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0468 - Der Telekinet

Titel: 0468 - Der Telekinet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihnen auf.
    Erpus winkte ihnen zu und landete in einer Senke unterhalb des Hügels. Er mußte ziemlich laut sprechen, um sich verständlich zu machen, aber das hatten sie ja schon auf dem Paß geübt.
    „Knapp fünfzehn Kilometer bis zur Stadt. Wir haben sie also doch auf Anhieb gefunden! Die Frage ist nun, ob wir weiterfliegen, oder ob wir noch warten. Was meinen Sie, Dr. Canter?"
    Der Wissenschaftler hatte sich mit seinen Kontrollgeräten beschäftigt und die Ergebnisse seiner Beobachtungen in einen winzigen Computer gefüttert, den er stets bei sich trug. Er sah Erpus an.
    „Weiterfliegen, Chef! Eine Energieglocke liegt über der Stadt - sie muß das Flimmern verursacht haben, das wir sahen. Ich glaube, der Energieschirm ist zum Schutz gegen die Cappins errichtet worden.
    Wenn Baiton Wyt sich in der Stadt aufhält, ist er ihr Freund. Wir sind Baiton Wyts Freunde, wenn ich es mal so ausdrücken darf, infolgedessen wird uns das Betreten der Stadt erlaubt sein."
    Erpus wollte schon das Zeichen zum neuerlichen Start geben, als Dr. Rog Fantas ihn mit einem aufgeregten Winken zurückhielt.
    „Was ist los, Doktor?"
    „Kommen Sie mal her, das müssen Sie sich ansehen!"
    Der Biologe stand neben dem Rand eines Tümpels und untersuchte eine Kolonie fleischblättriger Pflanzen mit gelben Blüten. Sie waren über einen Meter hoch, so daß er sich nicht zu bücken brauchte. „Sie leben!"
    „Jede Pflanze lebt", versicherte Er-pus und zögerte. „Wir haben später Zeit dazu, uns Ihre Blumen anzusehen."
    „Es scheint mir aber gut zu sein, wenn Sie es schon vorher wissen, Chef.
    Sie leben richtig! Sie können sogar Spazierengehen."
    Erpus kam näher. Auch die anderen Männer interessierten sich für das Phänomen. Rog Fantas deutete auf die hochgewachsenen Blumen, die systematisch damit beschäftigt waren, ihre Wurzeln aus dem lockeren Boden zu ziehen und an anderer Stelle wieder in ihn zu versenken. Das alles geschah ziemlich langsam und wie mit Bedacht. Um die Menschen kümmerten sich die Pflanzen dabei nicht.
    „Wieder das feine Singen!" erinnerte sie Barren Genter. „Wie in der vergangenen Nacht schon.
    Pflanzen können doch nicht singen!"
    „Hier vielleicht doch!" sagte Fantas und hielt sein rechtes Ohr dicht an die Blüten. „Das Geräusch stammt von ihnen. Sie unterhalten sich also akustisch! Kinder, ist das eine Überraschung!"
    Erpus winkte ungeduldig ab.
    „Ich gebe zu, daß Ihre Entdeckung außerordentlich interessant ist, Doktor, aber leider muß ich darauf drängen, daß Sie Ihre Untersuchungen auf einen späteren Zeitpunkt verlegen. Kommen Sie!"
    Rog Fantas wurde von einer Sekunde zur anderen vom leidenschaftlichen Forscher wieder zum eiskalten Agenten. Er nickte und dann erhoben sich die fünf Männer erneut in die Luft. Immer in Deckung bleibend, schwebten sie in knapp einem halben Meter Höhe auf die Stadt am Horizont zu, deren schimmernde Energieglocke ihnen den Weg wies.
    Knapp zweihundert Meter vor dem Energieschirm landeten sie.
    Die Kuppelbauten, Straßen, Riesenantennen und Türme waren nun genau zu erkennen. Alles stand da in einer unglaublichen Exaktheit und Sauberkeit. Die breiten Straßen wurden von Grünanlagen eingesäumt, dazwischen standen kleinere Bauten mit abgeflachten Kuppeldächern, durch überdachte Gänge miteinander verbunden.
    So überraschend der Anblick einer Stadt auf einer sonst unbewohnten Welt auch sein mochte, es gab da noch etwas, das Erpus überraschender erschien! Es war die Tatsache, daß in der Stadt und auf den breitangelegten Straßen kein einziges Lebewesen zu erblicken war. Tot und scheinbar verlassen lagen die Bauwerke einer verschollenen Intelligenz unter der Energieglocke, die immerhin die Existenz einer einwandfrei funktionierenden Positronik bezeugte.
    Die Frage blieb: Wie war diese Positronik programmiert worden?
    „Es ist keine gewöhnliche Stadt", sagte Dr. Canter ruhig wie immer. „Es ist die STADT! Es ist die STADT, die einem Menschen erlaubte, mehr als drei Jahrhunderte zu überleben, obwohl er von einer tödlichen Seuche befallen war."
    „Sie muß uns als seine Freunde identifizieren, sonst stehen wir hier herum, bis wir schwarz werden." Barren Genter ging unruhig auf und ab, als suche er eine Lücke in dem Energievorhang.
    „Vielleicht können wir Baiton Wyt über den Sprechfunk erreichen. Er muß doch so ein Ding bei sich haben!"
    „Ich möchte vermeiden, daß die Cappins uns orten", lehnte Erpus den Vorschlag ab. „Später vielleicht, wenn uns

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