Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0469 - Bumerang mit langen Wimpern

0469 - Bumerang mit langen Wimpern

Titel: 0469 - Bumerang mit langen Wimpern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Art ist vor Gericht ohne Wert. Schließlich ist es nicht freiwillig zustandegekommen.«
    »Ich hoffe, es nie benutzen zu müssen«, meinte Coburn. »Aber ich will es trotzdem haben. Nur so, wissen Sie, zur Beruhigung.« .
    Rogers seufzte resignierend. »Einfälle haben Sie!« Er griff nach der Schreibtischschublade. »Also meinetwegen…«
    »Stop!« unterbrach Coburn ihn scharf.
    Erstaunt hob Rogers den Blick. »Was ist los?«
    »Hände weg von der Schublade!« rief Coburn mit scharfer Stimme. »Das könnte Ihnen so passen, wie? Ich wette, Sie haben eine Kanone in der verdammten Schublade liegen!«
    Rogers stand auf. Er machte eine einladende Handbewegung. »Warum überzeugen Sie sich nicht davon?«
    »Treten Sie zur Seite!« befahl Coburn mißtrauisch. »Weiter weg… so, das genügt.«
    Rogers verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete Coburn, der um den Schreibtisch ging und die Schublade mit einem Ruck öffnete. Es war keine Waffe darin. »Sie können sich wieder setzen«, sagte er mit normal klingender Stimme.
    Rogers machte zwei Schritte nach vorn. Er griff nach der Sessellehne. Es sah so aus, als wollte er sich setzen. Aber dann wirbelte er plötzlich auf den Absätzen herum.
    Aus der Drehung heraus traf er mit der Handkante Coburns Gelenk. Die Pistole flog in hohem Bogen durch das Zimmer und landete krachend an der Fußbodenleiste.
    Coburn stand wie erstarrt.
    Er blickte in die leere Hand, als könne er nicht begreifen, was geschehen war. Dann gab er sich einen Ruck und wollte losstürmen, um die Pistole aufzuheben. Rogers stellte blitzschnell den Fuß vor. Coburn stolperte darüber. Und noch ehe er das Gleichgewicht wiedererlangt hatte, war Rogers an ihm vorbei.
    Rogers erwischte die Waffe zuerst. Coburn warf sich mit einem Hechtsprung von hinten über ihn. Die beiden Männer gingen zu Boden. Schlagend, ringend und keuchend kämpften sie um den Besitz der Pistole. Rogers riß jäh das Knie hoch.
    Coburn stöhnte. Er zog sich zusammen und war für wenige Sekunden nur damit beschäftigt, den Schmerz und die Reaktion seiner Nerven zu meistern.
    Diese Sekunden genügten Rogers. Er machte sich frei und kam auf die Beine. Höhnisch beobachtete er, wie Coburn über den Teppich rollte.
    Dann erhob sich Coburn. Er konnte nur gekrümmt stehen. In seinen Augen glitzerte es gefährlich. Rogers verzog die Lippen. Er sah genau, daß Coburns Haß sehr rasch von einem wachsenden Gefühl der Furcht verdrängt wurde.
    Coburn hielt sich mit beiden Händen an der Lehne eines Stuhles fest. »Wollen Sie ein zweites Mal zum Mörder werden?« würgte er hervor.
    »Warum nicht?« fragte Rogers kühl. »Ich werde Sie töten.«
    »Die Waffe hat keinen Schalldämpfer. Sie werden das ganze Haus wach machen!«
    »James schläft unter dem Dach. Er hat einen guten Schlaf«, sagte Rogers spöttisch. »Und überdies ist sein Gehör nicht mehr das beste.«
    »Hören Sie, Rogers…«
    Weiter kam Coburn nicht. Rogers schoß, bis das Magazin der Automatik leer war.
    Coburn riß im Fallen den Stuhl mit um.
    Rogers legte die Pistole aus.der Hand. Ihm fiel plötzlich ein, daß die Terrassentür offen stand. Die Vorhänge bauschten sich leise im Wind.
    Rogers durchquerte das Zimmer. Er betrat die Terrasse. Es war lange nach Mitternacht, aber die Geräuschkulisse der großen Stadt gab sich unvermindert aktiv. Aus der Ferne hörte man das Tuten eines Schiffes. Ein Hund bellte. Irgendwo hupte ein Auto.
    Rogers hob den Blick. Der Himmel war jetzt ganz verdeckt. Rogers hob fröstelnd die Schultern. Er machte kehrt und betrat das Zimmer. Sorgfältig verschloß er hinter sich die Terrassentür.
    ***
    Am nächsten Morgen berichteten fast alle Zeitungen in großen Schlagzeilen von der Entführung der Senatorentochter. Die Fotos ließen erkennen, wie jung und schön Janet Rogers war. Die Artikel stellten die verschiedensten Vermutungen an. Sie reichten von der einfachen Annahme, daß Janet nur wegen eines hohen Lösegeldes entführt worden war, bis zu der Unterstellung, es könne sich um einen Racheakt politischer Gegner handeln.
    »Was hältst du davon?« fragte ich Phil. Er saß bereits im Office und studierte die Morgenzeitungen.
    »Der übliche Cocktail von Phantasie und Wirklichkeit«, meinte er und legte die Zeitung aus der Hand. »Balmot hat soeben angerufen. Der Tote in Westmores Wohnung ist identifiziert worden.«
    Ich warf meinen Sporthut quer durch den Raum und grinste zufrieden, als er genau auf dem Haken des Garderobenständers

Weitere Kostenlose Bücher