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0469 - Bumerang mit langen Wimpern

0469 - Bumerang mit langen Wimpern

Titel: 0469 - Bumerang mit langen Wimpern Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gartenhaus, und heute morgen wurde ich hier abgeliefert.«
    »Hier gibt es kein Mikrofon«, sagte ich.
    »Um so besser«, meinte Phil. Janet rückte auf dem Bett zur Seite. »Sie können sich setzen«, sagte sie.
    Ich untersuchte die Tür. Sie war sehr solide. Ich hatte gesehen, daß sie sich nach außen öffnete. Phil nahm auf dem Bett Platz. Er musterte kritisch das Messinggestell. »Daraus müßte sich etwas machen lassen«, sagte er.
    »Gegen Maschinenpistolen haben Sie damit keine Chancen«, meinte das Mädchen.
    »Tragen Sie einen Hüftgürtel?« fragte ich das Mädchen.
    Sie starrte mich an. »Ja. Was soll die Frage?«
    »Legen Sie ihn ab«, bat ich.
    »Sie sind verrückt geworden!« stieß Janet hervor. Sie errötete dabei.
    »Wir sehen nicht hin«, beruhigte ich sie.
    »Was wollen Sie damit?«
    »Es geht um einen Versuch«, erwiderte ich. »Vielleicht haben wir Glück damit.«
    Janet stand auf. »Also gut, aber sehen Sie bitte nicht her!« Phil erhob sich gleichfalls. Er trat neben mich. »Sieh dir mal den Nagel an«, sagte ich. »Er liegt genau in der richtigen Höhe, wie für uns gemacht.«
    Phil begriff, was ich meinte. »Na schön«, sagte er skeptisch, »für eine Überraschung reicht das vielleicht aus, für mehr aber auch nicht.«
    »Überraschungen sind immer gut«, bemerkte ich.
    »Ich bin fertig«, sagte Janet hinter uns. Wir wandten uns um. Sie hielt uns den schmalen weißen Hüftgürtel entgegen. Ich nahm ihn ihr aus der Hand und löste dann die beiden Strumpfhalter ab. Der Gummi war von hervorragender Elastizität. Ich befestigte den Strumpfhaltergummi mit dem Ösenhaken an dem Nagel. Ich prüfte, welcher Zugkraft es bedurfte, um den Haken von dem Nagel abgleiten zu lassen. Janet trat interessiert näher. »Ich verstehe das nicht«, sagte siq.
    »Die Schwierigkeit besteht darin, das Ding an der Tür zu befestigen«, erklärte ich und betastete die dicken, abgeplatteten Nieten, die die Eisenplatten der Tür festhielten. Eine der Nieten war locker. Ich schaffte es, sie um einige Millimeter herauszuziehen. Der Rest war ein Kinderspiel.
    Dann setzten wir uns auf das Bett. Nur Phil lehnte sich neben der Tür an die Wand.
    In der Tür befand sich ein Guckloch. Es war nicht viel größer als ein Anzugknopf.
    »Ich habe eine Idee!« sagte Janet plötzlich. Unsere Aktivität schien ihre Phantasie belebt zu haben.
    »Lassen Sie hören«, sagte ich.
    »Das Guckloch«, meinte sie aufgeregt. »Es beschäftigt mich schon die ganze Zeit. Ich starre es seit Stunden an. Ab und zu drückt jemand den Schieber zur Seite, der sich auf der Außenseite davor befindet. Das gibt jedesmal ein komisches, metallisches Kratzgeräusch.«
    »Na und?« fragte Phil.
    »Verstehen Sie denn nicht?« fragte Janet. »Das Geräusch kündet an, wenn jemand durch das Loch blicken will.«
    »Mir ist noch nicht ganz klar, worauf Sie hinauswollen«, sagte Phil.
    »Sie haben vorhin von dem Feldbett gesprochen. Es enthält eine Menge Messingstäbe. Ich wette, man könnte einen herausbrechen oder herausschrauben…«
    »Jetzt fällt bei mir der Groschen«, sagte Phil. »Sie denken daran, mit einer solchen Stange den Beobachter unschädlich zu machen.«
    »Man braucht sie nur mit voller Wucht durch das Loch zu stoßen!« sagte Janet.
    Phil schüttelte den Kopf. »Sie würden günstigenfalls sein Auge ruinieren. Damit würde sich für Sie oder uns kaum etwas ändern. Wir wären weiterhin Gefangene.«
    »Nur mit dem Unterschied, daß der Verletzte das dringende Bedürfnis hätte, sich an uns zu rächen«, bemerkte ich.
    Janet ließ die Schultern sinken. »Zu schade«, sagte sie. »Und ich hielt es für einen guten Einfall!«
    »Ruhig!« flüsterte Phil. »Es kommt jemand!«
    Draußen ertönten Schritte. Vor der Tür machten sie halt. Dann wurde das von Janet beschriebene Kratzgeräusch hörbar. Am offenen Guckloch erschien ein Auge. »Wo ist der andere?« fragte eine männliche Stimme mißtrauisch.
    »Hier«, meinte Phil und trat nach vorn.
    »Setzen Sie sich zu den anderen Figuren aufs Bett«, befahl der Mann. »Ich möchte Sie alle drei im Visier haben, wenn ich die Tür öffne.«
    »Okay«, sagte Phil und setzte sich.
    Ich spannte die Muskeln, als ich hörte, wie der Riegel zurückgeschoben wurde. Wenn der zurückschnappende Strumpfgummi den Mann nur erschreckte, war es durchaus möglich, daß er in einer Reflexbewegung den Abzug seiner Maschinenpistole berührte. Am liebsten wäre ich aufgesprungen, um die Gefahr in letzter Sekunde zu

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