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0463 - Der Leopardenmann

0463 - Der Leopardenmann

Titel: 0463 - Der Leopardenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sah sie einen Mann, der rasch auf sie zu kam.
    Da drehte sie durch. Ihre Hand glitt in die Tasche und flog mit der Smith und Wesson wieder hoch. Blitzschnell, als habe sie in ihrem ganzen Leben nichts anderes getan, entsicherte Tiffany die Pistole mit einem Daumendruck, ging ins Ziel und schoß.
    Der Rückstoß schmetterte ihr die Waffe fast aus der Hand. Sie war sicher, mit keiner einzigen Kugel getroffen zu haben. Aber knapp ein Dutzend Schritte vor ihr flog eine Gestalt, die menschliche Formen besaß, in einem grellen Lichtblitz auseinander!
    Kaum weniger schnell als Tiffany reagierten die vier Männer an den beiden Wagen. Kaum knallte der erste Schuß, als alle vier bereits Waffen in den Händen trugen und in Combat-Anschlag gingen.
    Aber da war nichts mehr, worauf sie schießen konnten.
    ***
    Zamorra und Nicole, entgegen früheren Gewohnheiten auch nur mit leichtem Handgepäck versehen, blieben zwischen den beiden Bussen stehen, die die direkte Sicht vom Taxistand zum Haupteingang des Abflug-Ankunft-Bereiches verdeckten. Hier sahen sie die beiden dunklen Limousinen wieder, von denen sie auf dem Weg zum Airport so forsch überholt worden waren.
    Zamorra blieb stehen.
    »Ganz schöner Aufwand«, bemerkte er.
    Die Masse der Fluggäste, die mit der vor kurzem gelandeten Maschine gekommen waren, hatten sich bereits auf dem Gelände verlaufen. Gerade kamen nur ein kofferbepackter Mann und eine recht hübsche dunkelhäutige Frau durch die Glastür.
    »So ist's recht«, bemerkte Nicole. »Vielleicht sollte ich dir mein Reisegepäck auch aufbürden. Wie in alten Zeiten.«
    Das ungleiche Paar ging auf die beiden TI-Limousinen zu.
    Im gleichen Moment spürte Zamorra, daß etwas nicht stimmte. Das Amulett, das er unter dem Hemd vor der Brust trug, erwärmte sich kaum merklich! Vielleicht hätte er unter anderen Umständen auf diesen sehr schwachen Impuls nicht einmal reagiert, aber irgend etwas hatte diesmal seine Aufmerksamkeit geweckt.
    Erwärmung oder Vibration - das bedeutete die Nähe einer schwarzmagischen Kraftquelle!
    Die attraktive Negerin, die er auf etwa 25 Jahre schätzte? Oder der wenigstens zehn Jahre ältere Mann, der die Koffer trug?
    Oder…?
    Da schoß die Frau!
    Zamorra konnte ihrer Bewegung kaum mit seinem Blick folgen, so schnell zog sie eine Automaticpistole und feuerte dreimal. Ebenso schnell reagierten die Sicherheitsmänner der TI.
    Neben Zamorra schimmerte etwas metallisch in Nicoles vorgestreckter Hand. Sie hatte nicht weniger rasch reagiert. Mit einem Seitenblick registrierte Zamorra, daß die Waffe, die aus den Beständen der DYNASTIE DER EWIGEN stammte und Strahlen verschoß, auf »Betäubung« geschaltet war.
    Aber es gab nichts, worauf man schießen konnte.
    Die Negerin hatte ins Leere gefeuert. Vor ihrer Mündung befand sich nichts und niemand. Aber im gleichen Augenblick, als sie schoß, warnte Zamorras Amulett nicht mehr vor einer schwarzmagischen Kraft.
    Beamte des Flughafen-Sicherheitsdienstes erschienen mit gezückten Waffen. Einer der TI-Männer reckte einen Arm mit seinem Ausweis hoch. Die Rotlichter auf den Autodächern begannen zu flackern. Nach allen Seiten sichernd, holte man die Negerin und ihren koffertragenden Begleiter in den vordersten der beiden Wagen. Zwei TI-Leute stiegen ein. Im nächsten Moment jagte der Wagen mit aufkreischenden Reifen und heulendem Motor los.
    »Bleib hier! Stell fest, auf was die Frau geschossen hat!« stieß Zamorra hervor. »Nimm das Amulett!« Er ließ das Handgepäck fallen und stürmte zum Taxistand zurück. Mit ein paar Sprüngen erreichte er das vorderste Taxi, ließ sich in den Fond fallen und deutete auf den davonrasenden schwarzen Cadillac Seville. »Hinterher, um jeden Preis! Notfalls kaufe ich dir eine neue Lizenz, Mac!«
    Das Taxi ruckte an, aber erst, als Zamorra einen Hundertdollarschein opferte und nach vorn auf den Beifahrersitz fallen ließ, trat der Fahrer das Gaspedal tief durch. Hundert Dollar im City-Zubringer-Verkehr verdiente man sich auch nicht jeden Tag. Der Fahrer beschloß, den großzügigen Fahrgast als seinen allerbesten Freund ins Abendgebet einzuschließen.
    Als Zamorra nach seiner Brust tastete, spürte er nichts mehr. Das Amulett war fort. Nicole hatte es zu sich gerufen . Das war die schnellste und unauffälligste Methode, den Benutzer zu wechseln.
    Vor ihnen jagte der dunkle Cadillac über den Zubringer-Highway in Richtung City. Das Rotlicht hatte er mittlerweile wieder abgeschaltet. Aber zu schnell fuhr er immer

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