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0464 - Die grüne Göttin

0464 - Die grüne Göttin

Titel: 0464 - Die grüne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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machte sich bei magischen Experimenten manchmal fatal bemerkbar. Deshalb bat er Nicole mit einem schnellen telepathischen Impuls, zu übernehmen. Schließlich war sie ausgeruhter als er. Und es war für sie kein Problem, sich blitzschnell in die nötige Halbtrance zu versetzen, aus der heraus sie das Amulett steuern konnte. Sie beide waren für solche Extremfälle vorbereitet. Es reichte, konzentriert an ein bestimmtes »Schaltwort« zu denken, um sich mittels eines posthypnotisch verankerten Befehls selbst in Trance zu versetzen oder sich daraus wieder zu lösen. Durch diese Vorbereitung ging es blitzschnell, benötigte keine Vorbereitungszeit wie im Behandlungszimmer eines Hypnotiseurs.
    Zamorra atmete innerlich auf, als Nicole die Kontrolle übernahm. Er blickte ihr über die Schulter, aber auch jetzt konnte er kein klares Bild erkennen. Das Amulett zeigte auch bei Nicole nichts mehr an!
    Nach einer Weile gab sie den Versuch auf.
    »Nichts zu machen«, sagte sie ratlos. »Es ist, als wäre nicht genug Kraft da, um noch etwas tiefer in die Vergangenheit zu greifen.«
    » Merlins Stern wird alt«, spöttelte Zamorra, aber wohl war ihm bei diesem Gedanken nicht. Sicher, es war schon einige Male vorgekommen, daß das Amulett leistungsschwächer war als normal. Aber dann hatte es sich im Regelfall um Fremdeingriffe gehandelt. Doch der einzige Fremde, der es noch manipulieren konnte, war tot: Leonardo deMontagne, der ehemalige Fürst der Finsternis, der gleichzeitig zu Zamorras früher Ahnenkette gehörte. Zur Zeit des 1. Kreuzzuges hatte deMontagne gelebt und damals das Amulett, das eigentlich für Zamorra gedacht gewesen war, unrechtmäßig an sich gerissen. Seither hatte er eine gewisse Verfügungsgewalt.
    Doch mit seinem gewaltsamen Ende in den Tiefen der Hölle war es auch mit diesem Einfluß vorbei. Leonardo deMontagne konnte keinen Schaden mehr anrichten.
    Was aber war dann mit dem Amulett geschehen?
    »Was haben Sie da versucht?« brachte Lieutenant Stevens sich wieder in Erinnerung.
    Nicole übernahm es, ihm eine Erklärung zu liefern. Stevens sagte nichts dazu, aber seinem Gesichtsausdruck war zu entnehmen, daß er nicht sicher war, was er von der Sache halten sollte. »Und was nun, nachdem Sie hier nicht weiter kommen?« erkundigte er sich.
    »Nun versuchen wir, mit diesem Ben Smith ins Gespräch zu kommen«, sagte Zamorra. »Sie haben die Adresse doch greifbar, unter welcher der Mann gemeldet ist, oder?«
    Stevens nickte. »Fahren Sie einfach hinter mir her«, empfahl er.
    Als er sich hinter sein Lenkrad falten wollte, summte das Funktelefon. Stevens meldete sich. Er lauschte und nickte dann. Er reckte den Kopf aus dem Wagen. »Wir haben einen noch aktuelleren Fall«, rief er. »Gerade eben gemeldet. Sind Sie interessiert?«
    Zamorra legte den Kopf schräg.
    »Gummitoter und Skelett einträchtig beisammen in einer Wohnung«, erklärte Stevens.
    »Wir kommen!« sagte Zamorra sofort. Vielleicht ließ sich dort mehr herausfinden. Dieser Ben Smith lief ihnen vermutlich nicht davon.
    »Dann steigen Sie bei mir ein«, rief Stevens und setzte eine Rotlichtkuppel aufs Wagendach. »So geht's schneller.« Augenblicke später waren sie im Eiltempo unterwegs…
    ***
    Abermals hatte Shedo, die Göttin, etwas von dem getrunken, das ihre Untertanen ihr in regelmäßigen Abständen überlassen mußten - wodurch ihre Körper jedesmal etwas schwächer wurden, bis sie schließlich ausgelaugt und unbrauchbar waren und gegen andere ausgetauscht werden mußten. Aber bis das soweit war, lebten sie um ein Vielfaches länger, als es ihnen auf der Erde als Menschen vergönnt gewesen wäre.
    Charly Grissom hieß der Körper des Neuen. Charly Grissom hieß damit ab jetzt auch das Wesen, das in Grissoms Hülle geschlüpft war, um in seinem Körper zu leben. Immer wieder nahmen Shedos Untertanen teilweise die Identität ihrer Opfer an. Das sorgte für ständige Erneuerung. Erneuerung durch Fortpflanzung und ständiges Vermischen von Erbfaktoren in einem aktiven Gen-Pool war ihnen schon lange nicht mehr möglich. Aber durch diese innerlichen Veränderungen blieb Shedos Volk jung, obgleich es uralt war.
    Shedo genoß die frischen Energien. Das war etwas anderes, als letzte Reserven aus einem mehr und mehr absterbenden, jahrhundertealten Körper-Wrack zu zehren. Diese neuen Hüllen flossen fast über vor Frische und Vitalität. So kam sie mit wenigem aus. Sie mußte sich hüten, in einen Rausch zu verfallen.
    Wieder dachte sie an das

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