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0464 - Gemälde des Grauens

0464 - Gemälde des Grauens

Titel: 0464 - Gemälde des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lauten, hämmernden Geräusche, die an ihre Ohren drangen. Von der Tür drangen sie her, und es hörte sich an, als wäre jemand dabei, diese einzuschlagen.
    »Ist er das?« fragte Harriet. Ihre Stimme klang erstickt. Fast schlürfend saugte sie den Atem ein.
    Jane Collins nickte. »Ja, wahrscheinlich ist es der Vampir.« Sie drehte sich um, weil sie zur Tür schauen wollte.
    Da bekam sie schon die Bestätigung. Das weißlackierte Holz zersplitterte, ein dicker Riß entstand, aus dessen oberer Hälfte etwas Blinkendes wie ein mörderischer Gruß hervorschaute.
    Die Klinge einer Axt!
    ***
    Wir waren noch immer überrascht, als wir den Ausstellungstrakt verließen und blieben vor dem Gebäude stehen. Es war noch kühler geworden, und der Dunst hatte sich verdichtet.
    »Da ist guter Rat teuer«, sagte Suko. »Ich würde gern Geld für einen Rat geben.«
    »Ich auch.«
    Wir schwiegen beide und hingen unseren Gedanken nach.
    »Fest steht«, sagte ich, »daß jemand die Leinwand aus dem Rahmengeviert herausgeschnitten hat.«
    »Steht das wirklich fest?«
    »Für mich ja. Oder siehst du noch eine andere Möglichkeit?«
    »Ja. Ich kann mir vorstellen, daß niemand die Leinwand herausgeschnitten hat. Die Monstren sind einfach gegangen. Sie haben das Bild schlichtweg verlassen.«
    »Lebend?«
    »Klar.«
    »Wie kommst du darauf?« fragte ich. »Oder was macht dich in diesem Fall so sicher?«
    »Nichts macht mich sicher. Ich denke nur an diese Nachricht. Der Vampir mit der Axt. Einen Vampir haben wir auf dem Bild gesehen.«
    »Eine Axt aber nicht«, warf ich ein.
    »Die kann er sich leicht besorgen.«
    Ich hob die Schultern. »Man kann es drehen, man kann es wenden, es bleibt uns nur eine Möglichkeit.«
    »Und welche?«
    »Wir fahren wieder zu den Lesters zurück. Nur dort können wir das Rätsel lösen. Der Mann hat sich seit dieser Ausstellung so schrecklich verändert. Er muß gespürt haben, daß irgendwelche Monstren in der Nähe lauern, deshalb hat er sich so verhalten.«
    »Das kann natürlich sein.«
    Ich kannte meinen Freund und sagte: »Begeistert bist du von meinem Vorschlag nicht, oder?«
    »Nein.«
    »Was hast du vor?«
    Er kam nicht mehr dazu, mir dies zu erklären. Plötzlich hörten wir ein unheimliches Heulen. Ein schreckliches Geräusch, das im Nebel dumpf klang. Die Richtung, aus der es kam, war auch nicht leicht zu bestimmen.
    Es wurde nur allmählich dünner, aber wir kannten diesen widerlichen Schrei.
    »Ein Werwolf«, sagte Suko lakonisch.
    Er bekam von mir keinen Widerspruch. Ich fragte nur: »Wo kann er hergekommen sein?«
    Mein Freund grinste scharf. »Aus dem Bild.«
    »Wie auch der Vampir?«
    »Ja.«
    Ich zählte auf und gleichzeitig an den Fingern ab. »Erst der Vampir, dann der Werwolf, es fehlen noch der künstliche Mensch und die Mumie. Vier Monstren.«
    »Und alle vier sind frei.«
    »Verdammt.«
    Wir überlegten nicht sehr lange. Uns beiden war klar, daß wir die Bestien suchen und finden mußten. Stellte sich nur die Frage, wie wir dabei vorgehen sollten.
    »Hast du eine Idee?« fragte Suko.
    »Ich bin noch immer dafür, zu den Lesters zu fahren. Weil ich mir einfach vorstellen kann, daß es die Bestien dorthin zieht.«
    Mein Freund nickte. »Ja, steig ein.«
    Wir fuhren los, und es wurde eine geisterhafte Fahrt, die uns durch den dicken Nebel führte. An manchen Stellen war er so dicht, daß wir trotz der eingeschalteten Lichter kaum etwas erkennen konnten. Wir tasteten uns förmlich voran, und wir hatten die seitlichen Vorderscheiben des Rover nach unten gekurbelt, um Geräusche möglichst rechtzeitig zu hören.
    Vier Bestien lauerten in der Nebelnacht. Ich hoffte, daß sie uns über den Weg laufen würden.
    Der Schrei des Werwolfs wiederholte sich nicht. Wir vernahmen nur die Fahrgeräusche. Ich achtete mehr auf den Weg, während Suko die Umgebung absuchte.
    Trotz meiner Aufmerksamkeit kam ich zweimal innerhalb kurzer Zeit von der Straße ab. Da wühlten sich die Reifen dann durch den weichen Untergrund des Rasens.
    Schließlich erreichten wir eine Kreuzung. Dort stoppte ich ab.
    »Hast du etwas entdeckt?« fragte Suko.
    »Nein.«
    Wir schauten in die trägen Nebelwolken. Sie schienen mit den Monstren in Verbindung zu stehen, sie waren es, die ihnen Deckung gaben.
    »John, da kommt jemand!«
    »Wo?«
    Suko gab keine Antwort mehr. Er hatte den Wagen bereits verlassen und zog seine Dämonenpeitsche. Einmal schlug er einen Kreis über den Boden, so rutschten die drei Riemen hervor, und die

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