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0465 - Das Biest

0465 - Das Biest

Titel: 0465 - Das Biest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Beobachter. Ihm fehlte das Wissen um die Hintergründe.
    »Es wird nicht darum gehen, daß er dir hilft, sondern der Sache an sich«, sagte Nicole. »Chef, ich weiß, daß er uns nicht mehr wohlgesonnen ist, weil wir Sid Amos für ehrlich halten, und weil wir nichts gegen Julian Peters unternommen haben, weil wir ihn nicht für einen Täter, sondern für eine Art unwissendes Opfer halten, obgleich er zum Fürsten der Finsternis geworden ist… aber hier geht es doch nicht um uns und unsere Ansichten über Personen und Dinge, sondern es geht um viele andere Menschenleben! Verflixt, Zamorra, wir müssen ihn fragen, und er wird uns helfen!«
    »Dein Wort in Merlins Gehörgang«, brummte Zamorra sarkastisch.
    »Ted hat einen Machtkristall«, fuhr Nicole fort. »Ist dir klar, was damit machbar ist? Er kann das rückgängig machen, was die Ewigen seinerzeit angestellt haben. Mit Sicherheit haben sie niedrigere Kristalle verwendet; ich kann und will mir nicht vorstellen, daß der damalige ERHABENE sich hingestellt und alles selbst gemacht hat.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Nici…«
    Sie horchte auf. Normalerweise nannte er sie nur so, wenn sie ganz privat unter sich waren. Ansonsten war sie nicht »Nici«, sondern »Nicole«. Umgekehrt war er »Chef«, wenn es um dienstliche Dinge ging.
    »Nici, Ted wird uns diesen Gefallen nicht tun!« behauptete Zamorra. »Außerdem, selbst wenn er es täte - er ist einfach noch zu schwach. Mit Sicherheit. Sara Moon hat ihn gerade erst von dem magischen Keim geheilt. Er wird noch gar nicht wieder in der Lage sein, etwas zu unternehmen.«
    Nicole erhob sich.
    »Du weißt, wo das Tor ist«, sagte sie.
    Zamorra nickte.
    »Ich rufe Ted an. Ich bitte ihn, herzukommen. Dann gehen wir durch das Tor und kümmern uns um Shedo und ihre Leute. Himmel, Chef, willst du, daß sie weiter Opfer suchen? Okay, du hast erfahren, daß sie zahlenmäßig nicht sehr groß sind. Aber schon die drei Toten, die wir hatten, sind zuviel. Drei weitere oder dreißig oder dreitausend oder dreißigtausend will ich nicht hinnehmen. Chef, es MUSS eine Möglichkeit geben, das zu verhindern und beiden Seiten zu helfen!«
    Zamorra lehnte sich zurück. Natürlich hatte Nicole recht. Es gab nichts anderes.
    Er glaubte nur nicht daran, daß Ted mitmachen würde.
    Ted Ewigk und auch Robert Tendyke hatten inzwischen viel zu gegensätzliche Positionen bezogen. Allein der Name Zamorra als Beteiligter würde Ted davon abhalten, etwas zu unternehmen.
    Und Ted Ewigk dabei vor allem, weil er noch viel zu geschwächt sein mußte. Immerhin war er dem Tode näher gewesen als irgend jemand sonst.
    Eine Stimme klang in Zamorras Bewußtsein auf.
    Zamorra, vielleicht kennst du deine Freunde nicht.
    ***
    Shedo lachte immer noch, während der Käfer auf sie zu marschierte. »He«, rief sie ihn an. »Du willst spielen, mein Schöner? Gefällt dir der Glitzerstein?«
    Sie hielt den Dhyarra-Kristall hoch. »Willst du ihn haben?«
    Natürlich antwortete der Käfer nicht.
    »Ah, du kannst nicht sprechen«, erkannte die grüne Göttin ihren Fehler. »Warte, das ändern wir.«
    Abermals konzentrierte sie sich auf den Sternenstein. Sie stellte sich vor, wie Stimmwerkzeuge des Käfers entstehen mußten. Es war schwierig, sehr schwierig. Sie brauchte mehr als zehn Versuche, bis der veränderte Käfer endlich sprechen konnte.
    Es wurde ihr nicht bewußt, daß sie ähnlich experimentierte, wie es vor unendlich langer Zeit die Ewigen mit ihrem Volk getan hatten. Nur veränderte Shedo lediglich ein einzelnes Wesen, während die Ewigen ihr ganzes Volk benutzt hatten. Außerdem war Shedos Objekt ein ursprünglich intelligenzloses Tier, während die Ewigen sich an intelligenten, denkenden Geschöpfen vergangen hatten.
    Aber Shedo begriff auch nicht, daß sie schon längst ihren Verstand verloren hatte. Sie war geistig hochgradig desorientiert.
    Wäre der Dhyarra-Kristall höherer Ordnung gewesen, wäre sie schon beim ersten Benutzen gestorben. So aber lebte sie noch.
    Und sie fand nichts Bedauernswertes an ihrem Zustand, weil sie nichts anderes mehr kannte. Sie war glücklich in ihrem Wahnsinn.
    »He, gefällt dir der Glitzerstein?« wiederholte sie ihre Frage von vorhin.
    »Ja«, knackte der Käfer.
    »Ich schenke ihn dir«, rief Shedo fröhlich. »Ich will, daß du glücklich bist. Komm, glückliches Biest, spiel mit mir.«
    Der veränderte Riesenkäfer hatte den Kristall mit seinen Beißzangen aufgefangen.
    Fressen. Grün. Beute , sagte sein

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