Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
auch das nur mit seiner ausdrücklichen Einwilligung.«
    Er atmete tief durch.
    »Sara, vergiß niemals, wer wir sind, welcher Art wir entstammen und welchen Gesetzen wir verpflichtet sind!«
    »Ich werde es nicht vergessen, Vater«, versprach sie. »Niemals wieder.«
    Merlin berührte ihre Schulter, dann wandte er sich zum Gehen. Er zog seine Füße schleppend nach, als könne er sie nicht eher richtig anheben.
    Er wird immer schwächer, dachte Sara. Aber er stoppt sein wahnwitziges Vorhaben nicht…
    Sara hoffte, daß, wenn Merlin selbst es nicht mehr stoppen konnte, das ihr möglich war. Aber dazu mußte Merlin ihr erst erlauben, einzugreifen. Gegen seinen Willen konnte und durfte sie nichts unternehmen. Ebensowenig wie bei Ted Ewigk.
    Es sei denn, er starb.
    Aber noch starb er nicht. Doch er schien nahe daran zu sein…
    Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, kümmerte Sara Moon sich wieder um Ted Ewigk. Sie fragte sich, warum seine Haut immer noch schwarz verfärbt war. War der Versuch, ihm zu helfen, wieder einmal nur teilweise gelungen? Schon einige Male war versucht worden, die Schwarzverfärbung rückgängig zu machen, aber sie war immer wieder zurückgekehrt und nach jedem Versuch, Ted von dem mörderischen Keim zu befreien, stärker denn je gewesen.
    Was war diesmal schiefgegangen? Warum wurde seine Hautfarbe nicht wieder normal?
    Sara Moon erschauerte.
    Sie hatte genug an der Last ihrer Vergangenheit zu tragen, an den Verbrechen, die sie begangen hatte, ohne zu wissen, was sie tat, weil sie unter der Kontrolle einer bösen Macht stand. Sie wußte nicht, ob sie es ertragen konnte, sich nun, da sie endlich einmal etwas Positives bewirken konnte, den Vorwurf des Versagens machen zu müssen…
    Sie streckte die Arme nach vorn, hielt die Hände über den am Boden liegenden Ted Ewigk. Ihre schockgrünen Augen leuchteten grell auf, als sie abermals Druiden-Kraft einsetzte. Ted Ewigk begann zu schweben, drehte sich schwebend in die Rückenlage und wurde von unsichtbaren Händen zu seinem Krankenbett zurückgetragen. Erst, als er lag, löste Sara ihren magischen Griff.
    Sie trat an die Bettkante heran und faßte nach Ted Ewigks Hand.
    »Wach auf«, flüsterte sie leise. »Wach auf, und erschrick dabei nicht wieder…«
    ***
    Der Luftgleiter näherte sich der Stadt. Die ersten Lichter waren bereits zu erkennen, aber auch das schwache Lichtkissen, das die Smogwolke über der Stadt bildete, welche die Stadtlichter aufsaugte wie ein Schwamm und nur diffus wiedergab. Zamorra fühlte sich bei diesem Anblick unwohl. Der Kontrast zwischen dieser schimmernden Aura und dem darüber hängenden, tiefschwarzen, völlig sternenleeren Nachthimmel war zu stark.
    Reek Norrs Lähmung schwand allmählich. Sprechen konnte er schon wieder undeutlich. Aber es würde noch ein paar Minuten dauern, bis er einigermaßen fit war.
    »Sollen wir zu deinem Wohn-Ei fliegen?« erkundigte Zamorra sich. Er berührte Reek Norrs Kopf und versuchte mit seinen eigenen schwachen telepathischen Kräften einen Kontakt herzustellen. Reek Norr tat das Seine dazu, und dadurch, daß er auf Zamorra einging wie vorhin auf Nicole, ließ sich der Niveauunterschied der Magie einigermaßen ausgleichen.
    Ja, verstand Zamorra und dann glaubte er so etwas wie eine stadtplanähnliche Wegbeschreibung vor sich zu sehen, die Reek Norr in sein Bewußtsein zu projizieren versuchte. Zamorra und Nicole wußten zwar, wo in der Stadt sich das Wohn-Ei befand, weil sie ja schon einige Male hier gewesen waren - aber nur vom Boden aus. Wie sie es aus der Luft im Anflug auf die Stadt ausmachen sollten, war ein Problem für sich.
    »Nici, machst du mir Platz?« bat er und übernahm die Steuerung. Nach den Angaben, die ihm Reek Norr hatte zukommen lassen, brachte er den Luftgleiter dem Ziel entgegen.
    Nicole war in den Co-Pilotensitz geglitten. Vor ihr war das SichtSprechgerät plötzlich aktiv geworden und zeigte ihr auf dem kleinen Farbmonitor das Brustbild eines Sauroiden vor dem Hintergrund moderner Supertechnik. Der Sauroide sagte etwas, was Nicole nicht verstand. Dann ruckte sein Kopf etwas vor, und er sah aus wie jemand, der nicht glauben wollte, was er sah. Nicole lächelte unwillkürlich. Zamorra und sie befanden sich im Bereich der Aufnahmeoptik ihres Gerätes, und ihre Porträts wurden übertragen. Für den Sauroiden am anderen Ende der Funk-Phase mußten sie natürlich Monster vom anderen Stern sein.
    »Luftraumkontrolle«, sagte jemand hinter ihr schwerfällig.

Weitere Kostenlose Bücher