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0463 - Der Leopardenmann

0463 - Der Leopardenmann

Titel: 0463 - Der Leopardenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hat.«
    »Jetzt machen Sie sich noch lächerlicher, als ich mich in Ihren Augen benehme, Shack!« fuhr sie ihn an. »Haben Sie gesehen, unter welchen Bedingungen die Leute in Likasi und Umgebung leben? Okay, da ist Buntmetallindustrie und da sind sogar Diamantenminen in erreichbarer Nähe. Aber deshalb leben die Leute da trotzdem in Armut. Während Sie sich die Zeit mit Pokerspielen vertrieben haben, habe ich mir die Stadt und ihre Menschen angesehen. Von denen hat kein einziger das Geld, ein Ticket nach Texas zu bezahlen, und auch nicht, einen Killer zu beauftragen! Sie spinnen ja, Shack!«
    »Keine Sorge, ich habe nicht nur gepokert. Ich war auch bei Ihren Ausflügen meist in Ihrer Nähe und weiß, was in Zaire los ist. Aber ist Ihnen schon einmal der Gedanke gekommen, Sie könnten in eine Falle gelockt worden sein? Vielleicht sollten Sie das Opfer werden und nicht dieser Sassa!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie sind wirklich verrückt. Sie messen mir zu große Bedeutung bei.«
    »Nicht Ihnen, aber Projekt 8 «, sagte Shackleton. »Sie haben nur den Vertragsabschluß besorgt. Aber es geht dabei um ein bißchen mehr. Aber das braucht Sie nicht mehr zu interessieren. Ihr Job ist mit Ihrer Rückkehr erledigt. Schade, daß Sie Ihren Urlaub nicht mehr so richtig genießen konnten.«
    »Aber…« Sie überlegte, versuchte einen Sinn in seinen Worten zu finden. »Aber der Vertrag ist unterzeichnet. Es wäre zu spät, mich jetzt noch umbringen zu wollen! Er war ja schon unterzeichnet, ehe der Mord an dem Großwildjäger geschah.«
    »Rache«, schlug Shackleton als Motiv vor. »Rache dafür, daß Sie die Pläne anderer durchkreuzt haben. Wer weiß schon, was in den Köpfen dieser schwarzen Wilden vorgeht?«
    Da schlug sie zu. Mitten in sein Gesicht, das keine Gelegenheit mehr bekam, Erschrecken zu zeigen. Er schrie nicht mal auf.
    »Das für die schwarzen Wilden, Mister Shackleton«, sagte sie kalt. »Wohin fahren wir überhaupt? Das ist doch nicht der Weg zu meiner Wohnung!«
    »Wir bringen Sie in ein Hotel. Dort werden Sie unter einem Decknamen vorläufig wohnen. Dann…«
    »Wann ist denn dieser Unsinn veranlaßt worden?« stieß sie hervor. »Wer ist dafür verantwortlich?«
    Shackleton lächelte unverbindlich. »Ich habe mir erlaubt, der Sicherheitsabteilung die entsprechende Empfehlung zu geben. Telefonisch, als wir den Zwischenstop in New York hatten. Und wie die Anwesenheit unseres Verfolgers beweist, hatte ich mit meiner Vorsicht recht.«
    »Dann bin ich mal gespannt, wie Sie den abschütteln wollen«, sagte Tiffany böse.
    »Das lassen Sie mal ruhig unsere Sorge sein, Miß Rogers«, sagte der Fahrer des Cadillacs über seine Schulter. »Wetten, daß der höchstens noch eine halbe Meile hinter uns bleibt?«
    Der Beifahrer griff zum Mikrofon des Funkgerätes und begann zu senden…
    ***
    »Der weiß, daß wir hinter ihm sind, Mylord«, sagte der Taxifahrer. »Das war jetzt schon der fünfte Versuch, uns abzuhängen. Aber der wird mich nicht los.«
    Zamorra nickte zufrieden. Für hundert Dollar konnte er schon einiges erwarten. Auch eine Stadtrundfahrt wie diese. Die Leute im Cadillac wußten genau, was sie von dem Taxi zu halten hatten, und Zamorra legte selbst keinen Wert darauf, unerkannt zu bleiben. Er wußte ja, mit welcher Firma er es zu tun hatte. Er konnte es sich erlauben, mit offenen Karten zu spielen.
    Hier, im City-Verkehr, waren superschnelle Fahrmanöver nicht mehr möglich. Wegen Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit konnten sie auf keinen Fall mehr belangt werden. Verkehrt herum durch Einbahnstraßen waren sie bisher auch noch nicht gefahren. Deshalb dachte Zamorra sich nichts dabei, als hinter ihnen ein Streifenwagen der City Police in die Straße einscherte. Aber dann begann die Rotlichtbrücke auf dem Dach des Ford zu flackern, und Warnblinker und Fernscheinwerfer blinkten ebenfalls im gleichen Rhythmus auf.
    »Die meinen uns«, stieß der Taxifahrer hervor. »Was jetzt, Mylord?«
    Zamorra trauerte seinen hundert Dollar nach. Einem TI-Cadillac zu folgen war eine Sache, vor einer Polizeikontrolle zu flüchten eine andere. Dieses Risiko wollte er weder dem Taxifahrer noch sich selbst zumuten.
    »Okay, dann halten Sie mal an«, resignierte er, »und hören uns an, was die Cops von uns wollen.«
    ***
    »Nur ein wenig Amtshilfe«, sagte Zamorra eine Stunde später, als er Nicole in der Imbißbude an der Peripherie des Flughafengeländes wiederfand. »Die TI-Sheriffs haben die richtigen Cops

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