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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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abgewandt, weil sie mich nur als Mittel zum Zweck einzusetzen glaubten und der Zweck nun erfüllt ist.«
    »Welcher Zweck? Ist es mir erlaubt, danach zu fragen?«
    »Der Zweck war, den vorigen Fürsten der Finsternis vom Knochenthron zu fegen«, sagte sie. Aufmerksam beobachtete sie Mansur Panshurabs Reaktion. Doch er blieb zurückhaltend und unterwürfig. Er machte keine Anstalten, Kapital aus der Information zu schlagen, die sie ihm gab. Aber warum sollte er auch? Zu wem sollte er damit gehen?
    »Was geschah mit ihm? Hast du ihn beseitigt, mächtige Herrin?«
    »Er ist fort, das genügt«, wich Stygia aus. Warum sollte sie ihm erzählen, daß Julian Peters einfach gegangen war, weil er dieses Amtes überdrüssig geworden war? Er hatte die Macht an sich gerissen und war Stygia damit zuvorgekommen, und nun war er einfach verschwunden, aber niemand konnte sagen, wohin er sich gewandt hatte, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Stygia hatte die Gunst der Stunde genutzt und sich selbst auf den Knochenthron gesetzt, ehe die anderen Dämonen überhaupt erfuhren, was geschehen war. Noch ehe sie daran denken konnte, einen Machtkampf jeder gegen jeden zu beginnen, war der eben frei gewordene Thron bereits wieder in festen Händen!
    Und den anderen gefiel es nicht, jetzt von einer Dämonin beherrscht zu werden.
    Der Erzdämon Astaroth, selbst ohne Machtambitionen, hatte sie nur so lange mit Hintergrundintrigen unterstützt, wie es darum ging, Julian Peters aus seiner Machtposition wieder zu entfernen. Jetzt aber war er gar nicht damit einverstanden, daß sie selbst diese Position übernommen hatte. Dabei war das von Anfang an ihr Ziel gewesen.
    Sie hatte es erreicht.
    Aber jetzt hatte sie auch Feinde. Unzählige Feinde. Zwar hatte Lucifuge Rofocale, LUZIFERs Ministerpräsident, sie in ihrer Funktion bestätigt, indem er nicht widersprochen hatte -aber das hinderte die Schwarze Familie nicht daran, anderer Meinung zu sein.
    Stygia brauchte Hilfe.
    Sie brauchte jemanden, der im Untergrund für sie Wühlarbeit leistete und ihr zur Seite stand, ohne daß die Dämonen etwas davon mitbekamen. Und dazu kam ihr Ssacah gerade recht. Wer rechnete noch mit Ssacha? Wer nahm den Kobra-Kult noch ernst, der die Erde hatte verlassen müssen?
    Das konnte ein Joker sein!
    »Du wirst mir helfen, Mansur Panshurab«, sagte Stygia. »Du wirst meine Rückendeckung sein. Du wirst für mich aktiv werden, wenn ich es verlange. Du - und die Macht Ssacahs, die du ja vertrittst. Du wirst Ssacahs Kraft und Stärke mir nutzbar werden lassen, wenn ich sie brauche.«
    Panshurab schwieg.
    Stygia lächelte kalt. »Du fragst dich in Gedanken, ob du über Ssacahs Kopf hinweg mir diese Hilfe Zusagen darfst. Du fürchtest, Ssacah könnte nicht damit einverstanden sein und dich später töten, wenn er wieder erwachte, weil er dich dann für einen Verräter halten müßte.«
    »Oh, Herrin!« keuchte Panshurab. Schweißtropfen standen auf seiner Stirn, und ihm war anzusehen, daß er sich nichts sehnlicher wünschte, als sich jetzt in eine Schlange zu verwandeln. Aber das ging in diesem Moment nicht. Er durfte sich diese Blöße nicht geben.
    »Du brauchst dir diese Sorge nicht zu machen«, sagte Stygia. »Panshurab, ich bin die Herrin der Schwarzen Familie, und meinen Befehlen hat sich auch Ssacah zu beugen! Stände an deiner Stelle Ssacah leibhaftig vor mir, würde ich ihm dasselbe abverlangen, was ich von dir fordere, und auch Ssacah selbst hätte keine andere Möglichkeit, als zuzustimmen! Also, Panshurab… erklärst du dich einverstanden? Oder soll Ssacah dich später bestrafen, weil du diese Hilfe verweigertest und ihm damit eine Rückkehr nach Indien unmöglich machtest?«
    »Herrin, ich diene dir mit Ssacahs Macht in Ssacahs Namen«, versicherte Panshurab jetzt.
    Stygia lächelte. »So gewähre ich dem Ssacah-Kult die Rückkehr. Aber hüte dich, die dem Kult gesetzten Grenzen noch einmal zu überschreiten, es sei denn, ich fordere es ausdrücklich!«
    »Meine Fürstin, du wirst keinen Grund haben, dich über die Schlange -zu beschweren«, versicherte Panshurab.
    Stygia hob die Hand.
    »Du hast meine Erlaubnis, nun wieder zu gehen«, sagte sie.
    Aber Panshurab ging nicht.
    Ihm war plötzlich eine Idee gekommen!
    ***
    Sowohl im Tempel der Kälte als auch in Chronneks Forschungsstation breiteten sich die Ssacah-Ableger weiter aus. An beiden Orten waren Versammlungen angekündigt worden, die nun vorbereitet werden mußten. Dazu zitierten sowohl der Oberpriester der

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