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0469 - Bumerang mit langen Wimpern

0469 - Bumerang mit langen Wimpern

Titel: 0469 - Bumerang mit langen Wimpern Kostenlos Bücher Online Lesen
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landete. »Einer von Fordhams Leuten?«
    »Nein«, sagte Phil. »Es ist Derek Regis.«
    Ich pfiff durch die Zähne. Natürlich kannte ich Regis. Er hatte ein langes Vorstrafenregister. Im Krieg war er Feuerwerker gewesen. Nach seiner Entlassung hatte er ein paar krumme Dinger gedreht, die ihm ein paar Jahre Gefängnis einbrachten. Während des Gefängnisaufenthaltes war er mit ein paar Gangstern bekannt geworden, deren Einfluß seinen Lebensweg bestimmt hatten. Es hieß seitdem, daß Regis für die verschiedensten Syndikate arbeitete. Er wurde immer dann geholt, wenn man einpn Mann mit seiner Erfahrung brauchte. In Westmores Wohnung war ihm freilich ein Fehler unterlaufen, der seinem Leben ein jähes Ende gesetzt hatte.
    »Ich bin sicher, daß er von Fordham engagiert wurde«, meinte Phil. »Aber da er nicht zu Fordhams Gang gehört, dürfte es schwierig sein, ihm das nachzuweisen.«
    »Ist Regis verheiratet?«
    »Ja. Balmot hat die Frau bereits verhört. Dabei ist nichts herausgekommen, und von dem roten Sting Ray fehlt jede Spur.«
    »Hast du schon was wegen Tucker veranlaßt?«
    »Ja, das Zentralarchiv ist verständigt. Die Listen sind schon unterwegs.«
    »Wie sieht es mit Dotty Weston aus?«
    »Das zuständige Revier hat einen Mann abkommandiert. Er behält die Wohnung des Mädchens im Auge.«
    »Was hältst du von der Kleinen?«
    »Ein bißchen schräg, aber nicht unbedingt kriminell.«
    »Und Rogers?«
    »Er hat sich nicht wieder gemeldet.« Das Telefon klingelte. »Das ist der Chef«, sagte ich und hob ab. Ich hatte recht. Mr. High war am Apparat. »Was gibt es Neues in der Affäre Fordham?« fragte er.
    »Zunehmende Verwirrung«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Wünschen Sie einen Zwischenbericht, Chef?«
    »Nein«, meinte Mr. High. Ich merkte es seiner Stimme an, daß ein dünnes Lächeln seine Lippen umspielte. »Ich kenne das schon. Ehe Sie und Phil ein paar Gangstern das Handwerk zu legen pflegen, schlagen Sie sich erfahrungsgemäß mit einer Periode totaler Verwirrung herum. Ich finde, das ist ein gutes Zeichen. Es ist die Vorstufe zur endgültigen Klärung.«
    Es klickte. Mr. High hatte auf gehängt. Ich grinste. »Der Chef macht Spaß!«
    »Es ist nicht seine Art, um diese Zeit Witze zu machen.«
    »Das ist es ja gerade. Er meinte es ernst. Mr. High glaubt, daß wir kurz vor der Lösung stehen.«
    Phil erhob sich. »Wir sollten uns beeilen, ihn nicht zu enttäuschen!«
    Ich stand gleichfalls auf. »Teilen wir uns die Arbeit«, schlug ich vor. »Du fährst zu Dotty Weston, und ich nehme mir nochmals Rogers vor.«
    »Wie kommt es, daß du mir ein so hübsches Mädchen überläßt?« fragte Phil mit ironischem Unterton.
    Ich ging darauf ein. »Mein roter Flitzer ist schon teuer genug. Den zusätzlichen Luxus einer anspruchsvollen Nachtklubsängerin kann ich mir beim besten Willen nicht leisten.«
    Phil wurde ernst. »Was willst du von Rogers?«
    Ich zuckte die Schultern. »Ihn über seine Verbindung mit Dotty ausfragen. Ich habe das Gefühl, daß da irgendwelche Anhaltspunkte stecken.«
    Phil blickte mich skeptisch an.
    »Es kommt noch besser, Phil«, fuhr ich fort. »Wer profitiert eigentlich von der Entführung? Bisher wollte noch niemand Geld haben. Aber Rogers hat Schlagzeilen. Er wird bekannter als durch zehn Wahlreden. Ich fürchte, daß es sich bei Janets Entführung um einen phantastischen Theatercoup handelt.«
    Phil schüttelte den Kopf. Er schien nicht überzeugt zu sein, daß meine Vermutungen ins Schwarze trafen.
    »Die Wahl steht vor der Tür«, fuhr ich fort. »Ein Mann, dessen Tochter entführt wurde, kann des Mitgefühls seiner Mitbürger sicher sein. Die meisten werden ihn wählen, um ihm ihre innere Anteilnahme zu beweisen. Das wäre ein irrealer, aber sehr naheliegender Sympathiebeweis.«
    Phil starrte mich an. »Du hältst es für möglich, daß die Entführung gar nicht stattgefunden hat?«
    »Doch, die Entführung ist prompt über die Bühne gegangen. Das mußte geschehen, um den Coup echt wirken zu lassen. Aber das Kidnapping geschah mit Wissen und Billigung des Vaters.« Phil verzog nachdenklich das Gesicht. »Es ist schwer vorstellbar, daß ein Vater in der Lage wäre, so etwas zu tun.«
    »Gewiß, ein normaler Vater würde es sich nie einfallen lassen, so etwas auf die Beine zu stellen. Aber ein machthungriger Politiker kennt nur ein Ziel, und ihm ist vermutlich jedes Mittel recht, dieses Ziel zu erreichen.«
    Phil biß sich auf die Unterlippe. »Ich verstehe, was du meinst. Du

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