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0467 - Der letzte Mann der DOLDA

Titel: 0467 - Der letzte Mann der DOLDA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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im Gras. Nichts hatte sich verändert.
    Langsam stieg er in die Senke hinab und achtete darauf, daß er keine Pflanze mit seinen Stiefeln zertrat. Er wich ihnen aus, denn von nun an bedeuteten sie für ihn Leben, intelligentes Leben.
    Er frühstückte in aller Ruhe und stellte fest, daß er die dünne Luft nun schon besser vertrug. Ohne die Sauerstoffmaske würde er natürlich nicht auskommen, wenigstens vorerst nicht, aber er war in der Lage, in mer geringeren Zeitabständen auf sie zu verzichten. Das Essen fiel ihm nicht mehr so schwer wie gestern.
    Dann stand er auf und ging zu der Kolonie der Ostersterne.
    Sie waren aus ihren Löchern hervorgekommen, sicher kurz nach Sonnenaufgang. Sie standen da, als sei nichts geschehen - ruhig, bewegungslos und ohne einen Laut von sich zu geben.
    Er bückte sich und sah sie an.
    „Ihr habt mich gestern ganz schön erschreckt", sagte er und grinste. „Wer hat eigentlich den Lärm veranstaltet? Ihr doch wohl nicht, oder ...?"
    Natürlich erhielt er keine Antwort.
    Kopfschüttelnd erhob er sich wieder, schwang den Vorratsbeutel auf den Rücken und verließ die Mulde.
    Es wurde schnell warm.
    Rüstig schritt er aus, und als die Sonne am höchsten stand, erreichte er die Ausläufer des Gebirges. In der Wüste hatte er keine Pflanzen bemerkt, aber hier wuchsen sie nun wieder. Ein sicheres Zeichen, daß der Boden Feuchtigkeit enthielt. Ab und zu also, so schloß er daraus, regnete es sogar hier. Als er zum Himmel emporblickte, konnte er allerdings nicht eine einzige Wolke bemerken.
    Er studierte den Gebirgszug, um eine möglichst bequeme Stelle für den Übergang zu finden. Es gab genügend Gipfel und Pässe dazwischen, aber von der Wüste aus war schwer festzustellen, welcher der beste sein würde. Baiton hatte keine andere Wahl, als es in der Praxis auszuprobieren.
    Nach einer kurzen Verschnaufpause marschierte er weiter, immer genau nach Westen, der sinkenden Sonne nach. Der Weg wurde steiler und anstrengender, aber immerhin stellten sich Baiton keine nennenswerten Hindernisse entgegen.
    Der Paß wirkte wie ein steiler Einschnitt, den jemand mit einem riesigen Beil in den Grat geschlagen hatte. Für einen Augenblick wurde Baiton Wyt von dieser Vorstellung regelrecht überwältigt, aber dann schalt er sich einen Narren. Hier gab es schließlich auch eine Verwitterung, selbst wenn sie wahrscheinlich mehr Zeit in Anspruch nahm als auf anderen Welten mit genügend Wasser und Luft. Alles hatte seine natürliche Erklärung, und eines Tages würde er auch hinter das Geheimnis der singenden Blumen kommen.
    Von der Paßhöhe her kam der kleine Bach, der seinen Weg geebnet hatte. Sein Wasser war frisch und klar. Vorsichtig trank Baiton ein wenig und bemerkte keinen verdächtigen Beigeschmack. Dann marschierte er weiter. Bald würde die Sonne untergehen, aber er wollte noch heute einen Blick in die Ebene werfen, die hinter den Bergen liegen mußte.
    Es gab immer weniger Vegetation. Wahrscheinlich würde es hier oben nachts doch zu kalt, außerdem war der Boden zu steinig. Die Pflanzen konnten sich nicht mehr verkriechen, wenn die Sonne untergegangen war.
    Als er die Paßhöhe erreichte, ging die Sonne gerade unter. Baiton Wyt blieb stehen und wunderte sich ein wenig über den zuckenden Lichtblitz, der dabei auftrat. Für zwei oder drei Sekunden hatte er über dem Horizont gestanden, so als hätten die schrägen Sonnenstrahlen ein größeres Objekt getroffen, das sie nach Osten reflektierte.
    Die Dunkelheit brach rasch herein.
    Baiton Wyt konnte nicht mehr viel erkennen.
    Sicher, nach Westen zu war wieder eine ebene Fläche, aber er wußte nicht, ob sie aus Wüste bestand, oder ob es auf dieser Seite des Gebirges mehr Feuchtigkeit und damit mehr Vegetation gab.
    Doch das hatte nun Zeit bis morgen.
    Zuerst einmal mußte er sich um einen guten Platz für die anbrechende Nacht kümmern. Eine Höhle wäre gut gewesen, aber für eine intensive Suche danach war es inzwischen zu dunkel geworden. So begnügte er sich mit einem schmalen Felseinschnitt, der Schutz gegen die größte Kälte zu bieten versprach.
    Er packte die Konserven aus und wählte eine, die schnell zubereitet war. Ein Druck auf den Heizknopf genügte, sie erwärmte sich und öffnete sich selbständig. Obwohl hier oben in knapp anderthalbtausend Metern Höhe die Luft noch dünner war als unten in der Ebene, bereitete das Essen weiter keine Schwierigkeiten. Satt und zufrieden streckte er sich aus und versuchte zu schlafen, eine

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