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0467 - Der letzte Mann der DOLDA

Titel: 0467 - Der letzte Mann der DOLDA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keinen Wind, und schon gar keine Bäume oder Felsspalten. Das Singen kam von den Hängen der Mulde, ganz aus seiner Nähe.
    Es drang aus den Löchern, in denen die Pflanzen Schutz vor der Nachtkälte gesucht hatten.
    Als Baiton diese Erkenntnis kam, konnte er nicht mehr ganz die abergläubische Scheu unterdrücken, die von ihm Besitz ergriff. Daß sich die Ostersterne unter die Oberfläche zurückzogen, hatte er noch akzeptieren können, aber daß sie nachts auch noch sangen oder sich gar unterhielten, war zuviel für ihn.
    Mit einem Satz war er auf den Beinen. Er nahm seinen Strahler, ließ den Beutel mit den Vorräten aber liegen, stieg den Hang empor und atmete auf, als er oben am Rand der Mulde stand. Das Singen und feine Piepsen hatte nicht aufgehört, sondern sich vielmehr verstärkt. Es war, als kommentierten die Pflanzen seinen Rückzug.
    Er blieb noch einige Minuten stehen, dann ging er den Weg zum Schiff zurück, den er gekommen war, denn der Gedanke an sein sicheres Bett war stärker als alle Bedenken.
    Er war immun gegen die Seuche, davon war er nun überzeugt.
    Als er die DOLDA vor sich in der Nacht auftauchen sah, atmete er erleichtert auf. Er fand den weit geöffneten Einstieg und kletterte ins Innere des Schiffes.
    Die Notbeleuchtung funktionierte noch. Nichts war in der Zeit seiner Abwesenheit berührt oder gar verändert worden. Über Trümmer und Verstrebungen hinweg erreichte er schließlich seine Kabine und verschloß die Tür. Er fühlte sich wieder sicher.
    Und jetzt, da er sicher war, begann er sich über seine kindische Furcht zu ärgern. Er war vor harmlosen Pflanzen geflohen, die lediglich „anders" waren. Aber mußten sie auf dieser Welt nicht anders sein, um überleben zu können? Immerhin - sie unterhielten sich, sie sangen, summten und piepsten!
    Sie besaßen Anzeichen von Intelligenz.
    Und Intelligenz war immer gefährlich. Vielleicht hatte er sich den Aufenthalt auf Techma zu einfach vorgestellt, und vielleicht war Techma schlimmer als die Seuche, die den Tod brachte.
    Für einen Augenblick stieg eine Vision vor ihm auf: er marschierte durch die Wüste nach Westen, aber nicht allein. Regus Ferrin und Jenner Fox lebten noch und waren bei ihm. Und dann, als sie eine Kolonie seltsamer Laufpflanzen durchquerten, wurden sie von den riesigen und unglaublich beweglichen Wurzeln eingefangen, während sich die prächtigen Blüten näherten, lauernd und gefräßig, weit geöffnet, hungrig ...
    Unsinn!
    Er streckte sich auf seinem Bett aus, nachdem er den Pelz ausgezogen hatte. Bevor er das Licht löschte, betrachtete er das Funkgerät. Es hatte Schaden davongetragen, aber er war davon überzeugt, daß er mit dem Hyperkom eine Warnung ausstrahlen konnte. Wenn das Signal von einem zufällig in der Nähe stehenden Kreuzer der Explorerflotte empfangen wurde, konnte er mit Hilfe rechnen. Sicher, sie würden vorsichtig sein müssen, schon wegen der Seuche, aber mit sprechenden Blumen würden sie schon fertig werden.
    Sein Entschluß stand fest: Morgen würde er um Hilfe funken.
    Er schlief ein, tief und fest und traumlos. Als er erwachte, zeigte der eingeschaltete Bildschirm wieder die vertraute Landschaft mit der Wüste und dem Felsen.
    Und überall wuchsen wieder die Blumen.
    Baiton betrachtete sie mißtrauisch, aber dann lächelte er über sich selbst. Weshalb sollte er Angst vor ihnen empfinden? Der Gedanke an sein nächtliches Erlebnis erinnerte ihn an das, was er tun wollte. Er stand auf, wusch sich und machte sich dann an die Untersuchung des Funkgerätes. Der leistungsfähigere Telekom befand sich in der Kommandozentrale der DOLDA, und die würde er unter keinen Umständen betreten. Es mußte auch mit dem Hyperfunk gehen, wenn er auch kaum eine Bestätigung erwarten konnte. Dieser Sektor der Milchstraße lag abseits von den Raumrouten und war zu weit von der Erde und ihren bekannten Stützpunkten entfernt.
    Nach einer Stunde war er sicher, daß der Apparat einwandfrei arbeitete. Auch die Energiezufuhr funktionierte. Zwar standen ihm nur noch die Notaggregate zur Verfügung, aber das würde reichen.
    Wenn sich im Umkreis von tausend Lichtjahren ein Schiff aufhielt, mußte es seinen Ruf aufnehmen können, den es dreimal abstrahlte.
    Da er weiter keinen Hunger verspürte, zog er die Pelzkombination wieder an und verließ das Schiff.
    Nach einer halben Stunde stand er am Rand der Mulde und sah in sie hinab. Neben dem Teich standen die Blumen, als sei nichts geschehen. Sein Gepäck lag unberührt

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