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0467 - Der letzte Mann der DOLDA

Titel: 0467 - Der letzte Mann der DOLDA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und die Sinne faszinierte - hätte es Augen und Sinne gegeben.
    Die STADT war leer.
    Aber sie lebte, schlief und wachte zugleich.
    Sie wachte über das Vergehen der Zeit.
    Als Baiton Wyt die STADT erblickte, glaubte er zu träumen. Er vergaß seine Atemschwierigkeiten und sah fasziniert nach Westen. Er konnte jede Einzelheit erkennen, obwohl die STADT noch fast zwanzig Kilometer entfernt sein mußte. Die klare Luft konnte auch täuschen.
    Wie kam diese STADT auf einen unbewohnten Planeten? Wer hatte sie gebaut? Wo waren die Intelligenzen, die in ihr wohnten oder gewohnt hatten?
    Baiton Wyt fand keine Antwort auf seine Fragen, aber ihm blieb keine andere Wahl, als die Existenz des Unmöglichen anzuerkennen und die Tatsache des Vorhandenseins der STADT zu akzeptieren.
    Er setzte sich, ohne den Blick von der STADT zu wenden. Geistesabwesend öffnete er eine Konserve und aß.
    Zwischendurch setzte er das Gesichtsstück der Atemmaske auf, bekam aber kaum Luft. Er mußte schneller atmen als zuvor.
    Nach dem Essen untersuchte er die Patrone des Atemgeräts und stellte zu seinem Erstaunen fest, daß ihr Vorrat nahezu erschöpft war. Erst jetzt kam ihm zu Bewußtsein, daß er keinen Ersatz mitgenommen hatte. Seine ursprüngliche Absicht war es gewesen, nur bis zum Gebirge vorzudringen. Normalerweise reichte die Patrone für drei bis vier Tage.
    Er mußte umkehren.
    Aber dann rechnete er sich aus, daß der Weg zur STADT kürzer war, und vielleicht konnte ihm dort jemand helfen.
    Jemand ...?
    Egal, er mußte es wagen. Die STADT konnte er erreichen, nicht mehr sein Schiff. Die Wahl fiel also nicht schwer.
    Er packte seine Sachen und stand auf. Vor ihm lag wieder die Ebene mit ihren Teichen, Bächen und Oasenflächen. Und noch immer sahen ihm die Blumen nach, wenn er an ihnen vorüberging. Sie begannen auch wieder zu singen, aber immer erst dann, wenn sie hinter ihm waren.
    Wenn er sich umdrehte, war es ruhig.
    Sie beobachteten ihn, daran konnte kein Zweifel bestehen.
    Es störte ihn eigentlich nicht mehr besonders, denn er konnte vor den friedlichen Pflanzen keine Furcht mehr empfinden, so wie es am ersten Tag noch der Fall gewesen war. Ja, manchmal dachte er an sie sogar wie an gute Freunde, die ihm helfen wollten.
    Sie sagten es ihm nicht, aber er spürte, wie sie es dachten.
    Und er empfing ihre Gedanken im Unterbewußtsein.
    Er blieb plötzlich stehen, als er seine Vermutung begriff. Die Blumen konnten doch nicht telepathisch veranlagt sein? Nein, das war unmöglich! Und auch er besaß diese Begabung nicht, das hätte er früher bemerken müssen. Trotzdem ...
    Er ging weiter.
    Immer schwerer wurde das Atmen, als der Vorrat der Erneuerungspatrone zur Neige ging. Obwohl es ihm schwerfiel, beschleunigte er sein Tempo. Die STADT würde ihm die Rettung bringen, davon war er nun überzeugt.
    Die Pflanzen hatten es ihm „gesagt".
    Noch zehn Kilometer!
    Er watete durch einen flachen Tümpel, weil er zu erschöpft war, um sich auch nur den geringsten Umweg leisten zu können. Das Wasser war eiskalt, wie er durch Eintauchen der Hand feststellen konnte.
    Die Ufer waren stark bewachsen, und diesmal konnte er bemerken, daß sich selbst die einfachen Gräser um ihn kümmerten. Die Halme drehten sich und sahen ihm nach.
    In der dünnen Luft war ein feines Singen. Wäre die Atmosphäre dicker gewesen, hätte er sich bestimmt die Ohren zuhalten müssen, aber hier auf Techma trugen die Schallwellen viel zu schlecht.
    Vielleicht förderte das die Entwicklung der Telepathie.
    Aber bestimmt nicht bei ihm, wo er erst zwei Nächte hier verbracht hatte!
    Die STADT war nun besser zu sehen. Aber noch immer war sie knapp zehn Kilometer entfernt.
    Das Gelände wurde trockener und stieg um einige Meter an. Baiton Wyt entdeckte einen richtigen Pfad, der direkt zur STADT führte. Er konnte nicht feststellen, wer ihn getreten hatte, und er war auch viel zu erschöpft, um es zu versuchen. Er war dankbar, ihn gefunden zu haben, und darum benutzte er ihn auch gedankenlos und ohne Sorge. Rechts und links wucherten die Pflanzen und Blumen. Das Summen und Singen war lauter - geworden. Es war, als wollte die Vegetation der STADT den fremden Besucher ankündigen.
    Ein irrsinniger Gedanke! dachte Baiton Wyt bei sich, ohne besonders erstaunt darüber zu sein. Er hatte genug damit zu tun, genügend Luft in die Lungen zu bekommen. Lange würde er das nicht mehr aushalten können.
    Als er noch fünf Kilometer von der STADT entfernt war und sich setzen mußte, weil er

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