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0465 - Das Biest

0465 - Das Biest

Titel: 0465 - Das Biest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geworden war, wenn er seinen festen Punkt im Kosmos gefunden hatte. Soweit war es noch nicht. Dabei praktizierte er eine andere Art Weißer »Magie« schon lange - er war Arzt, er war Heiler. Dieser Beruf war früher oftmals mit dem des Magiers gleichgesetzt worden…
    Nicole deutete auf Zamorra, der zur Bewegungslosigkeit erstarrt war und nicht merken ließ, was wirklich in und um ihn herum im Nichtsichtbaren geschah. »Das kann noch eine Weile dauern«, sagte sie. »Sind Sie sicher, daß Sie dieses lebende Standbild so lange betrachten wollen? Kommen Sie nach nebenan. Darf ich Ihnen einen Drink anbieten? Vielleicht erzählen Sie mir etwas von sich, und ich erzähle Ihnen etwas von mir oder von uns.«
    Markham nagte an seiner Unterlippe.
    »Vielleicht haben Sie recht«, sagte er. »Dieses Fernsehprogramm ist wirklich langweilig. Wechseln wir den Kanal.«
    Die Tür zwischen den beiden Zimmern blieb offen. Immer wieder warf Markham einen verstohlenen Blick hinüber. Aber um Zamorra herum änderte sich nichts…
    ***
    Shedos Blick fiel auf ein Insekt. Einen Käfer, der nicht weit von ihr über den Boden kroch.
    Plötzlich wußte sie, woran sie den Dhyarra-Kristall erproben würde.
    An diesem Käfer!
    Der Sternenstein funkelte. Die Energie, welche er brauchte, holte er sich aus den Tiefen des Universums. Gesteuert wurde die Energie von der Vorstellungs- und Willenskraft des jeweiligen Benutzers.
    Wachse! befahl Shedo. Wachse, bis ich es nicht mehr will!
    Nichts geschah.
    Der Käfer kroch weiter, veränderte sich nicht im geringsten. Da erkannte Shedo, daß sie ihre Befehle nicht in Worte, sondern in bildhafte Vorstellungen kleiden mußte, um etwas zu bewirken.
    Da stellte sie sich den Käfer vor, wie er wuchs, wie er ständig größer wurde! Und gleichzeitig hielt sie innigen Kontakt zu dem Sternenstein!
    Diesmal wurde ihr Wunsch Befehl.
    Plötzlich schwoll der Käfer an. Er vergrößerte sich. Vom daumennagelgroßen Insekt schwoll er zum faustgroßen Ungeheuer an, wuchs weiter, war schon fußballgroß, und immer noch erlaubte sich Shedo die Vorstellung, daß er noch weiter anzuwachsen hatte!
    Etwas geschah, was sie nicht begriff.
    Dhyarra-Kristalle besaßen Abstufungen. Die normalen Ränge gingen von eins bis zehn. Einen Kristall erster Ordnung konnten bereits Lebewesen mit schwachen Para-Fähigkeiten benutzen, allerdings mußten diese Fähigkeiten geweckt worden sein. Einen Kristall zehnter Ordnung konnten nur Götter und Dämonen beherrschen, und auch diese nur, wenn sie sich zusammenschlossen und ihre Bewußtseinskräfte miteinander verschmolzen.
    Einmal in der Geschichte des Universums hatte es dann noch stärkere Kristalle gegeben, die aber von Merlin zu einem einzigen zusammengeschmolzen worden waren.
    Und es gab - mit einem direkten Evolutionssprung vom zehnten Rang aus - Dhyarra-Kristalle 13. Ordnung. Machtkristalle. Aber unter normalen Umständen durfte es immer nur einen Machtkristall zur gleichen Zeit geben. Er war Instrument, Waffe und Legitimation des ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN zugleich. Schaffte es jemand, durch mentale Aufladung aus einem Dhyarra 10. Ordnung einen Machtkristall 13. Ordnung zu entwickeln, war das zwangsläufig die Herausforderung des ERHABENEN zum Kampf um seinen Rang. Am Ende dieses Kampfes gab es wieder nur einen Machtkristall und einen ERHABENEN.
    Derzeit gab es nur eine einzige Ausnahme; derzeit existierten zwei Machtkristalle nebeneinander. Den einen besaß der ehemalige ERHABENE Ted Ewigk, weil seine Herausforderin Sara Moon seinerzeit vergessen hatte, nach ihrem Sieg über ihn seinen Kristall zu zerstören. Sie selbst war ebenfalls keine ERHABENE mehr; ihr Kristall war ihr genommen worden. Er befand sich jetzt irgendwo in den Höllensphären. Ted Ewigk hatte ihn seinerzeit gegen Julian Peters, den Fürsten der Finsternis, geschleudert, um den Fürsten damit auszuschalten. Aber Julian hatte die Berührung des verschlüsselten Kristalls heil überstanden!
    Doch davon konnte Shedo nichts ahnen.
    Sie hatte ja auch nur einen Kristall 3. Ordnung in der Hand.
    Und sie wußte auch nicht, daß jemand, der einen Kristall einer bestimmten Ordnung benutzte, auch ein entsprechendes geistiges Para-Potential besitzen mußte! War der Kristall stärker als sein Benutzer, so starb jener.
    Oder er verlor den Verstand.
    Shedo war zwar eine Göttin. Aber sie war zur Göttin erhoben worden durch jenes verhängnisvolle Experiment der Ewigen vor langer Zeit, in dem ihr ganzes Volk unheilvoll

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