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0466 - Die Königin von Saba

0466 - Die Königin von Saba

Titel: 0466 - Die Königin von Saba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schritte zurück, um dem Phänomen zuzuschauen. Die Lampe brauchte ich nicht mehr, denn das goldene Henkelkreuz war selbst von einer sehr intensiven Strahlung erfüllt, die sie etwas matt nach außen abgab.
    Ein golden schimmerndes Licht erhellte den Lagerraum.
    Jenna und ich staunten.
    Und das Kreuz blieb stehen, als hätte es ein gewaltiger Herkules in den Boden gerammt.
    Dafür hörte ich ein leises Summen, das auch eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Stöhnlaut hatte, der von irgendeiner Kraft abgegeben sein mußte, die in dem Kreuz wohnte.
    War es Layana gewesen?
    Ich sah nichts, aber im nächsten Augenblick änderte sich alles, denn auf dem senkrechten Balken des Kreuzes entstand ein Bild.
    Das Bild einer Frau!
    Sie war ungefähr so gekleidet, wie man es aus Zeichnungen von den alten Ägypterfrauen her kannte. Ihr Haar war pechschwarz und sehr lang, so daß es die Schultern berührte, die nicht nackt waren, weil sie von einem bunten, steif wirkenden Kragen bedeckt wurden, der nur bis zum Ansatz der freiliegenden Brüste reichte, die allerdings von den verschränkten Armen bedeckt waren.
    Sie trug einen schlichten, langen Wickelrock von weißer Farbe. Ein Kranz aus matt schimmerndem Lorbeer zierte das Haar, so daß sie wie eine Siegerin wirkte.
    Ich konzentrierte mich auf das Gesicht. Es fiel nicht leicht, den Ausdruck zu beschreiben. Er war von einem gewissen Hochmut geprägt, zeigte aber auch Entschlossenheit und Stärke.
    Wer konnte so schauen?
    Doch nur eine Königin.
    Große, dunkle Augen schauten auf uns nieder. Der Mund war klein, die Lippen voll, in Höhe der Wangenknochen schimmerte die Haut in einem leichten Rot.
    Aber noch etwas sahen wir. Für mich war dieser Anblick irgendwie entscheidend.
    Die Person besaß statt der Hände Schlangenköpfe. Ein Bild, das mich irgendwie berührte. Aus den offenstehenden Mäulern hingen lange, dünne Zungen.
    Wer war es?
    Die Antwort bekam ich von Jenna Jensen. Ich hörte, wie sie fast schluchzend einatmete.
    »Das ist sie, John. Das ist die Königin von Saba…!«
    ***
    Commander Glenn Stark befehligte den Kreuzer seit etwas mehr als einem Jahr. Bisher hatte er gedacht, daß ihm nichts Menschliches fremd war, das änderte sich nun, als er den toten Mike Schönenbroicher auf der Schulter trug. Er dachte daran, daß dieser Mann auf seinem Schiff gestorben war. An Bord mußte sich ein Killer befinden.
    Sinclair hatte eine andere Theorie, die war für Glenn Stark uninteressant geworden. Dieses Kreuz konnte nicht töten. Was immer er auch dachte, so etwas gab es nicht. Da konnte er reden, wie er wollte, alle Erklärungen wirkten lächerlich.
    Commander Stark hatte auch schon die Lösung gefunden. Er wollte in Bristol zunächst einmal niemand von Bord lassen und eine Untersuchung einleiten, zu der er die Unterstützung der Military Police benötigte. Die Männer dort kannten sich aus und hatten schon des öfteren manch verzwickten Fall gelöst.
    Zuerst mußte er die Leiche loswerden, die über seiner rechten Schulter lag und drückte. Es gab mehrere Möglichkeiten. Er konnte sie in einen anderen Lagerraum legen, aber auch in einen der Kühlräume. Davon sah er ab, denn dort lagerten Dinge, die nicht unbedingt mit einem Toten in Berührung kommen sollten.
    Neben dem Fahrstuhl existierte eine kleine Nische. An deren Ende befand sich eine Tür, und dahinter lag ein schmaler Raum, in dem Werkzeug aufbewahrt wurde.
    Das war genau durchdacht. Wenn irgend etwas nicht mehr funktionierte, hatte man hier unten auch das Werkzeug zur Hand. Die Tür wurde nie abgeschlossen, der Offizier brauchte nur den Riegel umzulegen, dann konnte er sie öffnen.
    Das tat er auch und ließ erst danach Schönenbroicher von seiner Schulter rutschen.
    Der Tote fiel auf den Rücken. Beim Aufprall rutschte ihm die Brille von der Nase. Der Commander bemerkte es nicht und trat auf sie, als er in den kleinen Raum ging. Durch das Knirschen wurde er aufmerksam, schaute auf die Reste und machte Licht.
    Wie überall auf dem Schiff hatte auch hier die Ordnung Einzug gehalten. Die einzelnen Werkzeuge lehnten übereinander an den Wänden und wurden von Metallklammern gehalten. An einer Seite standen ineinandergeschobene Leitern und daneben Sitzbänke aus Metall.
    Commander Stark ging wieder zurück, bückte sich und faßte den Toten unter. An den Schultern hob er ihn an, um ihn anschließend in die Kammer zu schleifen.
    Sie war so groß, daß er ihn niederlegen konnte, auch mit ausgestreckten Beinen.
    Dennoch

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