0468 - Der Telekinet
Gefahr der Entdeckung damit zu groß würde."
„Unsere Auf gäbe?"
„Nehmen Sie Verbindung zu Baiton Wyt und dieser Stadt auf, ohne von den Invasoren entdeckt zu werden. Dann informieren Sie uns."
Erpus mußte unwillkürlich lächeln, als er daran dachte. Das hörte sich alles so furchtbar einfach an - Verbindung aufnehmen, ohne von den Invasoren entdeckt zu werden!
Längst hatte sich die Solare Flotte aufgelöst. Sie war rings um Techmas Stern in Orterschutz gegangen. Die Entfernungen der einzelnen Schiffe bis Techma schwankten zwischen vierhundert und achthundert Lichtjahren. Eine Entdeckung durch die Takerer schien damit ausgeschlossen. Lediglich die INTERSOLAR hatte sich, fünfhundert Lichtjahre von Techma entfernt, mit dem Explorerschiff EX-8211 getroffen. Oberst Menry Kabish kam an Bord des Flaggschiffs und berichtete Julian Tifflor noch einmal ausführlich.
Das alles war gestern geschehen.
Heute näherte sich die INTERSOLAR, immer im Schutz dazwischen-stehender Sonnen, mit äußerster Vorsicht Techmas Stern. Die Biopositronik berechnete die einzelnen Linearetappen so, daß das Schiff immer wieder beim Eintauchen in das Normaluniversum in Deckung blieb.
Noch zwei Etappen!
Erpus seufzte. Bald würde es soweit sein. Mit einer speziell für diesen Einsatz ausgerüsteten Space-Jet und vier Männern der Solaren Abwehr würde er die INTERSOLAR verlassen und versuchen, auf Techma zu landen.
Seine vier Männer ...!
Da war Leutnant Herb Stotz, sein Stellvertreter und Spezialist für Elektronik, Positronik und Hyperfunk. Auch er galt als Meister der Improvisation, war beherrscht und kaltblütig im Einsatz, konnte aber seine Gutmütigkeit nicht verbergen. Ein Mann, mit dem man gut auskam und auf den man sich verlassen konnte.
Oder Dr. Canter, der Mann ohne Vornamen.
Eigentlich war er Wissenschaftler für alle Gebiete, ein Nexialist.
Ein wissenschaftlicher Spezialagent, wenn man so wollte. Er ließ sich nicht leicht aus der Ruhe bringen.
Lediglich Ungerechtigkeiten waren ihm zuwider, und er konnte unbeschreiblich wütend werden, wenn jemand einem Unschuldigen auch nur ein Haar krümmte. Und für ihn war jeder unschuldig, solange seine Schuld nicht bewiesen war.
Der etwas cholerisch veranlagte Barren Genter hatte sein Hobby mit seinem Beruf verbunden. Er galt als einer der größten Handwaffenspezialisten der Abwehr, und in seiner Freizeit bastelte er an entsprechenden Verbesserungen.
Das Solare Imperium hatte ihm manche Erfindung auf seinem Interessengebiet zu verdanken, und insbesondere die Abwehr profitierte davon.
Dabei sah der beleibte Genter äußerst harmlos und friedfertig aus.
Dr. Rog Fantas hatte sich in vielen Einsätzen bewährt und war ein unerbittlicher Kämpfer ohne Kompromißbereitschaft.
Sein Hobby war Biologie, und er konnte noch nicht ahnen, welche Überraschung ihm auf Techma bevorstand.
Erpus wußte, daß Galbraith Deighton ihm die besten Männer mitgegeben hatte, die ihm gerade zur Verfügung standen.
Er kannte jeden von ihnen, teils von früheren Einsätzen her, teils aus den Schulungslagern der Solaren Abwehr. Er konnte sich auf jeden einzelnen von ihnen verlassen wie auf sich selbst.
Es klopfte an der Tür. Erpus betätigte den Öffner und war nicht erstaunt, Barren Genter eintreten zu sehen. Der Waffenspezialist nickte seinem Vorgesetzten freundlich zu und setzte sich in den Sessel neben Erpus' Bett, ohne um Erlaubnis zu fragen.
„Es dürfte bald soweit sein", meinte er jovial und tastete an seinem Bauch herum, als wolle er die letzte Gewichtszunahme überprüfen. „Wird auch Zeit, daß wir etwas Bewegung bekommen."
„Die werden wir bald mehr als genug haben, Genter", versicherte ihm Erpus ohne Spott.
„Wahrscheinlich sind auch einige Fußmärsche drin."
Genter sah ihn verwundert an.
„Zu Fuß marschieren!" Er schüttelte den Kopf, als könne er es nicht fassen. „Das ist doch nicht Ihr Ernst, Captain!"
„Denken Sie doch nach, Genter! Wir müssen unbemerkt irgendwo auf Techma landen. Um an die Stadt heranzukommen, dürfen wir weder die Space-Jet noch einen Gleiter benutzen. Sicher, die Kampfanzüge werden uns vielleicht ein wenig helfen, aber bestimmt werden wir laufen müssen, um uns nicht zu verraten. Die Takerer verfügen über beste Ortungsgeräte - das ist anzunehmen."
„Lieber Himmel!" Barren Genter schien völlig erschüttert zu sein. Von seinem cholerischen Temperament war nichts zu bemerken. „Ich laufe nicht gern. Schon als Kind waren mir die
Weitere Kostenlose Bücher