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0466 - Die Stadt und das Raumschiff

Titel: 0466 - Die Stadt und das Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Höhe von einem Meter fünfzig, dicht unter der warmen Lampe, zur Ruhe kam und sich mit drei Beinen festhielt, mit dem vierten in der Luft herumruderte, wählte sie die Nummer auf dem Interkom. „Manishe hier!"
    „Penka!" sagte sie aufgeregt, „kommen Sie schnell!
    Sofort! Ein Tier ist in meiner Kabine!"
    Manishe machte eine Handbewegung und murmelte: „Nehmen Sie den Insektenspray. In der Normausrüstung über der Tür, rechts unten, rote Sprayflasche."
    Sie rief erbittert: „Keine Fliege oder Mücke! Das Tier sieht aus wie ein eben geborener Teddybär!"
    „Das sind die normalen Symptome einer langen Fahrt. Die Menschen sehnen sich nach Zärtlichkeit.
    Nehmen Sie zwei Tabletten Orthanflor, grün. In der Medikamentenbox der Normausrüstung über der Tür, in der Mitte, würfelförmige giftgrüne Schachtel."
    Claudia wurde wütend.
    „Konimandant Penka Manishe!" sagte sie. „Ich bin eine emanzipierte, akademisch gebildete Frau jenseits der Pubertät. In meiner Kabine hängt ein Tier an der Wand, sieht aus wie ein Teddybär und schreit vor Hunger. Kommen Sie sofort her, oder ich verpetze Sie bei Cascal."
    Cascals Stimme kam aus dem Lautsprecher.
    „Nicht mehr nötig. Ich komme mit. Meine Anwesenheit wird Ihre Halluzinationen rasch vertreiben!"
    Empört schaltete Claudia ab.
    Als die beiden Männer einige Minuten später den Raum betraten, stand Claudia in der Mitte der Kabine, starr - mit dem Finger auf das kleine, winselnde Tier an der Wand.
    Cascal sagte nur ein Wort.
    „Shyas Echidna!"
    „Fluchen Sie nicht, Sie Rohling!" schimpfte Claudia.
    Cascal verzichtete auf Erklärung und Verteidigung und überlegte, ob Echidna seine Kinder mit Dosenmilch aufziehen würde. Halt! Es gab keine Dosenmilch mehr, Sondern nur Emulsion aus Wasser mit den entsprechenden Zusätzen.
    Das erste Nachfolgeproblem war entstanden.
    Echidnas Eier!
     
    6.
     
    Wieder war das eingespielte Team der vorigen Nacht unterwegs. Da Ras und Ovaron die meisten Fabrikationsorte bereits kannten, wenn sie außerdem die Punkte, die Gucky und Merceile besucht hatten, abstrichen, dann war das zu durchsuchende Gebiet bereits stark eingeschränkt.
    Ras und Ovaron kauerten im Sichtschutz einer Uferhecke. Weit vor ihnen reckte sich der gigantische Verwaltungsbau mit seinen hundertfünfzig Stockwerken in den Nachthimmel. Je höher die Blicke der zwei Männer glitten, desto mehr erleuchtete Fenster sahen sie.
    Ovaron murmelte: „Das, was Sie in der vergangenen Nacht gestohlen haben, war ein Dakkarkomfunkgerät. Es wird mit größter Wahrscheinlichkeit entweder in jene Räumboote oder in den Pedopeiler selbst eingebaut werden."
    Ras Tschubai konzentrierte sich auf die Arbeitsgeräusche ringsum. Den ganzen Tag, über und fast in allen Stunden der Nacht dröhnten die mechanischen Anlagen dieser Stadt.
    „Richtig", sagte er. „Und heute werden wir in das Gebiet vorstoßen, das wir gestern ausgemacht haben.
    Und zwar mit übergroßer Vorsicht."
    Ovaron sah seine Waffe durch und fragte: „Glauben Sie, daß die Anlagen von Takerern bewacht werden?"
    „Nicht unbedingt", erwiderte Ras. „Obwohl es denkbar wäre."
    Er richtete sich langsam auf und drehte den Kopf.
    Eine leichte Unruhe hatte ihn befallen. Es schien, als würde sich etwas ihrem Standort nähern. Hier, um sie herum, herrschte fast völlige Dunkelheit, und nur weit voraus sahen sie die Lichter der ersten Bauwerke und der hochtechnisierten Umgebung. Und über allem hing heute ein erstickender Geruch.
    „Los!" drängte der Cappin. „Je mehr Zeit wir haben, desto mehr können wir sehen und entdecken."
    „Einverstanden."
    Der Teleporter konzentrierte sich auf das Ziel. Es war diesmal ein kleiner, hoher Siloturm in der Nähe eines annähernd runden Gebäudekomplexes, in denen nach der Art der Montagehallen kleinere mechanische Geräte zusammengesetzt wurden.
    „Vorsicht!"
    Er faßte Ovaron am Oberarm und teleportierte. Übergangslos wie immer standen beide Männer plötzlich in der Mitte eines kreisförmigen flachen Daches mit einigen würfelartigen Aufbauten. Der Turm durchmaß fünfzig Meter und war hundert Meter hoch.
    Jetzt ragte der Wohnturm mit seinen vierhundertfünfzig Metern Höhe rechts von den Eindringlingen empor. Ein Himmel ohne Sterne wölbte sich über allem.
    Ras flüsterte: „Ich unternehme einen sondierenden Sprung. Dann hole ich Sie!"
    „Klar!" flüsterte Ovaron zurück.
    Ras Tschubai verschwand.
    Trotz der Arbeitsgeräusche, dem Kreischen und Brummen, dem schrillen Heulen

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