaute an ihr vorbei auf Ted Ewigk, der sich auf dem Bett nicht rührte. »Er ist tot?« fragte der uralte Zauberei von Avalon.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Sara Moon. »Der Zauber ist beendet. Nun werden wir sehen, ob Ted leben kann oder sterben muß. Hiernach gibt es keine weitere Möglichkeit mehr. Alles oder nichts.«
    Merlin ging an ihr vorbei. Teds wilder Schrei hallte immer noch in ihm nach. Merlin bückte sich und hob die Drachenschuppe vom Boden auf, die Sara verwendet hatte. Er verglich sie mit den anderen vieren, die auf einem in die Zimmerecke zurückgeschobenen Tisch lagen.
    Die Drachenschuppe sollte bei diesem magischen Heilungsversuch die Rolle eines Katalysators einnehmen.
    Katalysatoren verändern sich selbst nicht, während sie alles andere um sich herum zu Rekaktionen zwingen und beeinflussen. Diese Drachenschuppe aber hatte sich verfärbt und war jetzt schneeweiß!
    Leicht strich Merlin mit den Fingern darüber, dann legte er die Schuppe fort. An Ted Ewigks Bett blieb er stehen.
    Kurz sah er seine Tochter an, die ihn nicht daran hinderte, Teds Stirn zu berühren. Merlin versuchte Kontakt mit Ted aufzunehmen.
    Als habe ein elektrischer Schlag ihn getroffen, sprang Merlin zurück und wäre fast gestrauchelt. Seine Augen weiteten sich.
    »Das - das ist unmöglich…«
    »Was soll unmöglich sein?« fragte Sara Moon irritiert.
    »Er denkt!« stieß Merlin hervor. »Seine Gehirnströme sind unglaublich stark! Sie müssen in den letzten Minuten eine unbegreifliche Stärkung erfahren haben! Sara - Ted ist hellwach, und er ist springlebendig! Du hast es geschafft!«
    Seine Augen leuchteten hell und freudig wie nie, und er faßte nach den Händen seiner Tochter, zogen Sara zu sich heran, und für Augenblicke glaubte sie, ihr Vater wolle mit ihr einen Freudentanz aufführen. Doch er beherrschte sich, zog sie nur in seine Arme und küßte sie auf die Wange.
    »Sara… ich habe bis zuletzt nicht geglaubt, daß du es wirklich schaffen kannst. Aber du hast es geschafft!«
    Sie nickte nur und fragte sich, warum sie nicht die gleiche Freude wie Merlin empfinden konnte. Was hinderte sie daran, in ein wildes Jubelgeschrei auszubrechen, weil sie mit dem schwierigsten magischen Experiment, das sie jemals durchgeführt hatte, auf Anhieb erfolgreich war und damit ein Menschenleben retten konnte?
    Lag es daran, daß Ted Ewigk sich immer noch nicht bewegte, und daß seine Haut immer noch tiefschwarz aussah?
    Sara löste sich aus Merlins Umarmung. Jetzt war sie es, die an Ted Ewigks Bett trat und ihn berührte, um damit leichter einen mentalen Kontakt herzustellen.
    Seine Gedankenflut, die Kraft seiner Gehirnströme, sprang sie förmlich an.
    Und im nächsten Moment schnellte Ted Ewigk aus seiner Ruhelage empor. Sein Arm flog hoch, machte eine Seitwärtsdrehung, und dann schleuderte er mit einem wilden Handkantenhieb seine Lebensretterin quer durch das Zimmer.
    Merlins Versuch, seine Tochter aufzufangen, kam zu spät. Sie stürzte an ihm vorbei und prallte hart auf den Boden.
    Ted Ewigk sprang im gleichen Moment vom Bett, kam federnd auf und setzte Sara Moon nach. Er griff sie an, um sie zu töten!
    ***
    »Ich habe mächtige Feinde«, sagte Stygia, die Fürstin der Finsternis.
    Mansur Panshurab nickte. »Jeder von uns, verehrungswürdige Herrin, hat mächtige Feinde«, sagte er. »Zum Beispiel den verhaßten Zamorra und seine Crew.«
    »Feinde in den eigenen Reihen«, sagte Stygia ruhig. »LUZIFER schütze mich vor meinen Freunden - mit meinen Feinden werde ich schon selbst fertig«, fügte sie spöttisch hinzu. »Es gibt sehr viele Dämonen, sehr viele Angehörige der Schwarzen Familie, die gar nicht damit einverstanden sind, daß ich jetzt die Geschicke dieser Familie lenke!«
    »Sie halten dich für nicht geignet, Herrin?«
    »Sie halten mich für nicht geignet, weil ich weiblich bin«, sagte Stygia. »Selbst jene, die früher hinter mir standen, haben sich von mir

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